Dass die Zweibrücker Junglöwen im zweiten Rückrundenspiel der laufenden Saison in der Jugendbundesliga gegen den VfL Günzburg erstmals in Bestbesetzung antreten konnten, war am Samstagabend in der Ignaz-Roth-Halle in mehrfacher Hinsicht zu erkennen. Zunächst einmal am Zuschauerinteresse, denn am Samstagabend kamen über 200 Zuschauer in die Ignaz-Roth-Halle, dann am Spielverlauf und schließlich auch am relativ klaren Endergebnis.
Denn die 64er gewannen dieses Spiel zweier engagierter Mannschaften schließlich mit 31:22 (13:9), auch weil sie die deutlich stärker besetzte Auswechselbank hatten.
SV-Trainer Tony Hennersdorf durfte sich jedenfalls mit dem „Luxus“ auseinandersetzen, dass er am Samstagabend mit Jerome Müller und Björn Zintel zwei Jugendnationalspieler zunächst auf der Auswechselbank lassen konnte. Spielanteile erhielten allerdings auch diese beiden, jeweils gegen Ende der beiden Halbzeiten, als die „erste Formation der Junglöwen“ bereits einen Vorsprung herausgeworfen hatte.
Insbesondere Müller nutzte die etwa 20 Minuten Einsatzzeit für insgesamt zehn Tore, erzielte beispielsweise auch die letzten vier Treffer der SVler, teilweise per Tempogegenstoß.
In der Schlussviertelstunde machten sich allerdings auch gewisse Ermüdungserscheinungen bei den Gästen bemerkbar, die insbesondere in der ersten Hälfte eine tolle kämpferische Leistung aufs Parkett gebracht hatten.
„Wir haben im Angriff zu wenig aus unseren Möglichkeiten gemacht“, war Hennersdorf nach dem klaren Heimsieg mit der gezeigten Leistung seiner Mannschaft nicht hundertprozentig zufrieden. „In der Abwehr standen wir allerdings recht sicher“.
Es gab mit Günzburgs Kreisläufer Daniel Jäger aber auch einen Spieler, den die SV-Defensive nicht – oder nur sehr schwer - zu kontrollieren vermochte. Immer wieder schafften es die Günzburger, ihren Kreisläufer bestens in Szene zu setzen. Gut aus Zweibrücker Sicht war dabei, dass Benedikt Berz im SV-Tor eine starke Leistung ablieferte.
Sein Gegenüber, Patrick Rösch, hatte da mehr Pech, verletzte sich bereits in der sechsten Spielminute so schwer, dass er nicht mehr eingesetzt werden konnte und schließlich „an Krücken“ die Halle verließ. Für Rösch kam Dennis Mendle.
Gerade in der Anfangsphase der Begegnung unterliefen den SV-Jungs allerdings auch einige unnötige technische Fehler, leisteten sie sich den einen oder anderen Fehlversuch.
So stand es nach sieben Minuten „nur“ 3:2 und nach 15 Minuten 6:5 für die Gastgeber, die sich quasi erst im Schlussspurt der ersten Hälfte etwas lösen konnten und in den letzten 90 Sekunden des ersten Durchgangs noch vom 10:8 zum 13:9-Halbzeitstand wegzogen.
In der zweiten Hälfte blieb die SV-Defensive dann in einigen Situationen gegen den Gästerückraum zu passiv, was jetzt Pascal Buck zu vier Treffern aus dem Rückraum nutzte. Andererseits machte sich nun aber die doch deutlich breiter besetzte Auswechselbank der Zweibrücker Löwen bemerkbar, denn jetzt zogen die SVler kontinuierlich weg.
Hennersdorf konnte jedenfalls viel durchwechseln, allen Jungs relativ viel Einsatzzeit geben. Und dennoch auch die Spieler schonen, die tags darauf noch in der ersten Mannschaft beim Drittligaspiel zum Einsatz kommen sollten.
Mit Yannic Klöckner, Nils Wöschler, Jerome Müller, Björn Zintel und Robin Egelhof immerhin fünf Spieler, drei aus dem älteren und zwei aus dem „jüngeren“ 97er Jahrgang.
Während für die Drittliga- und A-Jugendbundesligaspieler nach diesem Wochenende erst einmal Pause und Regeneration angesagt ist, wird Robin Egelhof am Sonntag von Soest unmittelbar nach Spielende zum Lehrgang der Jugendnationalmannschaft nach Warendorf weiter reisen, wo er – auch als Belohnung seiner bislang gezeigten Leistungen – die Möglichkeit haben wird, sich den Bundestrainern weiter zu empfehlen.
Nach dem zweiten Rückrundenspieltag in der JBLH sind die SVler mit 14:12 Punkten zumindest am Samstagabend sogar auf den vierten Tabellenplatz geklettert. Allerdings ist die Tabelle auch deutlich verzerrt, denn neben den 64ern gibt es nach diesem Wochenende nur zwei weitere Mannschaften, die bislang alle 13 Saisonspiele absolviert haben. Zumindest in dieser Hinsicht sind andere Vereine offensichtlich also eher in der Lage, auf „Überschneidungen“ mit Spielen der Männer zu reagieren, wie die 64er in ihrem ersten A-Jugendbundesligajahr.
Aus Zweibrücker Sicht ist aber auch hier ein weiteres Problemfeld erkennbar, das damit zusammen hängt, dass die Männer in der West- und die A-Jugend in der Südstaffel eingeordnet sind. Eine Terminkoordination wird dadurch nämlich auf keinen Fall erleichtert!
So spielten sie:
SV 64 Zweibrücken
Benedikt Berz und Yannic Klöckner im Tor – Robin Egelhof 4, Nils Wöschler 5, Philipp Mägel – Tobias Alt 1, Jonas Haupenthal 2 – Patrick Bach 2 - Jerome Müller 10, Björn Zintel 4, Tom Grieser 1, Christian Wack 1, Luca Dobrani 1, Robin Sauer.
VfL Günzburg:
Patrick Rösch und Dennis Mendle (ab der 6.) im Tor – Pascal Buck 4, Nicolai Jensen 3 – Jonas Lehr 1, Jannik Steiger 3/1 – Daniel Jäger 7, Niko Hermann 1 – Philipp Nief 1, Lucas Barthel 1, Lars Braun 1, Enrico Peralta, Max Schubert und Tim Wolter.
Zeitstrafen: 6:4 Minuten, Siebenmeter: keine – 2/1, Zuschauer: 230, Schiedsrichter: Andrej Großmann und Alexander Kern (HV Württemberg).
Junglöwen gewinnen gegen Günzburg 31:22
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- Geschrieben von Christian Gauf