SV 64 – TGS Pforzheim 31:28 (14:14)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken gewannen am Samstagabend ihr Heimspiel gegen die TGS Pforzheim durch eine beeindruckende kämpferische Leistung verdient mit 31:28. Somit bauten die 64er ihre Heimspielserie auf drei Siege in Folge aus, überholten die TSG Haßloch in der Tabelle und belegen nun punktgleich mit der HG Saarlouis den 8.Platz. Herausragender Spieler auf Seiten der Zweibrücker Löwen war Torhüter Alexander Dörr mit fünfzehn Paraden. Beste Werfer waren Philipp Kockler (7), Kevin Knieps (6/1), sowie Tim Götz und Tom Grieser, die jeweils fünfmal trafen.
Da war sie endlich. Die auf Zweibrücker Seite lang ersehnte Top-Torwartleistung. Demensprechend wurde Alexander Dörr, der die Pforzheimer Angreifer mit seinen starken Reflexen immer wieder zur Verzweiflung trieb, nach dem Spiel von allen seinen Mitspielern umarmt und gefeiert. Doch nicht nur Dörr war ein großer Faktor, dass die Miniserie von drei Heimsiegen in Folge hielt. Denn auch die Rückkehr von Abwehrchef Tom Grieser verlieh der Deckung die nötige Stabilität. Mit dem 23Jährigen kehrte auch ein zusätzliches Plus an Körpersprache, Emotionen und Einsatzwille auf das Spielfeld zurück. Hochkonzentriert und motiviert starteten die 64er in die wichtige Begegnung gegen den Tabellennachbarn aus Pforzheim. Beide Teams traten bekannter Weise stark ersatzgeschwächt an, doch die Hausherren schienen ihre Ausfälle besser wegzustecken als ihre Gäste aus der Goldstadt. Die Abwehr um Tom Grieser und vor dem aufmerksamen Alex Dörr ließ den TGS-Akteuren kaum Raum, um sich zu entfalten. Und im Angriff konnten sich die Löwen wieder einmal auf die gefährliche Achse mit Tim Götz und Philipp Kockler verlassen. Als TGS-Trainer Tobias Müller nach 13.Minuten und einem Zwischenstand von 8:4 die erste Auszeit beantragte, hatten Kockler und Götz schon wieder fünf Treffer auf ihrem gemeinsamen Konto. Mit diesem Rückstand war das Team aus Baden sogar noch gut bedient, denn allein Tom Grieser scheiterte bis dato dreimal völlig freistehend vorm Pforzheimer Tor. Erst nach zwanzig Minuten wendete sich das Blatt zu Gunsten der Gäste. Die zuvor exzellent funktionierende erste Angriffsreihe der 64er wurde zusehends müde und produzierte nun Ballverluste durch Fehlwürfe und technische Fehler. Durch einen 0:5 Negativ-Lauf innerhalb kurzer Zeit verspielten sie einen sicheren 10:6 Vorsprung und gerieten selbst ins Hintertreffen (10:11/24.). Bis zum Seitenwechsel neutralisierten sich beide Teams nahezu und so ging es beim 14:14 leistungsgerecht in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel verlief die Partie zunächst ausgeglichen. Keine der beiden Mannschaften konnte sich auf mehr als zwei Tore absetzen. Über die Spielstände 17:17 (36. Spielminute), 22:22 (45. Spielminute) und 25:24 (51. Spielminute), hangelten sich die Akteure die Schlussphase.
Nun übernahmen die Löwen wieder das Kommando. Ein Dreier-Pack von Kevin Knieps, der am Kreis wiederum ein starkes Spiel machte, Kapitän Philipp Hammann und Niklas Bayer sorgte fünf Minuten vor dem Ende für einen beruhigenden Vier-Tore-Vorsprung (29:25) und die Vorentscheidung schien gefallen. Pforzheim setzte fortan auf einen zusätzlichen Feldspieler und nahm ihren Torhüter vom Feld. Anstatt die Angriffe jetzt ruhig auszuspielen verfielen die 64er in unnötige Hektik. Alleine vier Versuche über das ganze Spielfeld hinweg die Entscheidung herbeizuführen, scheiterten neben dem Pforzheimer Gehäuse. Als Marco Kikillius dann tatsächlich sechzig Sekunden vor dem Abpfiff den Anschlusstreffer herstellte, drohte den aufopferungsvoll kämpfenden Hausherren Ungemach. Doch Philipp Kockler nahm sich ein Herz und traf zum entscheidenden 30:28. Danach parierte noch Dörr einen letzten Ball und Tom Grieser setzte mit seinem Treffer zum verdienten 31:28 den Schlusspunkt.
Beim abschließenden Trainergespräch zeigte sich SV-Trainer Klaus Peter Weinert, der den weiterhin erkrankten Stefan Bullacher vertrat, sichtlich erleichtert über den Sieg: „Wir haben heute in der ersten Halbzeit zu viele Bälle verworfen und wir hatten Glück, dass wir in der zweiten Hälfte nicht ins Hintertreffen geraten sind. An dieser Stelle auch großes Kompliment an die Mannschaft, dass wir uns auch nach dem Rückstand zurück gekämpft haben. Die starke Leistung von Alexander Dörr heute war dafür sehr wichtig. Es war das erwartete Spiel auf Augenhöhe, deshalb bin ich froh, dass wir den Sieg heute mit nach Hause nehmen konnten“. Am nächsten Samstag empfangen die Rosenstädter die Bundesligareserve der Rhein-Neckar-Löwen, die momentan mit 14:2 Punkten die Tabelle anführen. Bei diesem Spiel wird voraussichtlich auch Trainer Stefan Bullacher wieder auf der Bank sitzen.
Im Tor: Alexander Dörr, Mate Volarevic
Philipp Hammann 1, Sebastian Meister 1, Tom Ihl 4, Max Sema, Tim Götz 5, Philipp Kockler 7, Kevin Knieps 6/1, Niklas Bayer 1, Peter Gohl 1, Fabian Naumann, Tom Grieser 5
Siebenmeter: 1/2, 1/3
Zeitstrafen: 2/4
Schiedsrichter: Kuschel/ Senk
Zuschauer: 300