HG Saarlouis – SV 64 Zweibrücken 29:20 (17:7)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken erwischten beim letzten Spiel des Jahres einen gebrauchten Tag. Nicht nur, dass sich die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher im Derby gegen Saarlouis mit 29:20 klar geschlagen geben musste, den 64ern drohen weitere langfristige Ausfälle. Mit Niklas Bayer und Tim Götz schieden zwei wichtige Stützen im Zweibrücker Spiel bereits in der ersten Halbzeit nach unnötig hart geführten Zweikämpfen aus. Bei beiden besteht der Verdacht auf Bänderriss im Schultergelenk. Eine genaue Diagnose wird in den nächsten Tagen folgen.
Schon nach vierzehn Minuten war die Geschichte des Aufeinandertreffens der beiden Tabellennachbarn fertig erzählt. Die Gastgeber führten zu diesem Zeitpunkt beim 13:4 bereits mit der Differenz des späteren Endergebnisses von 29:20. Nach dem 1:2 (3.) durch Tim Götz verloren die Gäste innerhalb von zehn Minuten sechs Mal in Folge völlig freistehend das Duell gegen HG-Torhüter Patrick Schulz. Zwar spielten sich die 64er gegen die keineswegs sattelfeste 5:1-Deckung der Grün-Weißen immer wieder klarste Torchancen heraus, aber Sebastian Meister, Philipp Kockler und je zweimal Philipp Hammann und Kevin Knieps brachten den Ball unbedrängt nicht am ehemaligen Magdeburger im Tor unter. Mit jedem Fehlwurf wuchs bei den Gästen die Verunsicherung und auf Saarlouiser Seite schien langersehnt endlich der Knoten zu platzen. Dass sich in dieser Anfangsphase Rückraumspieler Niklas Bayer, nach einem harten Einsteigen von Lars Walz so schwer an der Schulter verletzte, dass er nicht mehr weiter machen konnte, spielte dem ehemaligen Zweitligisten weiter in die Karten. SV-Trainer Stefan Bullacher haderte nicht nur in dieser Szene mit dem hessischen Schiedsrichtergespann. Auch im weiteren Spielverlauf fiel es den Zweibrückern schwer die Linie der beiden Unparteiischen nachzuvollziehen. Als sich zwölf Minuten später (22.) auch noch Spielmacher Tim Götz nach einem ungestümen Zweikampf an der Schulter verletzte und für den Rest des Spiels ausfiel, war die Vorentscheidung in dieser einseitigen Partie längst gefallen. Beim 17:7 wechselten beide Teams die Seiten.
Die zweiten dreißig Minuten verliefen dann ohne weitere Höhepunkte. Dass sich auf Zweibrücker Seite mit Tom Ihl auch der zweite Linkshänder im Rückraum am Oberschenkel verletzte war auf Grund der vielen Ausfälle lediglich eine Randnotiz. Die verbliebenen SV-Spieler kämpften aufopferungsvoll und stemmten sich mit großem Einsatz und Willen gegen eine höhere Niederlage. Vor allem Tom Grieser und Aris Wöschler, der aus der zweiten Mannschaft aushalf, gingen voran und kämpften bis zum Schlusspfiff um das bestmögliche Ergebnis. Am Ende siegten die Hausherren mit 29:20. HG-Keeper Patrick Schulz war mit 18 Paraden bester Spieler beim verdienten Sieger. Großes Kopfzerbrechen verursachte bei den unterlegenen Zweibrückern allerdings die Verletzungen von Bayer und Götz. Sollte sich der erste Verdacht auf Bänderriss im Schultergelenk bestätigen, wären das nach Marko Ivankovic, Benni Zellmer und Christopher Huber, die langfristigen Ausfälle vier und fünf. Ein Szenario, dass sich im kleinen Kader der 64er nur schwer kompensieren lässt.
Dazu äußerte sich auch Trainer Stefan Bullacher im anschließenden Pressegespräch: „Zu den bekannten Ausfällen von Marko Ivankovic, Benni Zellmer und Christopher Huber waren die Verletzungen von Tim Götz und Niklas Bayer weitere Nackenschläge, die wir dann irgendwann nicht mehr kompensieren können. Darüber ärgere ich mich mehr als über die Niederlagen, weil beide Aktionen, freundlich ausgedrückt, ungeschickt und auf jeden Fall vermeidbar gewesen wären. Die verbleibenden Spieler haben heute bis zum Schluss gekämpft und sich nicht aufgegeben. Das hat mich sehr gefreut“. Mit 12:16 Punkten überwintern die Löwen auf dem siebten Tabellenplatz und empfangen am 15.Januar die SG Pforzheim/Eutingen in der Zweibrücker Westpfalzhalle.
Im Tor: Alexander Dörr, Alexander Sema
Philipp Hammann, Sebastian Meister 1, Tom Ihl 2, Max Sema, Tim Götz 4/3, Philipp Kockler 3, Kevin Knieps 1, Niklas Bayer, Peter Gohl, Fabian Naumann 1, Tom Grieser 5/1, Aris Wöschler 3,
Siebenmeter: 2/3, 4/5
Zeitstrafen: 5/3
Schiedsrichter: Becker/Nickel
Zuschauer: 710