SG Leutershausen – SV 64 Zweibrücken 30:26 (15:13)
Die Handballer des SV Zweibrücken zogen sich am Sonntagnachmittag beim Aufstiegsaspiranten aus Leutershausen trotz großer personeller Probleme mehr als achtbar aus der Affäre. Die Mannschaft von SV-Trainer Stefan Bullacher lieferte dem Favoriten bis in die 50. Minute ein Spiel auf Augenhöhe. Erst in der Schlussphase konnte sich der ehemalige Erstligist absetzen und gewann am Ende mit 30:26. Bester Werfer der 64er war Tim Götz mit neun Toren.
Viel Lob trotz Niederlage, sammelten die unterlegenen Zweibrücker Löwen in der Heinrich Beck Halle ein. SG-Trainer Marc Nagel war froh über die zwei Punkte gegen einen starken Gegner aus der Westpfalz, der aufopferungsvoll kämpfte und der eine äußerst unangenehme Abwehr spiele, so Nagel. Unmittelbar nach dem Schlusspfiff gratulierte der ehemalige Nationalspieler seinem Zweibrücker Pendant Stefan Bullacher zum Auftritt seines dezimierten Teams. „Hut ab, du hast eine tolle Truppe“. Von Beginn lieferten die 64er ihrem Gegner einen Kampf mit großer Leidenschaft. Vor dem gut aufgelegten Alexander Dörr im Zweibrücker Tor, organisierte Tom Grieser seine aggressive und bewegliche 3:2:1 Abwehr. Im Angriff setzten vor allem Tim Götz, Philipp Kockler und Tom Ihl immer wieder Nadelstiche und trafen aus der Distanz gegen den ebenfalls guten Alexander Hübe im Gehäuse der Hausherren. Ärgerlich aus Sicht der Gäste waren die vielen verworfenen Großchancen aus der Nahwurfzone, bei denen Hübe seine ganze Klasse unter Beweis stellen konnte. So konnte sich kein Team entscheidend absetzen. Über die Zwischenstände 4:4(8.), 8:8(14.) und 11:11(22.) steuerten die Begegnung ausgeglichen in die Endphase vor dem Seitenwechsel. Drei Minuten vor der Pause und einer knappen 13:12 Führung unterlief den Gästen eine unnötige Zeitstrafe mit Folgen. In Überzahl drehte Leutershausen das Spiel und führte beim Gang in die Kabinen erstmals mit zwei Toren Differenz (15:13).
Zu Beginn des zweiten Durchgangs übernahm der Favorit das Kommando. Als Gianluca Pauli das Tor zum 21:17 (37.) erzielte, schien der Wiederstand der Zweibrücker gebrochen und alles deutete auf einen klaren Heimsieg der Badener hin. Doch die Löwen kämpften sich wieder ins Spiel zurück. Angetrieben vom starken Tim Götz schafften sie eine viertel Stunde vor dem Ende beim 22:22 den erneuten Ausgleichtreffer. Am Ende setzte sich Leutershausen dank einer breiten und besseren Bank doch noch mit 30:26 verdient durch.
Im Tor: Alexander Dörr 1, Alexander Sema
Philipp Hammann 1, Sebastian Meister 3, Tom Ihl 4, Tim Götz 9/3, Philipp Kockler 5, Niklas Bayer 1, Fabian Naumann, Tom Grieser 2, Julian Hügel, Samuel Winter,
Siebenmeter: 4/4, 3/3
Zeitstrafen: 2/6
Schiedsrichter: Marchlewitz/Stadtmüller
Zuschauer: 324
Mittwoch Nachholspiel gegen SG Pforzheim/Eutingen
Bereits am Mittwoch geht es für die Mannschaft der Löwen in der heimischen Westpfalzhalle weiter. Um 19:30 Uhr empfangen die 64er mit der SG Pforzheim/Eutingen den nächsten Kandidaten für die Aufstiegsrunde. Aktuell belegt das Team aus der Goldstadt zusammen mit der SG Leutershausen die beiden Plätze, die zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen. Pforzheim setzt seit vielen Jahren auf seine hervorragende und vorbildliche Jugendarbeit. Etliche Talente haben schon den Sprung in die erste oder zweite Bundesliga geschafft. Aktuell besitzen mit Nico Schöttle (Stuttgart) und Lukas Süsser (Bietigheim) zwei U21-Spieler Doppelspielrechte in der Bundesliga und konnten bereits Erfahrungen auf höchstem Niveau sammeln. Mit Bastian Rutschmann, Pascal Kirchenbauer, Jan Wörner und Tim Ganz haben aber auch vier Leistungsträger den umgekehrten Weg gewählt und sind nach ihren Stationen in der Bundesliga zu den Pforzheimern zurückgekehrt.
Bei den Zweibrücker Löwen hingegen bleibt die personelle Situation äußerst angespannt. Neben den Langzeitverletzten Benni Zellmer, Christopher Huber und Marko Ivankovic wird auch Kevin Knieps (Fußverletzung) weiterhin fehlen. Erstmals nach den Änderungen in der Corona-Verordnung wird es wieder eine Abendkasse geben.