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 SV 64 – VTV Mundenheim 26:20 (13:8)

 Am Sonntag gewannen die Handballerinnen des SV 64 Zweibrücken nach einer über sechzig Minuten ganz starken kämpferischen Leistung gegen den VTV Mundenheim. Die Rosenstädterinnen überzeugten beim deutlichen 26:20 Heimsieg in der Ignaz Roth Halle, trotz großer personeller Probleme durch eine geschlossene Mannschaftsleistung. Die besten Torschützinnen für die 64er waren Lucy Dzialoszynski und Janine Baus mit jeweils sechs Toren, sowie Marie Kiefer, die fünf Mal traf.

Das Schicksal meint es aktuell wahrlich nicht gut mit den Zweibrücker Handballerinen. Der von Verletzungen sowieso schon arg gebeutelte Kader von SV-Trainer Rüdiger Lydorf, wurde für das Spiel gegen den Tabellensechsten aus Mundenheim noch einmal um vier wichtige Spielerinnen dezimiert. Toptorschützin Annalena Frank musste wegen einer im Dezember verschobenen Operation passen und Jasmina Zimmermann, Kim Pfeifer, sowie Torhüterin Annalena Zahm fehlten krankheitsbedingt. Doch die Löwen haben im weiblichen Bereich einen starken Unterbau. Aus dem sogenannten Farmteam, in dem die Talente des Vereins unter der Leitung von Dunja Bullacher an die Oberliga herangeführt werden sollen, rückte mit Lea Luga die nächste Spielerin mit großer Perspektive in die erste Mannschaft auf. Im Laufe der Saison haben sich mit Janine Baus, Hanna Müller, Lucy Hilz und Lea Bullacher bereits vier Spielerinnen für den Oberligakader empfohlen. Und auch Lea Luga fügte sich nahtlos in ihre neue Rolle ein und überzeugte bei ihrem Heimdebut mit drei blitzsauberen Toren. Doch die 64er haben nicht nur einen starken Nachwuchs, sondern auch ganz viel Qualität aus vergangenen Jahren. So feierten mit Spielmacherin Katrin Hoffmann und Torhüterin Eva Zöllner zwei sehr erfahrene Spielerinnen unerwartet ihr Comeback auf dem Oberligaparket. Hoffmann und Zöllner waren jahrelang das Gesicht des Zweibrücker Frauenhandballs und stehen für die großen Erfolge in der Regionalliga in den frühen Zweitausender Jahren. Während Hoffmann dem jungen SV-Team in den kritischen Phasen Ruhe und Stabilität verlieh, entschärfte Zöllner in der Schlussphase des Spiels mit ihren Paraden einige Großchancen der Gäste aus der Vorderpfalz.

Die 64er zeigten von Anfang an großen Kampfgeist und hohen Einsatz in der Abwehr. Die favorisierten Mundenheimerinnen schafften es kaum passende Lücken in den stabilen Abwehrverband zu reißen. Wenn es doch zu Durchbrüchen kam, war Torhüterin Daphne Huber zur Stelle, die in der ersten Hälfte mit einer Quote von 50 Prozent gehaltenen Bällen über sich hinauswuchs. Aus der starken Defensive heraus, konnten sich die Zweibrückerinnen immer wieder einfache Kontermöglichkeiten erspielen, die vor allem von Lucy Dzialoszynski und Lea Luga genutzt wurden. So schafften es die SV-Handballerinnen schon früh in Führung zu gehen und die Gäste auf Abstand zu halten. Nach 18 Minuten (Spielstand 8:6) schalteten die Löwinnen noch einen Gang höher und erspielten sich mit einem 3:0 Lauf die ersten fünf-Tore Führung der Partie (11:6; 24. Spielminute). Beim Halbzeitstand von 13:8 wurden die Seiten gewechselt.

Der Plan für die kommenden 30 Minuten stand fest: In Halbzeit zwei nicht einbrechen und da weitermachen wo sie vor dem Seitenwechsel aufgehört hatten. Doch genau dieses Vorhaben ging zu Beginn der zweiten Hälfte nicht auf und die 64erinnen hatten mit einer kurzen Schwächephase zu kämpfen. Fünf Minuten lang schafften die Rosenstädterinnen es nicht den Ball ins gegnerische Tor zu befördern und gaben somit den Gästen die Chance sich wieder zurück zu kämpfen. Mundenheim verkürzte auf 13:10 (34. Spielminute). Nach dem kurzen Tief, konnten die Gastgeber wieder an ihre Leistungen aus Halbzeit eins anknüpfen. Gleich drei Treffer in Folge von Janine Baus brachten ihrem Team wieder einen komfortablen Vorsprung ein (16:11; 40. Minute), den sie bis acht Minuten vor Schluss (21:16) halten konnten. In einer dramatischen Schlussphase drohte die Begegnung aber noch einmal zu Gunsten der VTV zu kippen. Beim Zwischenstand von 21:18 (53.) beantragte SV-Trainer Rüdiger Lydorf die Auszeit, um seinen Schützlingen noch einmal die nötige Ruhe zu geben und personelle Änderungen vorzunehmen. Das Time-Out zeigte seine Wirkung. Die eingewechselte Eva Zöllner im Tor entschärfte gleich mehrere Bälle der Gäste und bot der Zweibrücker Defensive den nötigen Rückhalt. Und auch vorne kamen die Löwinnen wieder zu ihren Torchancen, die sie ausnutzten um ihre Führung wieder auszubauen und den Sieg klar zu machen. Am Ende gewannen die SV-Handballerinnen verdient mit 26:20. Trainer Lydorf war nach der Begegnung sichtlich erleichtert: „Ich bin heute unheimlich stolz auf meine Mannschaft, die allen Wiederständen zum Trotz eine ganz starke Leistungen gezeigt haben. Auf diesem Erfolgserlebnis können wir aufbauen und uns weiterentwickeln“.

Es spielten:

Eva Zöllner und Daphne Huber im Tor,

Lucy Dzaloszynski 6, Marie-Luise Kiefer 5/1, Lea Luga 3, Hanna Müller, Janine Baus 6/1, Lea Bullacher 2, Katrin Hoffmann 1, Lucy Hilz 2, Lara Schlicker 1,

Siebenmeter: 3/2 – 4/3, Zeitstrafen: 4:4, Zuschauer: 50 Schiedsrichter: Müller (TG Osthofen)/ Freiherr von Wolff (SG Saulheim)