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 Stefan Bullacher, Trainer des SV 64 Zweibrücken in der 3. Handball-Bundesliga, dürfte vor dem Derby bei der HG Saarlouis einige schlaflose Nächte verbracht haben. Denn die personelle Situation bei den Löwen spitzt sich immer mehr zu. Neben den langfristigen Ausfällen der drei Stammkräfte Marko Ivankovic, Benni Zellmer und Christopher Huber, verpassten mit Kevin Knieps und Niklas Bayer zwei weitere Leistungsträger krankheitsbedingt die komplette Trainingswoche. Beide haben sich einen grippalen Infekt eingefangen und mussten eine Pause einlegen. Über einen Einsatz der beiden Stammspieler wird erst am Spieltag selbst entschieden. Definitiv nicht dabei sein wird hingegen Mate Volarevic. Der Torwart-Nachfolger von Marko Ivankovic fehlte in allen Trainingseinheiten und wird deshalb nicht im Kader berücksichtigt. Für ihn wird Alexander Sema aus der zweiten Mannschaft das Gespann mit Alexander Dörr bilden. „Unsere Trainingswoche war eher bescheiden. Im Abschlusstraining waren lediglich sechs gesunde Feldspieler der ersten Mannschaft, vier Jugendspieler und zwei Jungs aus dem Saarlandligateam anwesend. Eine sinnvolle Spielvorbereitung sieht sicher anders aus“, blickt SV-Trainer Bullacher skeptisch auf die zurückliegende Woche. Auf der anderen Seite will sich der Übungsleiter die Vorfreude auf das besondere Derby nicht nehmen lassen: „Trotz aller Nackenschläge haben wir in den letzten Wochen immer wieder tolle Leistungen abgerufen. Warum also sollen wir nicht die Chance haben auch in Saarlouis zu punkten“.

Zu einer wichtigen Stütze im Zweibrücker Spiel hat sich Philipp Kockler entwickelt. Der Rückraumschütze kam im Januar während der Coronapause in die Rosenstadt und avancierte mit seinen beherzten Auftritten in der 3.Bundesliga zum Zweibrücker Publikumsliebling. Vor allem in den vergangenen drei Heimspielen gegen die SG Leutershausen, die TGS Pforzheim und die Rhein-Neckar-Löwen II, zeigten Kockler und Co, dass sie auch gegen die großen Vereine mithalten können. Mit diesem Selbstbewusstsein will der zwanzigjährige Student auch die kommende Aufgabe angehen: „Ich denke man hat in den letzten Heimspielen gesehen, dass wir mit jeder Mannschaft mithalten können und uns auch vor niemandem verstecken müssen. Deshalb können wir auch auf jeden Fall ohne Angst nach Saarlouis fahren. Wenn wir dort unsere volle Leistung abrufen können, habe ich da ein gutes Gefühl“.

In der vergangenen Saison standen sich beide Teams erstmals in einem Punktspiel gegenüber. In der Pokalrunde der unterbrochenen Drittligasaison 2020/2021 konnten die 64er die Partie mit 26:24 für sich entscheiden und erreichten den zweiten Platz vor ihrem saarländischen Nachbarverein. Obwohl die beiden Kontrahenten aktuell lediglich zwei Punkte trennen, haben sich die personellen Voraussetzungen seit Mai in beiden Lagern erheblich verändert. Während die 64er ihre Abgänge vorwiegend mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs ersetzten, verpflichtete die HG Saarlouis drei Top-Spieler, um in der Tabelle wieder einen Spitzenplatz zu erreichen.

Mit dem Luxemburger Tommy Wirtz landeten sie dabei einen wahren Volltreffer. Er spielte zuvor schon in der zweiten Bundesliga - jeweils ein Jahr bei der HG Saarlouis und bei der DJK Rimpar. Davor ging er einige Jahre lang bei der HB Dudelange, dem erfolgreichsten Handballteam Luxemburgs auf Torejagd. Als Linksaußen führt der Nationalspieler die Torschützenliste seiner Staffel in der Dritten Bundesliga mit 75 Toren in neun Spielen deutlich vor SV-Kreisläufer Kevin Knieps an, der mit 65 Toren in zehn Spielen momentan Platz zwei belegt. Doch auch auf dem Rückraum haben sich die Saarländer kräftig verstärkt. Mit Lukas Hüller, der zuvor in Schalksmühle in der dritten Liga spielte, konnte die HG einen sehr torgefährlichen Spieler auf der Spielmacherposition verpflichten. Im linken Rückraum soll zusätzlich der luxemburgische Nationalspieler Adel Rastoder für Torgefahr sorgen. Der abwehrstarke Rastoder bildet zusammen mit Wladislaw Kurotschkin das Herzstück der HG-Defensive, hinter der mit Patrick Schulz und Darius Jonczyk das wahrscheinlich beste Torwartgespann der ganzen Liga das Tor hütet.

Anpfiff ist am Samstag um 19:30 Uhr in der Stadtgartenhalle in Saarlouis. Für das Derby gelten bei der HG Saarlouis die 2G Regeln.

Livestream: https://sportdeutschland.tv/hg-saarlouis/3-liga-staffel-f-hg-saarlouis-vs-sv-64-zweibruecken

Liveticker: https://www.dhb.de/de/s/liveticker/?FMPID=64340

 

Frauen treten in Bassenheim an

Die erste Frauenmannschaft des SV 64 Zweibrücken gastiert in der Oberliga am Samstag beim TV Bassenheim. Bassenheim steht momentan mit 12:4 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz. Doch seit ihrer Niederlage gegen die Sportfreunde aus Budenheim sind sie nun seit vier Spielen ungeschlagen. Aus einer starken Mannschaft ragt bei den TV Handballerinnen vor allem Rechts-Außen Nicole Hommen heraus. Doch auch in der Abwehr verlangen die Bassenheimerinnen ihren Gegnern mit ihrer sehr beweglichen 6:0 Defensive, aus denen vor allem die beiden Schwestern Stephanie und Christina Henn herausstechen, einiges ab.

Am Wochenende muss SV-Trainer Rüdiger Lydorf auf jeden Fall auf Vera Jänicke verzichten, die aufgrund einer Schulterverletzung längerfristig ausfallen wird. Da unter der Woche noch einige Spielerinnen krankheitsbedingt im Training passen mussten, ist noch unklar, wie der endgültige Kader für die Begegnung aussehen wird.

Das Spiel findet am Samstag um 19:30 Uhr Kamelenberghalle in Bassenheim statt.