Nach einer zehntätigen Urlaubspause haben die Handballer des SV 64 Zweibrücken in dieser Woche das Training zur Vorbereitung auf die kommende Oberligasaison wieder aufgenommen. Die Schützlinge von SV-Trainer Stefan Bullacher reisen am Wochenende für drei Tage ins Trainingslager in den Ortenau-Kreis (Baden-Württemberg) und treffen dort auf die beiden Drittligisten TV Willstät und die SG Köndringen-Teningen, sowie die TGS Pforzheim (Oberliga BW).
Umbruch im Kader
Mit dem bisherigen Verlauf der Vorbereitung sind die Verantwortlichen der 64er durchweg zufrieden. Nicht nur durch den personellen Umbruch innerhalb der Mannschaft, sondern auch bei den Umstellungen im Spielsystem standen große Veränderungen auf dem Programm. Die Integration der Neuzugänge Adam Soos und Lasse Finck, die das Angriffsspiel im Rückraum der Löwen beleben, lief bisher reibungslos. Ebenso überzeugten Patryk Foluszny und Damian Zajac mit guten Leistungen als neues Torhütergespann. Lediglich für den zwanzigjährigen Joshua Eberhardt gestaltet sich der Start nach seiner Rückkehr zu seinem Heimatverein etwas holprig. Als Pechvogel verpasste der Rückraumspieler nach Rücken- und Knieproblemen, sowie einer Corona-Erkrankung, den Großteil der Trainingseinheiten. Sobald er wieder gesund ist, soll er durch ein individuelles Trainingsprogramm aufgebaut und an seine alte Leistungsstärke herangeführt werden. Dem hingegen wird Alex Dörr nicht mehr für den SV 64 auflaufen. Der Keeper bat den Verein unter der Woche um die Auflösung seines Vertrages.
Zwei waschechte SV-Buben
Neben den fünf Neuzugängen machten in den ersten vier Wochen auch zwei waschechte SV-Buben aus der Talentschmiede der Löwen auf sich aufmerksam. Die beiden Siebzehnjährigen Max Kroner und Jan Ole Schimmel, die am Zweibrücker Helmholtz-Gymnasium noch die Schulbank drücken, durften erste Erfahrungen im Trikot der ersten Mannschaft sammeln und zeigten was für ein großes Potential in ihnen steckt. Die beiden Youngsters sollen behutsam aufgebaut werden und neben ihrer tragenden Rolle bei der A-Jugend auch regelmäßig Spielanteile in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland bei den Herren erhalten.
Neue Trainingsinhalte durch Regeländerungen
Während der aktuellen Vorbereitung legt SV-Coach Stefan Bullacher den Schwerpunkt vor allem auf das Athletik-Training. Durch die Regeländerung beim Anwurf, der zukünftig aus dem Laufen heraus und nicht mehr nur an einem Punkt ausgeführt werden muss und die Reduzierung der Pässe beim Zeitspiel, wird das Tempospiel einen deutlich größeren Stellenwert einnehmen. Um seine Spieler bestmöglich darauf vorzubereiten hatte das Ausdauertraining ein deutlich höheres Gewicht als in den Jahren zuvor. „Der Trend zu einer höheren Anzahl an Angriffen und damit verbunden eine höhere Anzahl an Toren, war schon bei den ersten Begegnungen der Vorbereitung erkennbar. Während der vergangen Drittligasaison lag die Marke bei durchschnittlich 58 Treffer pro Spiel. In den ersten vier Spielen schlug es bereits 71-mal auf beiden Seiten im Tor ein. Das ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen“, so der erfahrene A-Lizenzinhaber.
Gute Eindrücke in den Testspielen
Bei den ersten vier Testspielen gegen die Drittligisten Willstätt (33:27), Pforzheim (33:39) und Saarlouis (38:40), sowie gegen den Landesligisten aus St.Ingbert (39:34), hinterließen die 64er schon einen guten Eindruck. Um die festen Größen aus der letztjährigen Mannschaft wie Tom Grieser, der in seiner neuen Rolle am Kreis starke Akzente setzte, oder das Rückraumgespann Philipp Kockler und Niklas Bayer, die dem Zweibrücker Spiel aktuell ihren Stempel aufdrücken, haben die Zweibrücker eine homogene Mannschaft geformt. Neben Lasse Finck und Adam Soos auf der Spielmacherposition, überzeugte vor allem Tom Ihl sowohl auf der Außenbahn, als auch im Rückraum. „Wir haben diese Saison versucht einen breiten Kader aufzustellen und nicht nur in die Spitze zu arbeiten, wie zum Beispiel im letzten Jahr mit Tim Götz als besonderen Spieler, auf den das ganze Spielsystem zugeschnitten war. Wir wollten die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen und somit variabler aufstellen. Das klappt bisher wirklich gut“, erklärt Bullacher die neue Ausrichtung.
Saisonstart 10.09.2022 gegen Vallendar
Bis zum Saisonstart in der Zweibrücker Westpfalzhalle gegen den HV Vallendar (10.09.2022) liegt trotz aller positiven Eindrücke noch viel Arbeit vor den Zweibrücker Handballern. Nach dem Trainingslager folgen noch drei intensive Trainingswochen mit weiteren Vorbereitungsspielen gegen den französischen Drittligaverein Handball Metz und den luxemburgischen Vizemeister HC Berchem. „Ich bin mit dem momentanen Stand der Vorbereitung zufrieden, aber natürlich weiß ich auch, dass wir uns bis zum Saisonstart in vier Wochen noch deutlich steigern müssen“, gibt sich Bullacher voller Tatendrang.