Die Handballer des SV 64 Zweibrücken treiben ihre Kaderplanung für die kommende Saison weiter voran. Neben den bereits verkündeten elf Spielern, die bei den 64ern für die Spielzeit 2022/23 unter Vertrag stehen, konnten die Verantwortlichen ein weiteres Puzzleteil zur Mannschaft hinzufügen. Mit Lasse Finck kommt ein variabler Allrounder zu den 64ern, der aktuell in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar für Furore sorgt.
Finck, der ursprünglich aus dem hohen Norden kommt, begann seine Handballkarriere schon im Kindesalter bei den Minis. In der A-Jugend spielte er beim Zweitligisten SV Henstedt-Ulzburg und durfte wegen seines großen Talents schon als Jugendspieler mit dem Profis trainieren. Zu Beginn seiner aktiven Zeit wechselte er zum Oberligisten TSV Ellerback nach Hamburg und führte dort bis 2020 sein Team als Mannschaftskapitän und Führungsspieler an. Danach folgte der große Umbruch im privaten und sportlichen Leben des sympathischen 24-Jährigen. Die Corona-Pandemie legte alle Handballambitionen auf Eis und auch beruflich standen entscheidende Veränderungen an. Nach dem abgeschlossenen Bachelor-Studium in Wirtschaftsinformatik und dem Einstieg ins Berufsleben, entschied sich Finck zu einer Luftveränderung ins ferne Saarland, um an der Universität in Saarbrücken sein Master-Studium zu absolvieren.
Auf den Umzug folgten eineinhalb Jahre Handballpause. Über den Kontakt zu einem Kommilitonen fing der 24-jährige eher zufällig beim Zweibrücker Stadtrivalen der 64er, der VTZ Saarpfalz, im Februar wieder an zu trainieren und letztlich auch zu spielen. Und so wie beim Essen der Appetit zurückkehren kann, kamen bei Lasse Finck die Freude und die entsprechende Motivation für das Handballspielen wieder auf. „In den eineinhalb Jahren hatte ich zum ersten Mal seit Langem die Möglichkeit, meine Abende außerhalb der Handballhalle zu verbringen und auch mal spontan etwas am Wochenende zu unternehmen. Diese Freiheit habe ich sehr genossen, aber auch gemerkt, wie sehr mir der Handball am Herzen liegt. Seitdem ich wieder auf der Platte stehe, genieße ich die Zeit viel mehr als früher, mache mir selbst nicht zu viel Druck und schaffe es dadurch auch bei engem Spielstand einen kühlen Kopf zu bewahren“.
Ohne Druck und mit einem kühlen Kopf lieferte der gelernte Rückraumspieler Woche für Woche Topleistungen ab, die auch die Aufmerksamkeit der höherklassigen Vereine auf sich zog. So war zum Beispiel SV-Coach Stefan Bullacher direkt bei der Oberliga-Premiere von Lasse Finck Feuer und Flamme für den vielseitigen Handball-Ästeten. Ihn überzeugte die intelligente und schnelle Spielart, denn damit würde der Wahlsaarländer perfekt ins Team der 64er passen. Das sah letztendlich nicht nur Bullacher, sondern auch Lasse selbst so: „Vor allem die Spielweise der SV-Mannschaft hat mich überzeugt. Offensiv in der Abwehr, mit Tempo nach vorne und im Angriff mit verschiedenen taktischen Varianten. Ich denke, in dem System kann ich meine Stärken gut einbringen und mich weiterentwickeln.“ Das würde der 1,90m große Rückraumspieler liebend gerne in der dritten Liga tun. Doch um diesen Wunsch zu erfüllen, müssen seine zukünftigen Mitspieler, in der aktuell laufenden Runde, weiter gute Leistungen zeigen und noch einige Spiele gewinnen. Neben einem gemeinsamen Training konnte sich Finck schon bei mehreren Heimspielen der Löwen ein gutes Bild von seiner neuen Mannschaft machen. „Ich hatte direkt ein sehr gutes Gefühl mit dem Team. Die mannschaftliche Geschlossenheit die ich von außen schon beim Spiel wahrgenommen hatte, zeigte sich auch im Training. Zudem war die Motivation trotz hoher Intensität hoch und der Spaß kam auch nicht zu kurz“ freut sich Finck auf die gemeinsame Zukunft. Darauf freut sich auch SV-Trainer Stefan Bullacher, der sich intensiv um seinen Neuzugang bemühte: „Lasse ist ein toller Spieler, der variabel auf vielen Positionen Akzente setzen kann. Mit ihm haben wir uns perfekt verstärkt. Seine offene und super sympathische Art hat mich bei unserem ersten Treffen schon fasziniert. Wir dürfen uns nicht nur über einen großartigen Handballer freuen, sondern auch auf eine charakterstarke Persönlichkeit“.
Aktuell sind die Zweibrücker Löwen noch in aussichtsreichen Gesprächen mit einem weiteren Rückraumspieler und suchen einen Nachfolger für Torhüter Marko Ivankovic. Die Verantwortlichen der 64er hoffen auch hier bald positive Nachrichten verkünden zu können.