SV 64 – TSB Heilbronn/Horkheim 32:37 (13:19)
Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken erwischte bei ihrer Heimpremiere in der 3. Handball-Bundesliga einen gebrauchten Tag. Das Team von SV-Trainer Stefan Bullacher verlor in der Zweibrücker Westpfalzhalle gegen den TSB Heilbronn/Horkheim verdient mit 32:37. Mit Rückraumspieler Niklas Bayer konnte lediglich ein Spieler auf Seiten der 64er vollends überzeugen. Der fünffache Torschütze sorgte immer wieder für Druck von der rechten Angriffsseite und nutze geschickt die großen Räume, die durch eine Sonderbewachung gegen Spielmacher Tim Götz entstanden waren.
TSB-Trainer Michael Schweikardt hatte sich im Vorfeld schon seinen Matchplan zu Recht gelegt. „Dass Tim Götz ein außergewöhnlich guter Spieler ist, habe ich auf den Videos gesehen und das ist auch Liga weit nicht unbekannt. Deshalb habe ich mich für eine enge Manndeckung gegen ihn entschieden“, erläuterte der ehemalige Bundesligaspieler seine Maßnahme, mit der er dem Zweibrücker Angriffsspiel den entscheidenden Impuls nehmen wollte. Und diese Maßnahme sollte ihre Wirkung nicht verfehlen. Vor allem im ersten Durchgang schien bis auf Niklas Bayer das ganze SV-Team wie gehemmt und ließ ihr gewohnt flüssiges Kombinationsspiel vermissen. Doch viel entscheidender als die Schwierigkeiten in der Offensive, fielen die großen Defizite in der Abwehr ins Gewicht. Normalerweise das Prunkstück der Zweibrücker Löwen, präsentierte sich die 3:2:1-Deckung pomadig und gab den Horkheimer Angriffsspielern viel zu große Räume. Hinter der löchrigen Abwehr agierten die beiden Torhüter Ivankovic und Dörr ebenfalls glücklos. In Durchgang eins konnten sie lediglich vier der 23 Würfe aufs Gehäuse der 64er entschärfen. So setzten sich die Gäste nach der 12. Spielminute (7:7) kontinuierlich ab, bauten ihren Vorsprung immer weiter aus und gingen mit einem beruhigenden Sechs-Tore-Vorsprung (13:19) in die Kabine. Das letzte Tor der sogenannten „Hunters“ vor dem Seitenwechsel war dann auch ein Spiegelbild des fahrigen SV-Auftrittes in der ersten Hälfte. Tom Grieser erzielte fünf Sekunden vor der Pause den Treffer zum zwischenzeitlichen 13:18. Doch anstatt den letzten Angriff beherzt zu verteidigen, blieben die 64er im Mittelfeld stehen und der durchgestartete Kreisläufer Rico Reichert konnte mit dem Halbzeitpfiff unbedrängt einwerfen.
Der zweite Durchgang begann genau wie der Erste endete. Horkheim war klar überlegen und Zweibrücken schien seltsam gehemmt zu sein und fand nicht zu seinem gewohnt emotionalen Spiel. Nach 40 Minuten führte der Favorit erstmals sicher mit acht Toren Differenz (17:25) und die Vorentscheidung in dieser Partie schien längst gefallen zu sein. SV-Trainer Bullacher erkannte die Überlegenheit des Gegners beim abschließenden Pressegespräch ohne Umschweife an: „Glückwunsch zu dem verdienten Sieg. Am Ende hätte er sogar noch deutlich höher ausfallen können. Meine Jungs haben heute auf jeden Fall den ehrlichen Willen gehabt eine gute Leistung zu zeigen. Doch man muss auch den Glauben an die eigene Stärke habe. Der hat mir heute gefehlt. Wenn du nicht den Glauben an dich selbst hast, kannst du auch keine Berge versetzen. Aber genau das müssen wir in der 3.Liga jede Woche um erfolgreich zu sein“.
In der letzten viertel Stunde schienen sich die Hausherren dann plötzlich von dem ganz großen Druck zu befreien. Neuzugang Philipp Kockler, der sich lange schwer tat, erzielte in zehn Minuten fünf Treffer und auch Alexander Dörr, der wiederum für Marko Ivankovic auf Feld kam, zeigte nun einige Paraden. Ivankovic sah nach einem Zusammenstoß im Sechs-Meter-Raum mit einem Gegenspieler die rote Karte. Am Ende konnten die Löwen aber nicht mehr als Ergebniskorrektur betreiben und verloren verdient mit 32:37.
Am kommenden Samstag treten die 64er auswärts beim alten Rivalen in Haßloch an, die am ersten Spieltag ebenfalls deutlich verloren.
Es spielten:
Im Tor: Marko Ivankovic, Alexander Dörr
Philipp Hammann 1, Christopher Huber 1, Sebastian Meister 1, Benjamin Zellmer 5, Tom Ihl 4, Tom Grieser 2, Tim Götz 3, Philipp Kockler 5, Kevin Knieps 5/2, Niklas Bayer 5, Julian Hügel
Siebenmeter: 2/3, 6/8 , Zeitstrafen: 4/6, Rote Karte Ivankovic (45.), Schiedsrichter: Kuschel/ Senk
Zuschauer: 350
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