Am vergangenen Samstag endete mit dem Testspiel gegen den französischen Drittligisten Metz-Handball, die Vorbereitung des SV 64 Zweibrücken auf die kommende Saison in der 3.Handball-Bundesliga. Das Team von SV-Trainer Stefan Bullacher startete am 05.Juli in die intensive, aber mit lediglich sechs Wochen doch ungewöhnlich kurze Trainingsphase. „Wir haben bis Ende Mai in der Pokalrunde gespielt. Da hatten sich die Jungs eine längere Pause verdient. Auch innerhalb der Vorbereitung gab es noch einmal fünf freie Tage am Stück, um ein bisschen wegzufahren. Das kam bei der Mannschaft gut an und sie hat das Entgegenkommen mit großem Fleiß zurückgezahlt“, blick der A-Lizenzinhaber zufrieden auf den ungewohnten Zeitraum vor der Saison zurück.

Ab jetzt geht der Blick allerdings nur noch nach vorne, denn schon am kommenden Wochenende beginnt für die 64er das Pflichtspielprogramm. Bereits am Samstag, um 18 Uhr erwarten die Löwen in der ersten Runde des DHB Pokal den Bundesligisten TuS Nettelstedt-Lübbecke in der heimischen Westpfalzhalle. Nach dem sich die Zweibrücker in der abgelaufenen Runde sensationell für den nationalen Pokal qualifizieren konnten, wurden sie mit dem Traumlos gegen den dreimaligen Europapokalsieger sogar doppelt belohnt. Im Vorverkauf können die Hausherren 350 Karten absetzen. Da die Gäste aus Ostwestfahlen ihr Kontingent nicht voll ausgeschöpft haben, können ab Montag zwanzig Restkarten im Capito-Store in der Hauptstraße 100 (Fußgängerzone) erworben werden. Falls die Inzidenz in der Rosenstadt ab Mittwoch bis Samstag unter die Marke 35 sinken würde, werden an der Abendkasse weitere 150 Karten angeboten. Der Verein wird darüber aktuell informieren. Neben einer Eintrittskarte ist die übliche 3G-Regel, nämlich dass alle Zuschauer nachweislich geimpft, genesen oder getestet sind, Voraussetzung für den Besuch des Spiels.

Personell können die Löwen bis auf Peter Gohl wieder aus dem Vollen schöpfen. Der Youngster verletzte sich ebenso wie Routinier Benni Zellmer bereits in der ersten Trainingswoche und fällt mit einem Bänderriss im Fuß noch längere Zeit aus. Während Zellmer vor Wochenfrist wieder in den Spiel- und Trainingsbetrieb einsteigen konnte, muss der junge Flügelspieler noch lange zuschauen. „Für Peter tut es mir unheimlich leid. Er war der Shootingstar der Pokalrunde und hat uns alle mit seinen unbekümmerten Auftritten viel Freude bereitet. Letzte Woche hatte er seinen ersten Termin beim Physiotherapeut und danach folgen Reha und Aufbautraining. Da werden sich alle noch etwas gedulden müssen. Aber die Gesundheit der Spieler geht immer vor“, rechnet Trainer Bullacher nicht mit einer baldigen Rückkehr seines 18jährigen Toptalents.

Doch auch ohne Gohl scheinen die 64er rechtzeitig zum Rundenstart in Topform zu sein. Nach schleppenden Beginn und teilweise heftigen Niederlagen im Juli gegen die Drittligavereine aus Willstätt, Oppenweiler und Pforzheim, steigerten sich das Team Woche für Woche. Es folgten Siege gegen Plochingen, die ebenfalls in der 3.Liga beheimatet sind und die Viertligisten Steißlingen (Oberliga Baden-Württemberg) und Thionville  (Frankreich). Das Rückspiel in Willstätt und auch die abschließende Begegnung gegen Metz (3.Liga Frankreich) gingen ebenfalls an die Jungs aus Zweibrücken. Fünf Siege aus den letzten fünf Spielen sorgen bei der Bullacher-Sieben für reichlich gute Stimmung und Selbstvertrauen. Viel Freude dürften die SV-Fans auch am einzigen Sommer- Neuzugang Kevin Knieps haben, der aus Budenheim in die Rosenstadt wechselte. Der bullige Kreisläufer hat sich direkt einen Stammplatz erkämpft und belebt das Angriffsspiel der Löwen. Als sicherer Siebenmeterschütze und durch das blinde Verständnis mit Spielmacher Tim Götz verlässt der gebürtige Mündener häufig als Top-Scorer das Spielfeld. „Kevin ist eine starke Persönlichkeit – auf und neben dem Spielfeld. Seine Verpflichtung war ein Glücksfall für uns. Zusammen mit Philipp Kockler, der ja schon seit April für uns spielberechtigt ist, haben wir zwei absolute Topspieler verpflichten können. Beide Jungs kommen zwar aus der Oberliga, aber sie bestätigen in jedem Training das Potenzial, dass wir in ihnen gesehen haben“, ist Bullacher voll des Lobes für seine beiden Neuzugänge. Am Samstag folgt der erste offizielle Auftritt der neuformierten Löwenmannschaft.