TSG Haßloch - SV 64 Zweibrücken 27:30 (16:12)
Nach einer furiosen Aufholjagd in Halbzeit zwei, gewannen die Handballer des SV 64 Zweibrücken am Samstagabend ihr Auswärtsspiel bei der favorisierten TSG Haßloch verdient mit 30:27. Kurz nach dem Seitenwechsel drehten die 64er innerhalb von sechs Minuten die Partie und verwandelten einen Fünf-Tore-Rückstand in die eigene Führung. Dem überragenden Spielmacher Tim Götz gelangen alleine in dieser Phase vier, seiner insgesamt neun Treffer. Neben Götz trafen Sebastian Meister (9 Tore) und Philipp Kockler (5) am häufigsten für die Zweibrücker Löwen.
Beiden Teams war deutlich anzumerken, dass sie sich für die schmerzhaften Niederlagen des ersten Spieltages rehabilitieren wollten. Hoch motiviert und mit großem körperlichen Einsatz gingen die Mannschaften in Angriff und in der Abwehr zu Werke und schenkten sich nichts. In der ersten viertel Stunde sahen die etwa 200 Zuschauer im Haßlocher TSG Sportzentrum bis zum Zwischenstand von 8:8 ein ausgeglichenes Spiel, in dem sich keiner der Kontrahenten entscheidend absetzen konnte. Während bei den Hausherren Rückraumhüne Theo Surblys und der zweitligaerfahrene Kreisläufer Lino Messerschmidt kaum zu verteidigen waren, setzten auf Seiten der Gäste vor allem Tim Götz und Philipp Kockler immer wieder Glanzpunkte. In der Folgezeit übernahmen dann aber die Haßlocher mehr und mehr das Kommando. In ihrer stärksten Phase der Begegnung stand die TSG Abwehr sicher und ließ acht Minuten lang keinen einzigen Löwentreffer mehr zu. Gregori, Dennis Götz, Messerschmidt und der ehemalige Bundesligaspieler Djozic warfen bis zum 12:8 eine deutliche Führung für ihr Team heraus, die sie auch bis zum Halbzeitstand von 16:12 sicher verwalteten.
Als Theo Surblys direkt nach dem Seitenwechsel das Tor zum 17:12 erzielen konnte, schien die Vorentscheidung in diesem Spiel gefallen zu sein. Doch die aufopferungsvoll kämpfenden Zweibrücker ließen sich nicht gehen und stemmten sich mit aller Kraft gegen die drohende Niederlage. Vor allem Tim Götz übernahm nun die Verantwortung und trieb seine Mitspieler immer an. Die Abwehr um Tom Grieser, Benni Zellmer, Tom Ihl und Philipp Kockler verteidigte nun jeden Zentimeter vor ihrem Torraum. Etliche Ballgewinne konnten direkt in schnelle Gegenstoßtore umgemünzt werden. Nach einem Viererpack von Götz (16:17/36.) war der Anschluss wieder hergestellt. Bayer traf zum Ausgleich und dann folgte der große Auftritt des Sebastian Meister. Trainer Bullacher beorderte den gelernten Kreisläufer auf die linke Außenbahn und der 20Jährige bedankte sich für das Vertrauen mit sieben blitzsauberen Toren in 22 Minuten. Zweibrücken ging in Führung und auch zwei Auszeiten (39. Und 50.) von TSG-Trainer Thomas Müller konnten das Blatt nicht mehr wenden. Die Schützlinge von SV-Trainer Stefan Bullacher bauten ihren Vorsprung sogar auf vier Tore aus (26:22) und brachten das Ergebnis bis zum 30:27 Auswärtssieg sicher über die Ziellinie. Der A-Lizenzinhaber war nach dem Erfolgserlebnis überglücklich und lobte vor allem die Einstellung seiner Mannschaft: „Wir haben nach der Niederlage letzte Woche die Defizite klar angesprochen. Die lagen vor allem in den Bereichen Mentalität, Emotionalität und Körpersprache. Deshalb habe ich diese Woche in Training genau hingeschaut, wer sich positiv einbringt. Und genau diese Jungs haben heute gespielt und waren Garanten für den Sieg. Das war ein Erfolg des Willens“.
Schon am nächsten Samstag empfangen die Zweibrücker Löwen in der heimischen Westpfalzhalle die HG Oftersheim/Schwetzingen mit dem ehemaligen Linksaußen Tim Schaller. Durch die neue Corona-Verordnung stehen an der Abendkasse wieder ausreichend Karten zur Verfügung. Die Vereinsverantwortlichen freuen sich auf die Rückkehr der Fans.
Es spielten:
Im Tor: Marko Ivankovic, Alexander Dörr
Philipp Hammann 3, Christopher Huber, Sebastian Meister 7, Benjamin Zellmer 1, Tom Ihl, Tom Grieser, Tim Götz 9/2, Philipp Kockler 5, Kevin Knieps 2, Niklas Bayer 3, Fabian Naumann
Siebenmeter: 3/3, 2/3, Zeitstrafen: 4/5, Rote Karte Grieser (53.), Schiedsrichter: Kuschel/ Senk
Zuschauer: 200
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