Am Samstag um 18 Uhr empfangen die Handballer des SV 64 Zweibrücker die HG Saarlouis zum Derby in der 3. Handball-Bundesliga. Pünktlich zu diesem Event, bescherte die neue Corona Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz die Aufhebung der Zuschauerbegrenzung auf nur 250 Fans. Deshalb können beim Aufeinandertreffen der beiden besten überregionalen Saarvertreter wieder bis zu 1000 Zuschauer in der Zweibrücker Westpfalzhalle dabei sein. Die Voraussetzung für den Eintritt ist die 3G-Regelung – also geimpft, genesen oder getestet. Wegen dem großen Zuschauerinteresse wird eine zusätzliche Abendkasse geöffnet. Laut Vereinsinfo rechnen die Verantwortlichen zwar mit einer großen Kulisse, allerdings nicht mit einer Vollauslastung der Sitzplätze, so dass kein Handballfan außen vor bleiben wird.
„Unsere Zuschauer waren in begrenzter Anzahl schon eine Weltklasse Unterstützung für uns. Wenn am Samstag dann noch mehr Fans den Weg in die Westpfalzhalle finden, um uns zu unterstützen, freut uns das alle natürlich riesig. Ich glaube wir haben es in den letzten zwei Jahre alle schmerzlich vermisst in dieser vollen Hütte spielen zu dürfen“, freut sich vor allem Tom Grieser auf die langersehnte Rückkehr der Fans in die Westpfalzhalle. Grieser, der wie kein anderer Spieler im Löwentrikot die Symbiose mit dem Publikum herstellt, lebt Woche für Woche die große Leidenschaft und Erfolgswillen seines Teams vor. Mit seiner unnachahmlichen kämpferischen Art entwickelt sich der 23 Jährige immer mehr zum Gesicht der Zweibrücker Mannschaft und zieht das Zweibrücker Handballpublikum in seinen Bann.
Doch die Partie wird nicht nur aufgrund der Zuschauerzahlen eine Besonderheit. Derbys haben nicht nur im Handball ihren besonderen Reiz und sind das Salz in der Suppe. Wie in der Vergangenheit bei den Derbyspielen gegen den Stadtrivalen der VTZ Saarpfalz, werden die 64er durch eine großartige Atmosphäre von ihren Fans in einem besonderen Maße gepusht. So soll es nun auch gegen ihren Saarkonkurrenten sein. „Ein Derby zu Hause in der Westpfalzhalle gegen Saarlouis zu spielen, ist immer ein Highlight für uns. Da ist jeder nochmal ein paar Prozent mehr motiviert“, schwört Tom Grieser seine Mitstreiter auf einen emotionalen Abend ein.
Eine Rechnung haben die Zweibrücker aus dem Hinspiel ohnehin noch offen. Beim ersten Aufeinandertreffen im Dezember waren die Gäste aus der Westpfalz völlig chancenlos. Schon zur Halbzeit lagen die Schützlinge von Trainer Stefan Bullacher abgeschlagen mit neun Toren in Rückstand. Allerdings schieden damals bereits in den ersten zwanzig Minuten mit Spielmacher Tim Götz und Linkshänder Niklas Bayer durch zwei überharte Abwehraktionen ihre besten Spieler mit Schulterverletzungen frühzeitig aus. Wie die anschließende Videoanalyse offenbarte, lag das hessische Schiedsrichtergespann nicht nur in diesen beiden Situationen mit ihren Bewertungen zu Ungunsten der Löwen gewaltig daneben. Außerdem fanden die SV-Angreifer in HG-Torwart Patrick Schulz ihren Meister. Der erfahrene Keeper entschärfte 16 Bälle und trieb die Gäste fast zur Verzweiflung. „Ich denke, dass es am Samstag ein ganz anderes Spiel wird als vor Weihnachten. Dort hatten wir leider einen sehr gebrauchten Tag erwischt. Wir sind in Laufe der Saison nochmal reifer und besser geworden. Wir werden alles geben um die Punkte in Zweibrücken zu behalten“, erhofft sich Grieser gute Chancen gegen die HG.
