Es gibt Spieltage, an denen ist es in logistischer Hinsicht kaum zu schaffen, die vielen verschiedenen Interessenlagen einzelner Mannschaften unter einen Hut zu bringen. Bei den Zweibrücker Löwen war dies am zurückliegenden Samstag so. An diesem Tag gab es nämlich eine eher unglückliche Anhäufung von Auswärtsspielen.
„Zum Glück gibt es solche Tage aber nicht so häufig“ merkte deshalb auch der Zweibrücker Männertrainer und Jugendkoordinator Stefan Bullacher in diesem Zusammenhang an.
Denn am Samstag befanden sich die Trainer der Zweibrücker „Leistungsmannschaften“ im männlichen Bereich in einer Situation, in der sie sich sehr viele Gedanken machen mussten.
Gänzlich unerwartet kam diese Situation aber natürlich nicht auf die 64er zu. Ganz im Gegenteil. Da sich die Zweibrücker Löwen auf die Fahnen geschrieben haben, für ihre Jugendspieler die optimale Förderung zu finden und ihnen sehr frühzeitig auch die Möglichkeit einräumen, in der nächsthöheren Jugendklasse – oder eben auch bei den Aktiven – mitzuspielen, halten sie ihre Spielerkader in der Regel relativ klein.
Wenn dann an einem Spieltag beide Männermannschaften spielen sowie A- und B-Jugend auswärts antreten müssen, kommt es schon einmal zu enormen Engpässen. Am Samstag wurde dieser Sachverhalt noch verstärkt durch die Tatsache, dass am Nikolaussamstag auch die eine oder andere Adventsveranstaltung als „schulisches Pflichtprogramm“ dazukam.
So mussten Yannic Klöckner, die beiden Jugendnationalspieler Jerome Müller, Björn Zintel sowie der Robin Egelhof, der im Laufe der letzten Woche ebenfalls eine Einladung zu einem Lehrgang der U19-Nationalmannschaft erhalten hatte, bei den Männern spielen.
Tony Hennersdorf, Trainer der A-Jugendbundesligatruppe ergänzte seinen Kader deshalb mit Tom Grieser, und Niklas Baier, zwei Leistungsträgern aus der B1.
Mit dieser Besetzung waren die Zweibrücker Junglöwen am Samstagmittag durchaus in der Lage, ein spannendes Spiel zu absolvieren.
„Wir hatten zumeist auch leichte Vorteile“, merkte Hennersdorf zum Spielverlauf an.
Pech hatten die 64er dann allerdings auch in dieser Besetzung. So verletzte sich mit Niklas Baier der einzige Linkshänder unter den Zweibrücker Rückraumspielern gleich bei der ersten Abwehraktion und konnte danach nicht mehr mitwirken.
„Nils und Tom haben die Mannschaft im Angriff dann über das gesamte Spiel getragen“, lobte Hennersdorf seine beiden besten Spieler. Und das, obwohl Konstanz versuchte mit einer gewissen Härte den Rückraum aus dem Spiel zu nehmen.
Dies gelang allerdings nur bedingt, weil die SV-Jungs cool „ihr Ding runterspielten“. Über das 4:6 in der achten Spielminute vermochten die SVler die eigene Führung bis zum 9:10-Zwischenstand zu behaupten.
Vier Gastgebertore in Serie sorgten dann allerdings wieder für Vorteile der Gastgeber, die sich bekanntlich vorgenommen hatten, ihre ersten Punkte in der Jugendbundesliga zu holen.
Jetzt war auf Zweibrücker Seite Kampf gefragt – und Kampf wurde auch geboten.
Bis zur Halbzeit hatten sich die SV-Jungs wieder auf Schlagdistanz gebracht, so dass beim Stande von 15:15 die Seiten gewechselt wurden.
Nach dem 18:16-Zwischenstand in der 37. Spielminute rissen die Junglöwen das Spielgeschehen dann wieder an sich. In der 53. Spielminute sahen die SV-Jungs beim 21:25-Zwischenstand dann sogar bereits wie der sichere Sieger aus.
„Es kam dann aber leider wie so oft in dieser Runde“, ärgerte sich Hennersdorf, „denn seine Mannschaft ermöglichte es den Gastgebern, kurz vor Spielende nochmals auf 28:29 zu verkürzen. Tom Grieser hatte hier kurz zuvor eine zwei-Minutenstrafe erhalten. Ziel war nun, die Zeit herunterzuspielen. Leider unterlief den Gästen nun ein Schrittfehler, so dass die letzte große Aktion dem Zweibrücker Torhüter Benedikt Berz vorbehalten war, der gegen den durchgebrochenen Linksaußen parierte und damit die beiden Punkte festhielt.
„Die Rückfahrt hat dann richtig Spaß gemacht“, sagte schließlich Mannschaftskapitän Nils Wöschler, der 13 Tore zum Auswärtssieg beigesteuert hatte, über die längste Rückfahrt von einem Auswärtsspiel in der A-Jugendbundesliga.
„Ich denke, im Endeffekt war es aber ein sehr verdienter Auswärtssieg, freute sich Hennersdorf über die beiden Punkte im letzten Hinrundenspiel, die seiner Mannschaft mit 12:12 Punkten den sechsten Tabellenplatz sicherten. Und eben dieser sechste Tabellenplatz ist es, den sich die Zweibrücker Junglöwen zum Ziel gesetzt haben, denn der berechtigt auch in der kommenden Saison, in der A-Jugendbundesliga zu spielen.
So spielten sie: Benedikt Berz im Tor – Nils Wöschler 13/5, Tom Grieser 5, Patrick Bach 4,, Robin Sauer 3, Jonas Haupenthal 3, Luca Dobrani 1, Christian Wack, Niklas Baier und Philipp Mägel.