Am vergangenen Sonntag fand die 12. Auflage des CAP-Markt-Cups in der Zweibrücker Ignaz-Roth-Halle statt. Nach einem Jahr Corona-Pause konnten die Handballer des SV 64 Zweibrücken, nun endlich wieder das traditionell hochklassige Jugendturnier ausrichten. Der CAP-Markt-Cup ist ein Einladungsturnier, bei dem sich Leistungsmannschaften verschiedener Landesverbände im Modus „jeder gegen jeden“ messen. Die Spielzeit betrug pro Partie jeweils 25 Minuten.
Zum Turnier der B-Junioren war das Teilnehmerfeld mit der SG Pforzheim-Eutingen (Baden-Württemberg), ThSV Eisenach (Thüringen), TV Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz), JSG Bonn (Nordrhein-Westfalen) und dem SV 64 Zweibrücken (Handball Verband Saar) exzellent besetzt.
Die SG Pforzheim-Eutingen ist schon seit vielen Jahren Stammgast auf dem CAP-Markt-Cup und hat die begehrte Trophäe bisher am häufigsten gewonnen. Die Männermannschaft von Pforzheim spielt in der dritten Handballbundesliga und im Jugendbereich sprechen zehn Jahre Jugendbundesliga und zwölf Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften eine deutliche Sprache.
Der ThSV Eisenach spielt mit seiner Männermannschaft in der zweiten Bundesliga. Im Jugendbereich nahmen die Vereinsverantwortlichen im vergangenen Jahr eine Umstrukturierung vor, so dass für die Jugendspieler ein professionelles Umfeld geschaffen wurde. Dafür verpflichteten sie mit Matthias Bäurer einen hauptamtlich angestellten Trainer, der vorher im Handballleistungszentrum des SC Magdeburg tätig war.
Der TV Nieder-Olm ist den Zweibrückern schon aus der RPS Oberliga bekannt. Mit ihrer letztjährigen B-Jugend des Jahrgangs 2004/05 kamen sie bis ins Viertelfinale der Deutschen Meisterschaft und scheiterten dort erst am Nachwuchs des Erstligisten MT Melsungen. Außerdem haben sie mit Paul Bonin einen frischgebackenen Nationalspieler in ihren Reihen.
Zum ersten Mal beim Cap-Markt-Cup dabei war der JSG Bonn. Die JSG ist ein Zusammenschluss aus vier Bonner Vereinen. Sie machen seit Jahren sehr gute Jugendarbeit und wollen dieses Jahr mit ihrer B-Jugend dem VfL Gummersbach und dem TSV Bayer Dormagen Paroli bieten.
In ihrem ersten Spiel standen die Zweibrücker dem TV Nieder-Olm gegenüber. In einem ausgeglichenen Spiel konnten sich die 64er zwei Minuten vor Schluss auf drei Tore absetzen. Dennoch behielte das Team aus Nieder-Olm die Nerven und schafften es innerhalb der letzten beiden Spielminuten noch durch einen 3:0 Lauf auf ein Unentschieden heran. Somit trennten sich die beiden Mannschaften mit einem Endergebnis von 10:10. Zu dem doch sehr unglücklichen Endstand, kam noch hinzu, dass der Zweibrücker Torjäger und Jugendnationalspieler Gil Kunkel kurz vor Schluss umknickte und somit den Rest des Tages von der Bank aus zusehen musste.
Im zweiten Spiel folgte ein klarer Sieg gegen die Mannschaft mit der weitesten Anreise aus Eisenach. Der Bundesliganachwuchs aus Thüringen musste sich den 64ern mit 12:16 geschlagen geben.
Im dritten Spiel traten die Jungs des SV 64 Zweibrücken gegen die JSG Bonn an, die ihre vorherigen Spiele deutlich gewannen und somit die klare Favoritenrolle zugeteilt bekamen. Doch die Zweibrücker Junglöwen ließen sich davon nicht beeindrucken und starteten gleich wie die Feuerwehr. Über die Spielstände 1:4; 2:6 und 4:8 sah es so aus als hätten sie das Spiel in der Hand. Doch Bonn ließ sich nicht hängen und startete die Aufholjagd. Mit einem 5:0 Lauf ging die JSG sogar 9:8 in Führung. Nach einer Auszeit der 64er, sammelten sich die Spieler noch einmal und konnten sich noch einmal bis zum 10:10 Ausgleich spielen. Mit diesem Endergebnis trennten sich auch beide Teams.
