Die Handballfrauen des SV 64 Zweibrücken zeigten am Samstagabend bei der Zweitligareserve des 1. FSV Mainz 05 eine klasse Leistung, kamen zu einem nicht unbedingt erwarteten 32:30 (15:15)-Auswärtssieg und behaupteten damit ihren zweiten Tabellenplatz in der RPS-Oberliga. Da der Drittligaabsteiger und bislang verlustpunktfreie Tabellenführer Roude Leiw Bascharage beim 23:23-Unentschieden in Marpingen den ersten Punkt einbüßte, reduzierten die Zweibrückerinnen den Rückstand zum Meisterschaftsanwärter sogar etwas.
Für die SV-Frauen war es dennoch ein schweres Spiel, denn die Mainzerinnen hatten gegen den Tabellenzweiten mit Hanna Dankwardt und Johanna Holstein zwei Spielerinnen aus ihrem Zweitligakader aufgeboten, die gemeinsam dann auch für zehn Mainzer Tore verantwortlich zeichneten.
„Das Spiel ging für uns direkt schlecht los“, stellte SV-Trainer Martin Schwarzwald nach den 60 nervenaufreibenden Minuten fest. Denn die Zweibrücker Torhüterin Jana Specht wurde bereits in der zweiten Spielminute disqualifiziert, als sie bei einem gegnerischen Konter außerhalb des eigenen Wurfkreises mit ihrer Gegenspielerin zusammenstieß. „Das war sicher nicht hart, aber das Regelwerk sieht hier leider eine rote Karte vor“, kommentierte Schwarzwald diese Szene. Zu diesem Zeitpunkt waren noch gar keine Tore gefallen.
Aus Zweibrücker Sicht folgte kurz darauf die erste Zeitstrafe für Katharina Koch, in deren Folge die Gastgeberinnen auf 5:2 und 7:3 wegzogen. Dabei spielten die ohne Marion Weick angetretenen Löwinnen nicht einmal schlecht. Allerdings bekamen die SV-Frauen in der Anfangsphase insbesondere die Mainzer Linksaußen Julia Ophoff nicht in den Griff, die schließlich mit neun Toren auch erfolgreichste Mainzer Spielerin war. Der andere Mainzer Erfolgsfaktor war in dieser Phase die starke Torhüterin Deborah Simon, die immer wieder punktgenau die langen Gegenstoßpässe spielte.
„Ich appellierte an die Geduld der Mädels“, bemerkte Schwarzwald nach dem Spiel, „und das wurde belohnt“. Nach einigen Umstellungen fanden sich die SV-Frauen wieder wesentlich besser zurecht, kämpften sich bis zur Halbzeit wieder heran. In der 26. Spielminute gingen sie beim 13:14-Zwischenstand erstmals sogar in Führung; beim Stande von 15:15 wurden schließlich die Seiten gewechselt.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs war dann zunächst wieder Mainz am Drücker, setzte sich erneut auf 19:16 ab. „Jetzt zeigte meine Mannschaft aber eine super Moral und Miriam Schoeneich erzielte in der 45. Minute in doppelter Unterzahl von RA den Anschlusstreffer“. In dieser Phase konnte Schwarzwald seiner Torjägerin Joline Müller sogar einige Minuten Verschnaufpause gönnen. Gut erholt traf Müller in der Schlussphase dann noch dreimal.
Die Vorentscheidung gelang, als die Zweibrückerinnen den 28:27-Rückstand in eine 28:30-Führung drehten. Denn nun spielten sie clever bis zum Schluss und gaben die Führung nicht mehr ab.
Der letzte Wurfversuch der Mainzerinnen landete zehn Sekunden vor Schluss im Zweibrücker Abwehrblock, ehe Laura Witzgall mit dem Schlusspfiff noch zum umjubelten 32:30 traf.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken: Jana Specht und Daphne Huber (ab der 2. Minute) imTor – Joline Müller 13/4, Anne Wild 5, Laura Witzgall 3, Amelie Berger 3, Katharina Koch 2, Katharina Handermann 2, Miriam Schöneich 2, Annika Schlegel 1, Vanessa Servello 1, Lara Schlicker und Sarah Witzgall.
Zeitstrafen: 8:10 min, Zeitstrafen: 5/3 – 5/4, Schiedsrichter: Peter Hemmer / Simon Meyer (PfHV).
Löwinnen gewinnen in Mainz und bleiben auf dem zweiten Tabellenplatz!
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- Geschrieben von Christian Gauf