SV 64 Zweibrücken – HSG Biberau-Modau 30:39 (15:17)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken verloren das letzte und auch unbedeutende Spiel der Saison in der 3. Handball-Bundesliga gegen die HSG Bieberau-Modau mit 30:39. Im Duell der beiden enttäuschten Absteiger, deren Punktestand in den letzten fünfzehn Jahren für beide Verein immer zum Klassenerhalt gereicht hätte, ließen die 64er ihren gewohnten unbändigen Kampfgeist vermissen. Die Entscheidung fiel in der letzten viertel Stunde, als die Gäste aus dem Odenwald nach dem 26:27 durch einem 12:4-Lauf die Partie zu ihren Gunsten deutlich entschieden.
Ralf Ludwig, Trainer der HSG Bieberau-Modau, brachte beim abschließenden Pressegespräch kurz und prägnant auf den Punkt, was wohl alle Zuschauer in der Zweibrücker Westpfalzhalle dachten: „Was soll ich sagen. Wir haben gewonnen, aber wir haben heute ein Spiel auf bescheidenem Niveau mit schwachen Abwehrreihen und schlechten Torhüter gesehen“. Damit spielte der A-Lizenzinhaber vor allem auf die 68 gefallenen Tore an, die weniger dem attraktiven Angriffsspiel, als dem herzlosen Auftritt der beiden Abwehrreihen inklusive ihrer Torhüter, geschuldet waren. Sein Pendant auf SV-Seite, Stefan Bullacher, hielt seine Analyse ebenso kurz und bestätigte enttäuscht den schwachen Auftritt seiner Schützlinge. „Normalerweise kommt das Beste zum Schluss. Wir haben es andersrum gemacht. Heute kam bei uns das Schlechteste zum Schluss. Es tut mir leid für alle, die gekommen sind, um uns beim letzten Heimspiel zu unterstützen“.
Die letzte Begegnung der Staffel V in der sogenannten Klassenverbleibsrunde hatte von Anfang an Freundschaftsspiel-Charakter. Zwar waren die Akteure auf beiden Seiten bemüht den 300 Zuschauern auf der Tribüne ansehnlichen Handballsport zu bieten, doch das Fehlen von Emotionen, sowie der letzte Wille und die unbedingte Einsatzbereitschaft waren nicht zu übersehen. Trotzdem lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch und die ständig wechselnde Führung sorgte für Spannung. Beim 15:17 für die Gäste wurden die Seiten gewechselt.
Im zweiten Durchgang übernahm die HSG Bieberau-Modau dann das Kommando und setzte sich bis zur 37.Minute auf fünf Tore Vorsprung (20:25) ab. SV-Trainer Bullacher reagierte und wechselte Rüdiger Lydorf für den indisponierten Alex Dörr ins Zweibrücker Tor ein. Und ausgerechnet der 37Jährige, der seine aktive Laufbahn bereits vor zehn Jahren beendete, gab das Signal zur Aufholjagd. Mit fünf Paraden innerhalb von zehn Minuten, gab er seinen Vorderleuten in der Deckung wieder Sicherheit. Die Löwen kamen immer näher heran und beim Zwischenstand von 26:27 schien das Pendel wieder zu Gunsten der Hausherren auszuschlagen. Doch anstatt nun konzentrieret die Wende herbeizuführen, leisteten sich die 64er drei Ballverluste durch technische Fehler in Folge und Bieberau konnte den Abstand wieder auf vier Tore erhöhen (26:30/49.). Was dann folgte war ein negatives Novum in der laufenden Saison. Das Zweibrücker Team stellte jegliche Gegenwehr ein und ergab sich kampflos ihrem Schicksal. Am Ende stand eine völlig verdiente 30:39-Heimniederlage.
Nach dem Spiel verabschiedete Abteilungsleiter Jürgen Kroner die Spieler, die den Verein verlassen. Dabei erhielt vor allem Spielmacher Tim Götz minutenlang Applaus, der in den letzten zwei Jahren das Publikum in Zweibrücken, mit seiner Art Handball zu spielen, begeisterte. Kroner fand wie immer für alle Verabschiedungen die passenden einfühlsamen Worte. Danach wurden noch alle Meistermannschaften des Vereins geehrt. Im Anschluss feierten die 64er mit all ihren Fans bis in die späten Abendstunden den Saisonabschluss.
Im Tor: Alexander Dörr, Rüdiger Lydorf,
Philipp Hammann, Sebastian Meister 3, Tom Ihl 1, Tim Götz 3, Philipp Kockler 7, Niklas Bayer 5, Fabian Naumann, Tom Grieser 4, Aris Wöschler 1, Kevin Knieps 6/3,
Siebenmeter: 4/3, 3/2
Zeitstrafen: 2/1
Schiedsrichter: Schek/Peiser
Zuschauer: 300