„Das war heute unsere beste Saisonleistung“, stellte Trainer Martin Schwarzwald nach dem deutlichen 35:28 (20:16)-Heimsieg der Zweibrücker Handballfrauen gegen die im Wochenende auf den sechsten Tabellenplatz abgerutschte HSG Wittlich fest. Damit behaupteten die SV-Frauen ihren ausgezeichneten zweiten Tabellenplatz in der RPS-Oberliga, derzeit drei Punkte hinter dem souveränen Tabellenführer, Drittligaabsteiger Roude Leiw Bascharage.
Gegen die mit zwei ehemaligen Bundesligaspielerinnen angetretenen Gäste bedurfte es allerdings schon einer überdurchschnittlichen Leistung, um sich letztlich auch klar durchzusetzen.
Die SV-Frauen, angetrieben von Torjägerin Joline Müller, erwischten einen guten Start und zogen schnell auf 7:3 weg. Und so ungewöhnlich es angesichts des flotten Spieles, der vielen Angriffe und dadurch bedingt auch einigen Fehlern, auch klingen mag. Die SV-Frauen hatten von der Anfangsphase an das Spielgeschehen unter Kontrolle.
Für die krankheitsbedingt pausierende Marion Weick kam auf Linksaußen zunächst Katharina Handermann zum Einsatz, auf Rechtsaußen Jugennationalspielerin Amelie Berger und im Rückraum agierten Anne Wild auf der Spielmacher- sowie Joline Müller und Katharina Koch auf den Halbpositionen.
Und in dieser Besetzung hielten sie das Tempo weiterhin hoch, machten immer wieder Druck in Form von schneller Mitte oder Tempogegenstößen. Allerdings gebührt auch den Gästen ein großes Kompliment, denn diese Mannschaft ging dieses enorm hohe Tempo, das die Löwinnen angeschlagen hatten, konsequent mit.
Prägende Figuren dieses Spieles waren dabei Joline Müller auf Zweibrücker Seite und Nadja Zimmermann auf Seiten der HSG Wittlich, die in der zurückliegenden Saison noch für den Erstligisten Vulkan-Ladies Koblenz-Weibern aktiv war. Und auch bei der weiteren früheren Bundesligaspielerin Lisa Schenk blitzte – gerade in 1:1-Situationen immer wieder einmal deren Klasse auf.
„Ich bin richtig froh, dass wir heute gegen Ende des Spieles nicht unseren fast schon üblichen Einbruch erlebt haben“, stellte Schwarzwald nach dem Spiel heraus, als er auch Einblick in die taktischen Vorgaben dieses Spieles gab. Ziel war es nämlich, sich mit dem druckvollen Spiel zunächst einmal Vorteile zu erarbeiten, das Tempo möglichst lange hochzuhalten, dann aber im entscheidenden Moment auch wieder „den Fuß vom Gas zu nehmen“, und etwas längere Angriffe zu spielen. Dies setzte seine Mannschaft am Sonntagmittag hervorragend um.
Eine weitere taktische Maßnahme der SV-Frauen brachte ebenso den erhofften Erfolg, nämlich dass immer wieder einmal die vorgezogene Abwehrspielerin eine gegnerische Rückraumspielerin mit einer Manndeckung aus dem Spiel nahm und damit das Wittlicher Aufbauspiel wirkungsvoll störte. Aus diesen Situationen entwickelten sich nämlich auch „der eine oder andere“ technische Fehler, und daraus wiederum schnelle Konter, die die SV-Frauen am Sonntagmittag auch meistens gut verwerteten.
Das Zeitstrafenverhältnis von 8:4 Minuten vermittelt weiterhin den Eindruck, als hätten die Gastgeberinnen in der Abwehr etwas resoluter zugepackt als ihre Gäste. Ungewöhnlich hart oder unfair wurde dabei allerdings nicht agiert.
Wichtig war aus Zweibrücker Sicht jedenfalls, dass die SVlerinen die schnelle Vier-Tore-Führung auch bis zur Halbzeitpause beim 20:16-Zwischenstand wahrten.
Auch nach dem Seitenwechsel hielten beide Mannschaften das Tempo dann weiterhin hoch, sorgten damit bei den etwa 100 Zuschauern für kurzweilige und gute Unterhaltung.
Die 31:22-Führung in der 50. Spielminute war dann durchaus eine gewisse Vorentscheidung in diesem Oberligaduell zweier guter Mannschaften, die sicher gemeinsam für ein deutlich überdurchschnittliches Leistungsniveau eines Frauenoberligaspieles gesorgt hatten.
„Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Spiel und mit dem Abschneiden meiner Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf“, sagte Schwarzwald nach dem Spiel und verwies auf die Tatsache, dass seine Mannschaft mehr als die momentan erreichten 16:4 Zähler auch in der letzten Saison zum gleichen Zeitpunkt nicht auf dem Konto hatte.
Auf einen Blick:
SV 64 Zweibrücken:
Jana Specht und Daphne Huber (bei einem 7m) im Tor – Joline Müller 13/4, Anne Wild 4, Amelie Berger 4, Lara Schlicker 4, Laura Witzgall 3, Katharina Koch 2, Katharina Handermann 2, Sarah Witzgall 1, Annika Schlegel 1, Miriam Schöneich, Vanessa Servello.
HSG Wittlich:
Hanna Scharfbillig und Nicole Ruppert im Tor – Nadja Zimmermann 10/4, Maria Flesch 4, Annika Molitor 4, Nicole Packmohr 3, Irina Lukanowski 3, Gwendolyn Barthen 2, Lisa Schenk 2, Jennifer Simona 1, Anne Keil und Laura Steffens.
Zeitstrafen 8:4 min., Siebenmeter: 5/4 – 5/4, Zuschauer: 120, Schiedsrichter: Günter Hoffmann / Frank Hummel (SF Budenheim).