Am Samstag empfangen die Handballer des SV 64 Zweibrücken nach langer Heimspielpause die SG Leutershausen um 18 Uhr in der heimischen Westpfalzhalle. Mit Leutershausen ist ein Top-Kandidat auf die Meisterschaft in der dritten Liga zu Gast in die Rosenstadt. Die Nord-Badener stehen momentan mit 9:3 Punkten auf dem vierten Tabellenplatz und treten mit dem Selbstbewusstsein des Auswärtssieges bei dem bis dahin ungeschlagenen TuS Dansenberg an.
Die Partie gegen die SG Leutershausen ist ein wahres „Duell David gegen Goliath“. Noch vor vier Jahren spielten die sogenannten „Roten Teufel“ in der zweiten Bundesliga. 2017 verpassten sie den Klassenerhalt aufgrund einer schlechteren Tordifferenz denkbar knapp. Dass sie echte Qualitäten und Ambitionen nach oben haben, zeigten sie aber auch in der bisherigen Saison 2021/22. Lediglich eine Niederlage und ein Unentschieden, fallen bisher negativ auf das Konto der Gäste. Der dieser Erfolg ist beim Blick auf den Kader wenig überraschend. Denn der ehemalige deutsche Vizemeister hat einige echte Top Spieler in seinen Reihen. Alleine fünf Akteure waren in der Vergangenheit schon in der ersten Bundesliga am Ball. Rückraummitte Kevin Bitz spielte für die Rhein-Neckar-Löwen, Linksaußen Jonathan Scholz stand für die Eulen Ludwigshafen und SG BBM Bietigheim auf dem Platz und Linksaußen Niklas Ruß und Kreisläufer Lars Röller waren für die Rhein-Neckar-Löwen und HBW Balingen Weilstetten auf Torejagd. Auch im Tor hat Leutershausen mit Alexander Hübe einen gestandenen Erstligaspieler. Er spielte für den SC Magdeburg bevor er für sein letztes Erstligajahr zum TSV Hannover-Burgdorf wechselte. Keine leichte Aufgabe für die vom Verletzungspech gebeutelten Löwen.
Die Ausfälle von Tom Grieser, Marko Ivankovic und Christopher Huber sorgen für einen sehr dünn besetzten Kader. Hinzu kommt, dass am Samstag parallel zum Drittligateam auch die zweite Mannschaft im Einsatz ist und deshalb aus dem Saarlandligakader niemand in der 3. Liga aushelfen wird. Erfreulich ist aber, dass sich aufgrund der Kaderprobleme, Max Sema bereit erklärt hat vorerst fest in die erste Mannschaft nachzurücken. Zu den drei Stammspielern müssen die 64er zusätzlich auf ihren erkrankten Trainer Stefan Bullacher verzichten, der seit Mittwoch das Bett hütet und keinesfalls zur Verfügung steht. Für ihn wird Klaus Peter Weinert die Mannschaft von der Bank aus betreuen.
Aufgrund der neuen 2G+ Regelung, sind am Samstag ausreichend Karten für Geimpfte und Genesene an der Abendkasse erhältlich. Zusätzlich entfallen die Maskenpflicht am Platz und die feste Sitzordnung.
Frauen wollen ersten Heimsieg
Am Sonntag empfangen die Frauen des SV 64 Zweibrücken den TV 03 Wörth in der Handballoberliga. Wörth steht momentan mit 6:2 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. Lediglich gegen den TV Welling mussten sich die Handballerinnen geschlagen geben. Für die 64erinnen gilt es an die Leistung aus dem vergangenen Derby gegen die HF Köllertal anzuknüpfen und nach den letzten beiden Unentschieden zuhause den ersten Heimsieg einzufahren. Für dieses Vorhaben kann SV- Trainer Rüdiger Lydorf voraussichtlich auf seinen gesamten Kader zurückgreifen.
HF Köllertal – SV 64 18:27 (8:16)
Am Samstag konnten die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken das Saarderby gegen die HF Köllertal deutlich für sich entscheiden. Beste Werferinnen im Team der 64er waren Lucy Dzialoszynski mit sieben Treffern und Marie Kiefer mit acht Toren (davon sechs Siebenmeter).
Nach wenigen Minuten in denen sich beide Teams erst einmal abtasteten, übernahmen die Zweibrücker Löwinnen direkt das Kommando. Von Anfang an kämpften die Gäste aus der Rosenstadt mit viel Leidenschaft und Willen um jeden Ball. Durch eine sichere Abwehr, hinter der die gut aufgelegte Torhüterin Annalena Zahm stand, kamen die 64erinnen zu vielen Ballgewinnen und konnten durch ein schnelles Umschaltspiel einfache Tore erzielen. Doch auch im aufgebauten Angriff, konnten sie ihr taktisches Konzept gut umsetzen und sich immer wieder freie Torchancen erspielen. So schafften es die Zweibrückerinnen nach dem 4:4 in der 8. Minute immer weiter von ihren Gegnern wegzuziehen. Auch die beiden Auszeiten des Köllertaler Trainers beim 4:7 (14. Spielminute) und 7:13 (24. Spielminute) sollten daran nichts ändern. Bis zur Halbzeit schaffte es das Gästeteam sich auf einen Spielstand von 8:16 abzusetzen.
In der zweiten Hälfte der Partie taten sich die vorher so souverän spielenden Löwinnen zunächst etwas schwerer. Gerade im Angriff schlossen sie oft zu überhastet ab und kamen nicht mehr richtig ins Tempospiel. In den ersten zehn Minuten der zweiten Halbzeit schafften es die SV-Handballerinnen lediglich einmal zum Torerfolg. Mit einer guten Einzelaktion erarbeitete sich Maria Kiefer das 14:20 und setzte damit ein Signal an die Mannschaft. Die Rosenstädter fingen sich wieder und schufen noch einmal klare Verhältnisse. Bis zum Abpfiff schafften sie es nochmal sich auf neun Tore abzusetzen und konnten das Derby am Ende mit 18:27 für sich entscheiden.
„Die Mädels waren schon vor dem Spiel so heiß darauf zu zeigen, dass sie besser sind als das, was sie bisher gezeigt haben. Diese Körpersprache haben sie auch mit aufs Feld genommen. Heute haben viele Puzzlesteine ineinandergegriffen. Ich bin einfach überglücklich, dass es endlich geklappt hat, was wir uns vorgenommen haben. Jetzt konzentrieren wir uns voll auf die nächsten beiden Heimspiele“, zeigt sich SV-Coach Rüdiger Lydorf stolz auf sein Team.
Jetzt wollen die Zweibrücker Löwinnen ihr gewonnenes Selbstvertrauen mitnehmen um auch in den nächsten Spielen ihre Leistung abrufen zu können. Ob ihnen das gelingt zeigt sich direkt am Wochenende im Heimspiel gegen den TV 03 Wörth.
Annalena Zahm und Daphne Huber im Tor,
Annalena Frank 4, Lucy Dzaloszynski 7, Marie-Luise Kiefer 8/6, Lara Schlicker, Jasmina Zimmermann 4, Vera Jänicke, Friederike Döttling, Hanna Müller 1, Sarah Lauer, Kimberly Pfeifer, Lucy Hilz 1
Siebenmeter: 2/2 – 6/6, Zeitstrafen: 2:5, Zuschauer: 90 Schiedsrichter: Hehn (Friesenheim/Hochdorf) /Weiler (Haßloch)