Dass die 64er gegen Saarlouis auch gewinnen können zeigten sie vor neun Monaten in der Pokalrunde der angebrochenen Saison 2020/21. Damals, noch unter komplettem Ausschluss der Öffentlichkeit, entschieden die Zweibrücker Löwen das letzte Spiel der Saison mit 26:24 für sich und konnten sich somit sogar für den DHB-Pokal qualifizieren. Jetzt treffen beide Teams wieder im letzten Spiel, diesmal der Vorrundensaison, aufeinander. Während sich Saarlouis mit einem Sieg in der vergangenen Partie schon vorzeitig mit einem Platz unter den ersten Sechs in der Tabelle den Klassenerhalt sichern konnte, müssen die SV-Handballer noch einmal in der Qualifikationsrunde ran. Dafür wollen sich die Zweibrücker nun am Wochenende nochmal eine möglichst gute Ausgangslage verschaffen.
Personell muss Trainer Stefan Bullacher wahrscheinlich neben den Langzeitverletzten weiterhin auf Sebastian Meister verzichten, der sich vor der letzten Partie eine Schulterverletzung zuzog. Erfreulich hingegen ist, dass Tom Grieser, der vergangenes Wochenende aufgrund einer Verletzung am Fuß pausierte, aller Voraussicht nach wieder in den Kader zurückkehren wird. Anpfiff ist am Samstag um 18 Uhr in der Westpfalzhalle.
Zweite Herrenmannschaft will auch gegen Merzig punkten
Am Samstag empfängt die 2.Herrenmannschaft um 20:00 Uhr den HSV Merzig/ Hilbringen. Der HSV belegt zurzeit mit 11:13 den 9. Tabellenplatz der Saarlandliga. Merzig gehörte in den vergangenen Jahren immer zu den gefährlichsten Mannschaften und heißesten Anwärtern auf die Meisterschaft. Doch in dieser Saison fanden sie bisher nicht zu ihrer alten Stärke und Leistung zurück und belegen momentan einen Platz im Mittelfeld. Zudem kam auch dazu, dass der langjährige HSV Coach Marco Recktenwald im Dezember 2021 sein Amt als Trainer niedergelegt hatte. Der HSV wurde somit vor eine neue schwierige Aufgabe mitten in der Saison gestellt. Interimsmäßig hatte Herrenwart Jörg Waerder das Traineramt übernommen, unterstützt wird er von Kapitän und Abwehrchef Marcel Rudolph.
Das Hinspiel konnten die 64er stark ersatzgeschwächt nach einer kämpferischen Leistung in den Schlussminuten mit 34:26 für sich entscheiden. Trotzdem ist Merzig ein ernstzunehmender Gegner, warnt B-Lizenzinhaber Klaus-Peter Weinert seine Mannschaft vor dem anstehen Duell. Mit Philip Kewenig verfügt Merzig über einen jungen dynamischen Spieler, der sowohl von der Mitte als auch Linksaußenposition immer wieder viele Tore für den HSV erzielt. Auch das Rückraumduo um Sascha Becker und Michael Arnold sorgen immer für Torgefährlichkeit durch ihre Rückraumwürfe und 1 gegen 1 Aktionen. In der Abwehr müssen sich die 64er auf eine aggressiv eingestellte und variable Deckung um Abwehrchef Marcel Rudolf einstellen. So kam es auch im Hinspiel vermehrt zu Manndeckungen gegen die Führungsspieler der SV-Handballer. Rückhalt wird auch sicherlich HSV Torhüter Sven Klein seiner Mannschaft geben. Der erfahrene Torhüter überzeugt durch seine starke Paraden und Präsens im Merziger Tor. Die 64er stehen mit 28:4 Punkten unangefochten auf Tabellenplatz 1 der Saarlandliga. Nach einer erfolgreichen Englischen Woche soll die Tabellenführung gefestigt werden.