Im vierten und letzten Spiel trafen die Rosenstädter auf die SG Pforzheim-Eutingen. Auch hier verlief das Spiel zunächst auf Augenhöhe. Bis zum 10:10 lieferten sich die beiden Mannschaften einen offenen Schlagabtausch bei dem keiner mit mehr als einem Tor in Führung gehen konnte. Doch zum Schluss hatte das Team aus Pforzheim, für die es erst das dritte Spiel des Tages war, noch mehr Kraftreserven übrig und konnte durch einen 3:0 Lauf das Spiel mit 10:13 für sich entscheiden.
Den fünften Platz belegte mit 0:8 Punkten der ThSV Eisenach der am Vortag noch ein Turnier in Erlangen spielte und diese Belastung noch spürbar in den Knochen stecken hatte. Vierter wurde die SG Pforzheim-Eutingen mit 4:4 Punkten. Ebenfalls 4:4 Punkte hatten die Gastgeber aus Zweibrücken. Sie konnten sich allerdings mit einem besseren Torverhältnis noch vor die Pforzheimer schieben. Der TV Nieder-Olm belegte mit 5:3 Punkten den zweiten Platz. Verdienter Turniersieger mit souveränen 7:1 Punkten wurde die JSG Bonn. Beste Werfer auf Seiten der Zweibrücker an diesem Tag waren Jan Ole Schimmel mit 13 Toren und Max Kroner mit 11 Treffern.
Bereits am Vormittag spielten die männlichen D-Jugend Teams gegeneinander. Gegner der neu gebildeten Spielgemeinschaft von SV 64 Zweibrücken und HWE Erbach-Waldmohr, waren der TuS Dansenberg, dessen erste Männermannschaft in der 3. Bundesliga spielt und vergangene Saison an der Aufstiegsrunde für die zweite Bundesliga teilnahm, sowie das neu geformte HLZ Friesenheim/Hochdorf, dessen erste Männermannschaft in der zweiten Bundesliga als Eulen Ludwigshafen um Punkte kämpft.
In der ersten Begegnung standen sich der Gastgeber und der TuS Dansenberg gegenüber. In einer sehr ausgeglichenen und spannenden Partie, hatten die Jungs aus Dansenberg die Nase immer ein kleines Stück weiter vorn und konnten das Spiel so am Ende mit einem Endstand von 12:14 für sich entscheiden. Das zweite Spiel der SG Zweibrücken/Erbach-Waldmohr ging gegen das HLZ Friesenheim/Hochdorf, die vorher schon gegen den TuS Dansenberg mit einer starken Leistung deutlich gewannen. Auch im zweiten Spiel gegen den Gastgeber wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht und erspielten sich souverän einen deutlichen 25:7 Sieg. Somit beendeten die Zweibrücker das Turnier auf dem dritten Platz, der TuS Dansenberg wurde zweiter, und das HLZ Friesenheim/Hochdorf holte sich souverän den Turniersieg.
Abteilungsleiter Jürgen Kroner war glücklich, dass mit diesem herausragenden Turnier wieder ein Stück Normalität in den Alltag der Jugendlichen einkehren konnte. Er bedankte sich bei allen Helfern und Unterstützern, ohne die so ein Turnier nicht möglich wäre. Marco Dobrani, von der Heinrich Kimmle Stiftung, die sich mit dem Cap Markt als Namensgeber und Hauptsponsor stark für den Nachwuchs engagiert hob nochmals die sozialen Gründe für ihr Engagement hervor: „Die Jugend in Zweibrücken liegt uns sehr am Herzen, deshalb ist es für uns eine Ehrensache, dass wir so eine Veranstaltung fördern. Wenn wir es schaffen, dass auch andere Kids dem Beispiel der Leistungssportler folgen und sich aktiv in ihrem Leben Ziele setzen, hat sich unser Engagement gelohnt“.