Für die Handballer des SV 64 Zweibrücken beginnt am kommenden Samstag die Mission Klassenerhalt in der 3. Handball-Bundesliga. Zum Auftakt der Qualifikationsrunde empfangen die 64er mit dem VFL Günzburg einen ganz dicken Brocken aus der Südstaffel. Der Traditionsverein aus Bayern spielte von 1980 bis 1993 in der ersten und zweiten Bundesliga und qualifizierte sich sogar für den Europapokal. Am Ende der Saison 1993/94 zog der Verein seine erste Mannschaft aus der Bundesliga zurück und startete im Landesverband Bayern einen Neuanfang. Durch den Aufbau einer erfolgreichen Jugendarbeit knüpften die Bayern nach der Jahrtausendwende wieder an ihre alten Erfolge an. Die A-Jugend qualifizierte sich 2013 erstmals für die Jugendbundesliga und spielte fortan eine gute Rolle auf dem bundesweiten Parkett. 2019 schaffte auch die erste Herrenmannschaft mit dem Aufstieg in die 3. Handball-Bundesliga die Rückkehr in den Leistungshandball. Neben den vielen eigenen Talenten aus der Region, verpflichteten der VFL für das Ziel Klassenerhalt aber auch weitere internationale Hochkaräter. Matevz Kunst aus der ersten slowenischen Liga spielte sich ad hoc als torgefährlicher und spielstarker Rückraumspieler in den Vordergrund. Die beiden treffsichersten Schützen der Gäste kommen aus dem Süden Europas. Der Spanier Ala I Sanchez wurde in Jugendabteilung des FC Barcelona ausgebildet und fand den Weg über die Füchse Berlin nach Günzburg. Der Linkshänder schaffte es bei den Hauptstädtern zu fünf Einsätzen in der ersten Bundesliga. Bester Torschütze im Team des VFL ist allerdings der Portugiese Andre Alves Savaira, der bereits 113 Mal ins Schwarze traf. Der trickreiche Flügelspieler wechselte von Benfica Lissabon (1. Liga Portugal) an die Donau. Mit dieser Mischung aus regionalen Toptalente und internationaler Erfahrung will der ehemalige Erstligist dauerhaft in der dritten Liga starten.
Bei den Zweibrücker Löwen sah die personelle Situation unter der Woche wieder einmal schwierig aus. Kevin Knieps, Alexander Dörr, Tom Ihl und Aris Wöschler konnten krankheitsbedingt nicht trainieren. Trotzdem hofft SV-Coach Stefan Bullacher, dass das Quartett am Samstag wieder zur Verfügung steht. Über einen Einsatz wird aber letztendlich wohl erst am Spieltag entschieden. Nach der einwöchigen Wettkampfpause wollen die 64er wieder in die Erfolgsspur zurückkehren. Mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis (2:2) aus der laufenden Saison starten die Zweibrücker von Platz drei in die Qualifikationsrunde. Auf den ersten beiden Plätzen stehen mit Neuhausen und Groß-Bieberau zwei Teams die bei 4:0 Punkten noch eine „weiße Weste“ haben.
Zwar haben die 64er keine „weiße Weste“, aber dafür wollen die Vereinsverantwortlichen der Löwen ihr Team bei der Mission Klassenerhalt mit der Aktion „Weiße Wand“ tatkräftig unterstützen. Alle Zweibrücker Zuschauer, die am Samstag mit einem weißen Shirt in die Hallen kommen, zahlen nur die Hälfte des Eintrittspreises. Der Verein erhofft sich dadurch einen starken Rückhalt von der Tribüne und große Unterstützung durch das Zweibrücker Publikum. SV-Trainer Bullacher ist von der Idee begeistert: „Unsere Mannschaft musste in dieser Saison so viele Nackenschläge wegstecken und hat trotzdem niemals aufgegeben. Unsere Fans glauben an die Jungs und stehen immer hinter dem Team. Ich hoffe, dass alle Zweibrücker am Samstag in die Halle kommen und uns zum Erfolg verhelfen. Dem Verein gehen durch diese tolle Aktion zwar Eintrittsgelder verloren, die wir eigentlich brauchen. Aber jetzt brauchen wir vor allem Punkte. Und die holen wir nur gemeinsam“. Anpfiff ist um 18 Uhr in der Westpfalzhalle. (Roman Kuhn)
Frauen empfangen Köllertal zum Saarderby
Zum ungewohnten Termin empfangen die Zweibrücker Oberligadamen die Handballfreunde aus Köllertal in der Ignaz Roth Halle. Das Saarderby, das wegen Corona-Fällen bei den Gästen vor Wochen abgesagt werden musste, wird am Montag 28.03.2022 um 20.30 Uhr nachgeholt. In der Tabelle trennen bei Mannschaften lediglich einen Punkt. Mit einem Sieg könnten sich sowohl die 64er, als auch die Gäste aus dem Saarland im Mittelfeld etablieren.
