HG Oftersheim/Schwetzingen - SV 64 Zweibrücken 27:33 (11:15)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken schwimmen weiter auf der Erfolgswelle. Das Team von Trainer Stefan Bullacher gewann sein Auswärtsspiel in der 3. Handball-Bundesliga gegen die HG Oftersheim/Schwetzingen und ist nun punktgleich mit dem Tabellenfünften aus Saarlouis. Überragender Spieler war der zwölffache Torschütze Tim Götz, dessen Einsatz wegen einer starken Erkältung lange Zeit auf der Kippe stand.
Nach dem Schlusspfiff herrschte Ratlosigkeit und Niedergeschlagenheit bei den Spielern und Verantwortlichen der HG Oftersheim/Schwetzingen. Die Mannschaft der Stunde, die vor Wochenfrist noch mit einem Auswärtssieg in Horkheim aufhorchen ließ und davor dem zu Hause ungeschlagenen Tabellenführer Rhein Neckar Löwen den ersten Punkt abknöpfte, musste sich den Gästen aus Zweibrücken klar geschlagen geben. HG-Trainer Frank Schmitt suchte nach dem Spiel erst einmal nach den passenden Worten, gratulierte fair zum verdienten Sieg der 64er, aber auch der ehemalige Bundesligaspieler des TV Niederwürzbach konnte seine Enttäuschung nicht verbergen. „Ich war mir noch bei keinem Spiel der Saison im Vorfeld so sicher wie heute, dass wir gewinnen würden. Aber so kann man sich täuschen. Wir hatten eine gute Trainingswoche. Ich habe dafür keine Erklärung“. Die lieferte allerdings sein Gegenüber auf Zweibrücker Seite Stefan Bullacher. Sein Team habe von Anfang an, an den Sieg geglaubt und mit Tim Götz den überragenden Spieler in ihren Reihen gehabt. „Außerdem haben wir heute mit Nils Wöschler einen ganz wichtigen Aktivposten aus unserer zweiten Mannschaft aufbieten können, der mit vier Toren einen großen Anteil am Erfolg hatte“, lobte der Übungsleiter seinen früheren Schützling aus der Talentschmiede der 64er. Der 24jährige hängte schon vor fünf Jahren seine Handballschuhe an den Nagel, um sich auf sein Studium zu konzentrieren. Seit einem halben Jahr geht das Zweibrücker Urgestein wieder für die Drittligareserve der Löwen in der Landesliga auf Torejagd.
Den Grundstein zum Erfolg legten die Gäste aus der Westpfalz allerdings in der eigenen Defensive. Die von Tom Grieser wieder einmal perfekt organisierte Abwehr hatte auf jede Angriffsvariante der Hausherren die passende Antwort. Lauffreudig, beweglich und mit hohem Einsatz verteidigten die Zweibrücker sowohl die körperlich starken Kreisspieler, als auch die torgefährlichen Rückraumspieler. Das 3:2 nach fünf Minuten durch den ehemaligen SV-Spieler Tim Schaller sollte die einzige Führung der Gastgeber während der ganzen Partie bleiben. Vor allem die Variante mit einem zusätzlichen Feldspieler in Überzahl anzugreifen und dafür den Torwart auszuwechseln, hat sich für das Team aus Baden nicht ausgezahlt. Schon im ersten Durchgang, als sich die Gäste vom 8:9 bis auf den Halbzeitstand von 11:15 absetzen konnten, landeten mehrfach Bälle im leeren Schwetzinger Tor. Am Ende sollten den Löwen sogar sechs sogenannte „Empty-Net-Goal“ gelingen.
In den zweiten dreißig Minuten wurde die Begegnung beim 19:20 (43.) kurzzeitig noch einmal spannend, aber Philipp Hammann, Philipp Kockler und ein Doppelpack von Tim Götz zum 20:24 (48.) beseitigten endgültig die letzten Zweifel. Zweibrücken spielte in den letzten Minuten routiniert und siegte am Ende völlig verdient mit 27:33. Zum Abschluss des Handballjahres gastieren die 64er am kommenden Samstag bei der punktgleichen HG Saarlouis.
Im Tor: Alexander Dörr 1, Alexander Sema
Philipp Hammann 3, Sebastian Meister, Tom Ihl, Max Sema, Tim Götz 12/2, Philipp Kockler 5, Kevin Knieps 4/1, Niklas Bayer 3, Peter Gohl, Fabian Naumann, Tom Grieser 1, Nils Wöschler 4,
Siebenmeter: 3/3, 3/5
Zeitstrafen: 5/5
Schiedsrichter: Brandt/Fleisch
Zuschauer: 250