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 Die Jugendabteilung des SV 64 Zweibrücken kann auf eine lange und vor allem erfolgreiche Vergangenheit zurück blicken. Fast zwanzig Athleten erhielten in den letzten fünfzehn Jahren  Einladungen zu Lehrgängen der Jugendnationalmannschaft. Mit Jerome Müller, Björn Zintel, Robin Egelhof, Kian Schwarzer, Elisa Burkholder und Amelie Berger schafften gleich sechs Talente den Sprung in die erste Handball-Bundesliga. Unvergessen sind die Teilnahmen an den Deutschen Jugend-Meisterschaften, bei denen der Zweibrücker Nachwuchs bis ins Halbfinale vorgestoßen war und sich gegen TuSEM Essen, die Füchse Berlin (beides Jungs) und den HSG Blomberg/Lippe (Mädels) knapp geschlagen geben musste. Von 2014 bis 2019 qualifizierte sich die männliche A-Jugend gleich fünfmal in Folge für die Jugend-Handball-Bundesliga. Doch in den letzten drei Jahren war es etwas ruhiger um den Drittliganachwuchs der 64er geworden. Vor allem die A- und B-Jugend erlebte auch durch die Corona-Pandemie eher triste Momente und blieb weit hinter den Erwartungen zurück.

Umso eindrucksvoller ist nun die Rückkehr auf die überregionale Handballbühne. In der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar befinden sich beide Mannschaften jeweils als Tabellenzweiter in der Spitzengruppe und haben beim Kampf um die Meisterschaft lediglich zwei Zähler Rückstand auf den Führenden. Für Jugendkoordinator Stefan Bullacher steht neben den tollen Mannschaftserfolgen vor allem die Talentförderung der einzelnen Spieler im Vordergrund. Ein besonderes Augenmerk hat der Trainer der ersten Mannschaft, der sich seit drei Jahren auch wieder in der Nachwuchsarbeit der Löwen engagiert, gleich auf sechs Jungs der Jahrgänge 2003 bis 2005 gelegt. Peter Gohl, Samuel Winter, Julian Hügel, Max Kroner, Gil Kunkel und Jan Ole Schimmel haben sich durch gute Leistungen und besonderen Fleiß in den Vordergrund gespielt. Sie nehmen je nach Alter und Entwicklungsstand an der Spitzenförderung der 64er teil. Im Wochenablauf heißt das vier bis fünf Handballeinheiten, begleitet von regelmäßigem Athletiktraining. Unter der Anleitung von Stefan Bullacher werden die Jungs einmal wöchentlich in einem Individualtraining gefördert und nehmen neben ihrem Jugendtraining noch zusätzlich an den Einheiten des Drittligateams teil. Im vereinseigenen Kraftraum werden am Vormittag in Freistunden oder am frühen Nachmittag die körperlichen Grundlagen geschaffen, um sich höheren Aufgaben stellen zu können. „Der Weg nach oben wird für die Talente immer schwieriger. Das Niveau in den professionellen Ligen, zu denen die 3.Liga bereits zählt, wird immer anspruchsvoller und die Qualität der Jugendarbeit nimmt landesweit immer mehr ab“, erklärt Bullacher, warum die Zweibrücker Löwen die Nachwuchsarbeit zur Chefsache gemacht haben. Es sei für saarländische Vereine immer schwieriger geworden eine adäquate Jugendarbeit anzubieten. In den letzten Jahren machen der eklatante Jugend-Trainermangel und ein rasanter Mannschaftsschwund der saarländischen Handballszene schwer zu schaffen. Die Ursachen seien Vielfältig und würden auch sehr kontrovers diskutiert.

Deshalb sollen beim SV 64 Zweibrücken die Bemühungen um den Nachwuchs immer weiter intensiviert werden. Zur neuen Saison wird die A-Jugend erstmals wieder an der Qualifikation zur Jugend-Handball-Bundesliga teilnehmen, um sich mit den besten Mannschaften in Deutschland messen zu können. Auch das Trainerteam wird um erfahrene Übungsleiter erweitert. „Unsere Jugendspieler sind das Faustpfand für die Zukunft. Dem wollen wir Rechnung tragen. Ich bin auf jeden einzelnen Spieler stolz, der den steinigen Weg nach oben schafft. Wir versprechen den Jungs Nichts, aber wir ermöglichen ihnen Alles“, hebt Bullacher neben den guten Rahmenbedingen in Zweibrücken hervor, dass bei seinen Schützlingen großes Durchhaltevermögen und viel Eigenengagement gefordert ist. Aus dem genannten Sextett ragt zurzeit Peter Gohl heraus. Der A-Jugendliche kommt in der 3. Handball-Bundesliga regelmäßig zu Einsatzzeiten und konnte schon einige Torerfolge für sich verbuchen. Im aktuellen Kader der ersten Mannschaft trugen schon acht der vierzehn Spieler das Trikot der Junglöwen. Diesen Weg wollen die Verantwortlichen der 64er weiter gehen und auch zukünftig eine gute Mischung aus externen Verstärkungen und heimischen Talenten mit hoher Vereinsidentifikation zusammenstellen.