SV 64 Zweibrücken – HSC Coburg II 29:23 (12:12)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken überzeugten auch im zweiten Heimspiel der Abstiegsrunde in der 3. Handball-Bundesliga in Folge. Gegen die Bundesligareserve des HSC Coburg gewannen die Schützlinge von SV-Trainer Stefan Bullacher vor knapp 500 Zuschauern in der Westpfalzhalle verdient mit 29:23. Bester Torschütze der 64er war wiederum, der seit Wochen glänzend aufspielende Tom Grieser mit acht Treffern.
Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen Gegner, vor dem SV-Trainer Bullacher nach intensivem Videostudium eindringlich gewarnt hatte. Coburg trat in der Westpfalzhalle mit einer robusten Abwehr auf, die sich vor allem in der Anfangsphase auf ihren starken Torhüter Fabian Apfel aus dem Bundesligateam der Bayern verlassen konnte. Im Angriff spielten die Gäste mit langen Ballpassagen geduldig die Zeit von der Spieluhr und nutzen dann gekonnt Unachtsamkeiten im Zweibrücker Abwehrverband. Die Zweibrücker kamen einfach nicht auf Touren und schienen ungewöhnlich gehemmt zu sein. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff fehlte der entscheidende Funke, der das Feuer entfachen sollte. Nach zehn Minuten reagierte Bullacher und stellte sein Team nach dem 3:3 Ausgleich durch den Coburger Valkovskis personell um. Nils Wöschler, der neben Tom Grieser die zentrale Abwehrposition übernahm und im Angriff den Rückraum verstärkte, sollte für mehr Stabilität und Durchschlagskraft sorgen. Und diese Maßnahme fruchtete sofort. Kapitän Philipp Hammann, Nils Wöschler, Tom Grieser und Giona Dobrani, der auf der linken Außenbahn begann, sorgten mit einem Vierer-Pack innerhalb von nur drei Minuten für die 7:3 Führung (13.). Es war wie Befreiungsschlag, der das Team aus der Rosenstadt bis wenige Minuten vor dem Seitenwechsel beflügelte. Doch beim 12:8 (25.) für die Hausherren geriet der Motor wieder in Stocken. Sechs Ballverluste durch unnötige technische Fehler und Fehlversuche bauten die Gäste wieder auf. Den Löwen gelang kein einziger Treffer mehr und Coburg holte Tor um Tor wieder auf. Tim Ehmke erzielte mit seinem Tor zum 12:12 wenige Sekunden vor dem Seitenwechsel den Ausgleich für den HSC.
Nach der Pause kamen die Löwen wieder hellwach aus der Kabine. Konsequent in der Abwehr, dahinter ein guter Marko Ivankovic, der mit seinen Paraden für den entsprechenden Rückhalt sorgte und mit viel Tempo im variablen Angriffsspiel, übernahmen die 64er das Kommando. Angetrieben von Spielmacher Tim Götz setzten sie sich innerhalb von sieben Minuten auf 18:13 ab. Die bewegliche und aggressive Defensive eroberte immer wieder Bälle und im schnellen Umschaltspiel wurden einfache Treffer erzielt. Eine viertel Stunde vor dem Abpfiff war der Vorsprung erstmals auf sechs Treffer angewachsen. Als der wieder genesene Kevin Knieps vom Kreis das 26:20 (54.) markierte, war die Vorentscheidung in dieser Begegnung endgültig gefallen. Am Ende siegten die Zweibrücker Löwen verdient mit 29:23 und eroberten mit nunmehr 6:2 Punkten den zweiten Tabellenplatz hinter dem TSV Neuhausen.
Im anschließenden Trainergespräch gratulierte Gästecoach Ronny Göhl fair zum verdienten Sieg: „Glückwunsch an Stefan und seine Mannschaft. Meine Jungs haben über weiten Strecken gut gespielt. Damit war ich zufrieden. Leider haben wir nach der Pause den Faden verloren und Zweibrücken hat jeden Fehler von uns gnadenlos bestraft. Wir wollen uns noch weiterentwickeln. Wir haben Spieler, die das Potential haben ihren Weg in die Bundesliga zu finden. Das ist unsere Aufgabe“.
SV-Trainer Stefan Bullacher lobte sein Team ebenso wie die Gäste aus Bayern: „Wir haben heute gegen eine starke Mannschaft aus Coburg gespielt. Sie verfügen über gute Jungs und man wird ihnen keinesfalls gerecht, wenn man sie nur nach dem Tabellenstand beurteilt. Wir waren in den ersten dreißig Minuten etwas gehemmt und vielleicht zu nervös. Nach der Pause ist der Knoten geplatzt und wir haben verdient gewonnen. Mit zwei Siegen zu Hause sind wir optimal gestartet und wollen jetzt Spieltag für Spieltag weiter erfolgreich sein“. Am kommenden Samstag reisen die Löwen zum VFL Günzburg, die gegen den Topfavoriten der MSG Bieberau-Modau ihren ersten Sieg feierten.
Im Tor: Marko Ivankovic, Alexander Dörr
Philipp Hammann 2, Tom Ihl 1, Tim Götz 4, Philipp Kockler 1, Niklas Bayer 5, Fabian Naumann, Tom Grieser 8/2, Giona Dobrani 1, Aris Wöschler, Nils Wöschler 4, Kevin Knieps 3/2,
Siebenmeter: 7/4, 5/3
Zeitstrafen: 4/4
Schiedsrichter: Marchelewitz/Stadtmüller
Zuschauer: 450