Die Handballer des SV 64 Zweibrücken erwarten am kommenden Samstag um 18 Uhr die Bundesligareserve der Eulen Ludwigshafen in der heimischen Westpfalzhalle. Die neugegründete Spielgemeinschaft der TSG Friesenheim und des TV Hochdorf, die auch alle männlichen Jugendmannschaften beinhaltet, firmiert in dieser Saison erstmalig unter dem neuen Namen HSG Friesenheim/Hochdorf II. Dass die beiden Traditionsvereine nach ihrer Fusion an Qualität und personeller Quantität deutlich zugelegt haben, zeigt schon ein kurzer Blick auf die Kaderliste der Spielgemeinschaft. Fast alle Positionen sind dreifach besetzt und in der Rolle des Spielmachers tummeln sich mit dem ehemaligen Zweibrücker Marc Robin Eisel, Dominik Lenz, Yannik Muth, Dymal Kernaja und dem Eigengewächs Jan Philipp Winkler gleich fünf Spieler mit großen spielerischen Fähigkeiten. Ein Luxus, um den nicht nur SV-Trainer Stefan Bullacher die Gäste aus der Vorderpfalz beneidet. „Es gibt wohl keine andere Mannschaft in unserer Staffel mit einem so qualitativ großen, ausgeglichenen und vor allem leistungsstarken Kader. Da können verletzungsbedingte Ausfälle oder Abstellungen für die Eulen gut kompensiert werden. Da kann man schon mal neidisch werden“. Doch der größte Pluspunkt im Kader der Spielgemeinschaft steht sicherlich Tor. Roko Peribonio, der noch vor drei Jahren als Stammkeeper das Tor der Eulen Ludwigshafen in der ersten Bundesliga hütete, zählt zum Besten was die Liga an Torwarten zu bieten hat. So war der ehemalige Spieler der Rhein Neckar Löwen auch im Hinspiel der große Rückhalt und am Ende Sieggarant für sein Team. Mit 16:7 Paraden entschied er das Torwartduell gegen seine beiden Konkurrenten aus der Rosenstadt klar für sich.
Trotzdem scheinen die Vereinsverantwortlichen der HSG in ihrer ersten Saison alles andere als zufrieden zu sein. Denn im Januar musste nach Björn Friedrich, der im Oktober entlassen wurde, mit Matthias Polifka bereits der zweite Cheftrainer vorzeitig seinen Stuhl räumen. Ihm folgte nun mit Gabriel Schmidt und Co-Trainer Steffen Christmann gleich ein neues Duo, das die Verantwortung an der Seitenlinie übernehmen soll. Die Erwartungen der Initiatoren an ihr neues Projekt in der Vorderpfalz sind offensichtlich höher als die 9:23 Punkten und der vorletzte Tabellenplatz. Ein Tabellenbild, von dem sich SV-Trainer Bullacher aber nicht blenden lassen will. „Die HSG hat eine tolle Mannschaft und unsere Tabelle hat aktuell sowieso nur wenig Aussagekraft. Der Letzte und der Sechstplatzierte liegen gerade mal fünf Punkt auseinander. Da ändert sich innerhalb von zwei Wochen nach oben und unten die halbe Liga“.
Personell sieht der Zweibrücker Übungsleiter wieder etwas Licht am Ende des Tunnels. Seit langer Zeit können die 64er nämlich mit zehn Feldspielern und zwei Torhütern, mit Ausnahme der Langzeitverletzten, ihre komplette Mannschaft auflaufen lassen. Hinzu kommen mit Samuel Winter und Julian Hügel noch zwei Spieler aus der erfolgreichen A-Jugend von Christoph Luck. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei Tim Götz und Niklas Bayer. Die beiden Rückraumspieler kommen nach ihren schweren Schulterverletzungen immer besser in Fahrt und stehen den Löwen wieder ohne Einschränkungen zur Verfügung.
Für die Löwen geht es weiter darum mit der bestmöglichen Platzierung den weiteren Saisonverlauf positiv zu beeinflussen. Nach Abschluss der Hin- und Rückrunde werden die zwölf Teilnehmer der Staffel F anhand ihres Punktestandes zusammen mit den anderen sieben Ligen neu eingeteilt. Die beiden Erstplatzierten spielen bundesweit um den Aufstieg in die zweite Bundesliga. Platz drei bis sechs kämpft in der sogenannten Pokalrunde um die Plätze im DHB Pokal. Alle Teams ab dem siebten Platz haben die Möglichkeit sich in der Abstiegsrunde mit je sechs Mannschaften für die neue Drittligasaison zu qualifizieren. Dabei könnte eine gute Platzierung in der laufenden Runde ein entscheidender Vorteil darstellen.