SV 64 Zweibrücken – TSG Haßloch 24:22 (8:8)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken rücken in der Tabelle der 3. Handball-Bundesliga immer weiter nach vorne. Nach dem verdienten 24:22 Heimsieg gegen den alten Rivalen aus Haßloch, zogen die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher nicht nur an der TSG vorbei, sondern ließen auch die Bundesligareserve der HSG Friesenheim/Hochdorf II hinter sich. Mit nun 10:14 Punkten eroberten die 64er den siebten Rang und haben nur noch zwei Zähler Rückstand auf den Fünftplatzierten HG Saarlouis.
Zweibrücken war für die Gäste aus der Vorderpfalz mal wieder keine Reise wert. Die Löwen entwickeln sich für die TSG Haßloch immer mehr zum Angstgegner. In den letzten neun Jahren kreuzten sich häufig die Wege der beiden Kontrahenten sowohl im Aufstiegsrennen der Oberliga, als auch beim Kampf um den Klassenerhalt in Liga drei. Und fast immer gingen die Zweibrücker nach den wichtigen Begegnungen als Sieger vom Platz. So war es dann auch am Samstagabend, als die 64er nach dem Schlusspfiff vor 150 Zuschauern ausgelassen ihren vierten Heimsieg feierten. Dass dieses Spiel für beide Mannschaften eine große Bedeutung für den weiteren Verlauf der Saison haben würde, merkte man den Akteuren bereits in der Anfangsphase der Partie an. Es gab viel Einsatz, hohe Kampfbereitschaft und Emotionen, aber auch Nervosität, die einige technische Unzulänglichkeiten zur Folge hatten. Doch die Fans in der Westpfalzhalle honorierten den großen Willen auf beiden Seiten mit Applaus und verziehen wohlwollend den einen oder anderen leichtfertigen Ballverlust.
Früh standen die Abwehrreihen im Brennpunkt des Geschehens. Die beiden Trainer Tobias Job und Stefan Bullacher hatten ihre Teams hervorragend auf den jeweiligen Gegner eingestellt. So hielt die Haßlocher Deckung das sonst so gefährliche Zweibrücker Duo mit Spielmacher Tim Götz und Kreisläufer Kevin Knieps gut in Schach und auf Seiten der Gäste kamen die wurfgewaltigen Rückraumspieler überhaupt nicht zum Zug. Hinter den beiden Abwehrreihen spielten sich dann auch noch die Torwarte in den Vordergrund. Marco Bitz im Gehäuse der Haßlocher zeigte seine herausragenden Fähigkeiten und ging vor allem bei den Duellen frei vorm Tor oft als Sieger hervor. Alleine Kevin Knieps scheiterte in den ersten dreißig Minuten fünf Mal, davon zweimal vom Siebenmeterpunkt, am ehemaligen Keeper der Rhein Neckar Löwen. Doch auf der anderen Seite avancierte Alexander Dörr zum eigentlichen Matchwinner, in dem er die guten Leistungen von Bitz noch deutlich übertraf. Am Ende sollte der 29Jährige mit sage und schreibe 22 Paraden und einer traumhaften Quote von 50% gehaltener Bälle sein bestes Spiel im Trikot der Zweibrücker Löwen abliefern. So täuschte auch der niedrige 8:8-Halbzeitstand etwas über das eigentliche Spieltempo hinweg. Denn das Pfalzderby hatte viele schnelle Ballpassagen und etliche gute Torchancen.
Im zweiten Durchgang egalisierten sich beide Abwehrreihen noch etwa fünfzehn Minuten lang, bis die Hausherren die Weichen auf Heimsieg stellten. Tim Götz, der nun wieder gewohnt stark aufspielte und zusammen mit Kevin Knieps das Zweibrücker Anspiel belebte, traf zum 17:16. Im Gegenzug parierte der eingewechselte Alexander Sema einen Strafwurf gegen Denni Djozic und Kevin Knieps erhöhte mit seinem Doppelpack (50.) zur ersten Drei-Tore-Führung (19:16). Diesen Vorsprung ließen sich die Gastgeber nicht mehr nehmen. Der auffälligste SV-Angreifer Philipp Kockler traf im Anschluss ebenfalls noch einmal doppelt, in dem er den Ball zwei Mal aus der Distanz unhaltbar im Haßlocher Tor unterbrachte. Der Rückraumspieler, der vor der Saison aus der Oberliga in die Rosenstadt wechselte entwickelt sich mehr und mehr zum Top-Leistungsträger und war an diesem Abend mit neun Toren bester Angreifer auf dem Feld. Als Tom Grieser drei Minuten vor dem Ende zum 24:20 traf, war die Entscheidung zu Gunsten der 64er längst gefallen.
Im anschließenden Trainergespräch auf der Tribüne der Westpfalzhalle gratulierte TSG-Trainer Tobias zum Sieg und haderte gleichzeitig mit der Chancenverwertung seines Teams: „Wir haben, wie schon in den letzten Wochen einfach die Big-Points nicht gemacht. Dafür wurden wir bitter bestraft. Wir müssen aber den Blick nach vorne richten. Wir haben Ziele und wollen über den sechsten Platz die direkte Qualifikation zur 3:Liga erreichen. Falls das nicht klappt, hoffen wir, dass wir nicht mit dem SV 64 in eine Gruppe gelost werden“. SV-Trainer Stefan Bullacher hob Keeper Alexander Dörr und den neunfachen Torschützen Philipp Kockler aus einer starken Mannschaftsleistung heraus: „Alex war heute mit 22 Paraden unser Matchwinner. Philipp spielt schon seit Wochen auf hohem Niveau. Er ist sehr trainingsfleißig und lernwillig. Seine Entwicklung ist sensationell. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs. Es war eine herausragende Mannschaftsleistung, aus der die beiden heute herausragten“. Zum Abschluss des Jahres müssen die Löwen noch zweimal auswärts in Oftersheim/Schwetzingen und in Saarlouis antreten.
Im Tor: Alexander Dörr, Alexander Sema
Philipp Hammann, Sebastian Meister 2, Tom Ihl, Max Sema, Tim Götz 4, Philipp Kockler 9, Kevin Knieps 7/3, Niklas Bayer 1, Peter Gohl, Fabian Naumann, Tom Grieser 1,
Siebenmeter: 3/5, 3/4
Zeitstrafen: 1/3
Schiedsrichter: Eck/ Walter
Zuschauer: 150