Am Samstagabend steigt um 18 Uhr das Duell der Handballlöwen in der Zweibrücker Westpfalzhalle. Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken empfängt nämlich die Bundesligareserve der Rhein-Neckar-Löwen. Momentan stehen die Mannheimer unangefochten an der Tabellenspitze der Dritten Liga. Lediglich gegen die SG Leutershausen, die eine Woche zuvor eine Niederlage gegen Zweibrücken einstecken mussten und anscheinend etwas gut zu machen hatten, mussten sich die Rhein Neckar Löwen knapp mit einem Tor geschlagen geben. Die 64er belegen momentan mit 8:10 Punkten den achten Tabellenrang und gehen somit als Außenseiter in die Begegnung.
Neben vielen jungen Talenten baut Gästetrainer Michel Abt vor allem auf seine eingespielten und bewährten Stammkräfte. Herausragende Leistungen zeigen hier besonders die beiden Brüder Max und Sebastian Trost, die in Bietigheim und bei den Löwen bereits Bundesliga Erfahrung sammeln durften. Mit ihren 26 bzw. 23 Jahren, sind sie Dreh- und Angelpunkt im Angriff und in der Abwehr. Dazu gesellt sich mit dem 32 jährigen David Ganshorn ein Kreisläufer der Extraklasse. Auf den Außenbahnen und im rechten Rückraum verfügen die Löwen derweil mit Lion Zacharias, Veit Schlafmann und Elias Scholtes drei Toptalente, die auch schon im Trikot der Nationalmannschaft auf sich aufmerksam gemacht haben. Auf der linken Seite überzeugt der 18 jährige Zacharias regelmäßig mit guten Leistungen. Er gewann im Sommer mit der deutschen U19 Nationalmannschaft die Europameisterschaft in Kroatien und hatte schon Einsätze bei den Rhein-Neckar-Löwen in der ersten Bundesliga. Ebenso konnte der 19 jährige Rechtsaußen Veit Schlafmann schon Einsatzzeiten im Bundesligateam auf seinem Konto verbuchen.
Das Team aus Baden ist eines der torhungrigsten der Liga. Bis auf eine Ausnahme gegen die TGS Pforzheim, konnten sie bisher in jedem Spiel mindestens die magische 30 Tore-Marke knacken. Für SV-Trainer Stefan Bullacher steht der kommende Gegner zu Recht und wenig überraschend auf dem Platz an der Sonne: „Die Truppe hat mit Michel Abt einen ausgewiesenen Fachmann als Trainer auf der Bank. Er findet immer die richtigen taktischen Kniffe für seine Jungs. Zu dem tollen Spielerkader ist das ganz sicher ein echtes Erfolgsrezept“. Bullacher selbst wird nach dreiwöchiger Krankheit am Samstag erstmals wieder auf der Zweibrücker Bank Platz nehmen. Trotz aller Vorschusslorbeeren für den Gegner, sieht er seine eigenen Schützlinge nicht chancenlos: „Vor allem die beiden Trost-Brüder sind ein echter Happen, den wir da zu bearbeiten haben. Ehrlicherweise spielen die beiden mindestens eine Klasse zu tief. Trotzdem wollen wir da sein, wenn die Rhein Neckar Löwen sich eine Schwächephase leisten. Wenn wir über uns hinauswachsen, haben wir unsere Chancen“. Personell kann Bullacher wohl auf den gleichen dezimierten Kader zurückgreifen, der auch in den letzten drei Wochen zur Verfügung stand. Neben den langzeitverletzten Benni Zellmer und Christopher Huber steht lediglich ein Fragezeichen hinter dem Einsatz des erkrankten Fabian Naumann. Für ihn könnte Julian Hügel aus der A-Jugend nachrücken.