In Köllertal ragen die beiden ausländischen Unterschiedsspielerinnen Kucerova und Zvekic aus einem guten und eingespielten Mannschaftsgefüge heraus. Dass man sich bei den Handballfreunden einen deutlich größeren Erfolg von der aktuellen Saison versprochen hatte, verursachte wohl auch den Trainerwechsel zu Beginn des Jahres. Auf Markus Berndt folgte das Trainergespann mit Lukas Huwig und Dennis Döning. Im Hinspiel siegten die Zweibrücker Löwen deutlich mit 18:27 und ließen ihrem Gegner in deren eigener Halle keinen Raum um sich zu entfalten. SV-Trainer Lydorf hofft, dass von seinen aktuell vier verletzten und kranken Spielerinnen pünktlich zum Saarderby wieder einige ins Team zurückkehren werden. (Roman Kuhn)
2. Herren wollen Siegesserie fortsetzen - Brotdorf zu Gast in Zweibrücken
Am Samstag den 26.03.2022 um 20:00 Uhr empfängt die 2. Herrenmannschaft den TuS Brotdorf in der heimischen Westpfalzhalle.
Wie auch schon in den vergangenen Wochen wollen die 64er Punkte sammeln um weiter in ihrer Erfolgspur zu bleiben. Doch am Samstag steht den Zweibrücker ein schweres Heimspiel bevor. Nachdem sich die Mannschaft von Trainer Klaus-Peter Weinert nach einem spielfreien Wochenende ein wenig regenerieren konnte, stand eine vollgepackte Trainingswoche auf dem Programm. Vor allem wurden in dieser Woche die Defizite aus dem Hinspiel in Brotdorf analysiert und angesprochen. Weiterhin versuchte Weinert sein Team taktisch auf den Angriff und die Abwehr der Brotdorfer einzustellen.
Das Hinspiel konnten die 64er mit 24:18 gewinnen. Das Spiel in Brotdorf war mit Sicherheit eins der schlechtesten Saisonspielen der Zweibrücker. Gekennzeichnet war das Spiel beim damaligen Tabellenletzten von technischen Fehlern, vielen vergeben Torchancen und einer sehr schwachen Defensivleistung, wodurch die 64er mit einem 9:11 Halbzeitrückstand in die Kabine gegangen waren. Beim Spiel der Brotdorfer machte vor allem ihr Mittelmann, Timm Reinert, auf sich aufmerksam. Reinert zeigte im Angriff für den TuS das nötige handballerische Spielverständnis um die eigentlich sonst so gut eingespielte Zweibrücker Deckung zu überwinden. Weiterhin müssen die 64er ihr Augenmerk auf Leon Scheid auf der Rückraumlinks Position legen. Scheid, der im Hinspiel krankheitsbedingt nicht mitwirken konnte, zeigte im Laufe der Saison eine konstant steigende Leistung und erzielte somit immer wichtige Tore aus dem Rückraum für den TuS. Ein wichtiger Faktor für die Brotdorfer wird auch wieder Paul Oswald auf der Torhüterposition sein. Der über 2,00 Meter große Keeper der Brotdorfer brachte schon im Hinspiel die Zweibrücker regelrecht zum Verzweifeln und glänzte immer wieder durch starke Paraden.
Bei dem TuS wird am Samstag eine neue Personalie auf der Trainerbank erwartet. Nachdem sich der TuS Brotdorf im Dezember 2021 mit seinem bisherigem Trainer Michael Göbel auf eine Vertragsauflösung geeinigt hatte, war der Nachfolger recht schnell gefunden. Mit Krzysztof Wroblewski verpflichteten die Brotdrofer keinen unbekannten Namen im Saarländischen Handball. Wroblewski, der noch wenige Wochen zuvor bei dem Abstiegskandidaten der HSG DJK Nordsaar aus beruflichen und privaten Gründen sein Amt als Trainer freistellte, übernahm dann im Dezember zusammen mit Ralf Kreibig das Team. Mit dem Trainerwechsel versuchte Brotdorf sich von den gefährdeten Abstiegsplätzen zu retten. Nach einer verkorksten ersten Saisonhälfte schaffte das Team um Trainer Wroblewski den Sprung von dem 13. Tabellenplatz auf den 9. Tabellenplatz, wodurch der Anschluss zum oberen Mittelfeld erfolgreich geschafft wurde.
Auch die 64er sind hochmotiviert und wollen nach der schlechten Hinspiel Leistung am Samstag ihr volles Können auf die Platte bringen. Personell muss Trainer Klaus-Peter Weinert auf drei verletzte Spieler verzichten. Zusätzlich steht ihm zumindest auf dem Spielfeld Kapitän Aris Wöschler nicht zur Verfügung. Wöschler hat bereits sein Comeback in der ersten Mannschaft gegeben und bleibt bis Saisonende fester Bestandteil des Drittligateams der Zweibrücker, um diese im Kampf um den Klassenerhalt zu unterstützen. Dennoch wird Wöschler weiterhin bei der Drittligareserve der Zweibrücker als Co-Trainer und Betreuer zur Verfügung stehen. (Zweite Mannschaft)