SV 64 Zweibrücken – TV Großsachsen 28:25 (10:11)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken gewannen das dritte Spiel innerhalb von nur sieben Tagen in der 3.Handball-Bundesliga gegen den TV Großsachsen verdient mit 28:25. In einer dramatischen Schlussphase drehten die Schützlinge von SV-Trainer Stefan Bullacher das Spiel zu ihren Gunsten, nachdem sie zehn Minuten vor dem Ende bereits mit drei Toren in Rückstand lagen. Beste Werfer bei den 64ern waren Tim Götz mit sechs Toren und Philipp Kockler, sowie Tom Ihl, die beide jeweils fünfmal trafen.
Großsachsens Trainer Stefan Pohl verdeutlichte beim obligatorischen Pressegespräch nach der Begegnung noch einmal die Wichtigkeit der Partie: „Heute ging es um zwei enorm wichtige Punkte… die wir leider nicht geholt haben“. Denn zum einen wollen die Vereine gegen direkten Konkurrenten so viele Punkte wie möglich einsammeln, denn bei der Qualifikationsrunde ab Ende März werden je zwei Vereine aus der gleichen Staffel zusammen starten und die Zähler aus den bereits gespielten Begegnungen mitnehmen. Und zum anderen beschert eine gute Platzierung in der Saison eventuell leichtere Gegner in der Qualifikationsrunde.
Dementsprechend motiviert gingen beide Teams zu Werke. Zwar merkte man den Mannschaften deutlich an, dass ihnen die beiden Spiele vom Sonntag und Mittwoch noch in den Beinen steckten, doch der Einsatz und Wille war unübersehbar. Die Gäste aus Baden erwischten den besseren Start. Schon nach wenigen Minuten lagen die Hausherren mit 1:4 im Hintertreffen. Doch die Rückraumreihe um den immer besser werdenden Tom Ihl, zusammen mit Philipp Kockler sowie Tim Götz drehten mit ihren Toren die Partie und nach einer viertel Stunde führten die Löwen ihrerseits mit 8:6. Dieses Wechselbad der Gefühle sollte sich für die gut 250 Zuschauer in der Westpfalzhalle während der kurzweiligen Begegnung noch mehrmals wiederholen. Kevin Knieps, der nach seiner Fußverletzung wieder für Kurzeinsätze zur Verfügung stand, traf noch zum 9:6, doch danach sollte den Gastgebern bis zum Seitenwechsel nur noch ein Treffer gelingen. Folgerichtig übernahm Großsachsen das Kommando und führte zur Pause mit 11:10.
In den zweiten dreißig Minuten schienen die 64er mit ihren Kräften am Ende zu sein. Großsachsen wirkte frischer und gedankenschneller. Der überragende Mika Schüler traf in der 40.Minute zur ersten drei Tore Führung (15:18). Es bahnte sich eine Vorentscheidung zu Gunsten der Gäste ab. In dieser kritischen Phase stemmten sich vor allem Tom Grieser und Nils Wöschler, der aus der zweiten Mannschaft aushalf, gegen die drohende Niederlage. Grieser, der in den letzten Monaten immer mehr zum Gesicht und zur großen Identifikationsfigur des Vereins geworden ist, trieb seine Mannschaftskameraden an, um die letzten Reserven zu mobilisieren. Und tatsächlich sollte sich beim Zwischenstand von 20:23 (50.) das Blatt noch einmal wenden. Durch die Tore von Niklas Bayer, Tim Götz, Philipp Kockler und einen Doppelpack von Nils Wöschler war der Ausgleich wenige Minuten (25:25/55.) vor dem Ende wieder hergestellt. Dem eingewechselten Kevin Knieps gelangen noch zwei wichtige Treffer und Tim Götz setzte den Schlusspunkt zum verdienten 28:25 Heimsieg. Danach tanzten die Löwen im Siegerkreis und feierten ihren Erfolg, während die Spieler von Großsachsen enttäuscht und erschöpft zu Boden sanken.
SV-Trainer Bullacher lobte seine Mannschaft im Anschluss für ihre ausgewöhnliche Moral und kämpferische Einstellung. „Was die Jungs trotz der vielen Verletzten seit Wochen leisten ist unglaublich. Ich bin sehr stolz auf das Team und die gute Platzierung. Wir wollen alle weiter an dem großen Ziel arbeiten und auch in Zukunft dauerhaft in der 3.Handball-Bundesliag spielen. Für einen kleinen Verein wie den SV 64 Zweibrücken ist das keine Selbstverständlichkeit“. Bullacher hofft, dass die neuen Änderungen der Corona Verordnung zukünftig noch mehr Zuschauer in der Westpfalzhalle erlauben. Am kommenden Samstag treten die 64er beim Tabellenführer Rhein Neckar Löwen an und empfangen zum Abschluss der Hauptrunde eine Woche später die HG Saarlouis zum Derby.
Im Tor: Alexander Dörr, Alexander Sema
Philipp Hammann 3, Sebastian Meister, Tom Ihl 5, Tim Götz 6, Philipp Kockler 5, Niklas Bayer 1, Fabian Naumann, Tom Grieser 2, Julian Hügel, Nils Wöschler 3, Kevin Knieps 3/1,
Siebenmeter: 1/1, 2/2
Zeitstrafen: 3/4
Schiedsrichter: Ekk/Walter
Zuschauer: 250