Am kommenden Samstag, um 18 Uhr endet für die Zweibrücker Handballfans eine lange, über drei Monate andauernde Wettkampfpause. Die erste Herrenmannschaft des SV 64 Zweibrücken empfängt zum Saisonstart der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland den HV Vallendar in der Westpfalzhalle. Nach dem Abstieg aus der 3. Handball-Bundesliga und einem personellen Umbruch im Kader der 64er freuen sich die Zweibrücker Löwen auf den ersten Auftritt vor heimischem Publikum.
Dabei kommt mit den Gästen aus der Nähe von Koblenz gleich zu Beginn eines der Schwergewichte der Liga in die Rosenstadt. Denn der HV Vallendar hat sich nach einem wahren Seuchenjahr mit sage und schreibe sieben Langzeitverletzten – darunter alleine drei Kreuzbandrissen und zwei komplizierten Knochenbrüchen – für die neue Saison personell wieder sehr gut aufgestellt. Zu den erfahrenen Leistungsträgern, wie zum Beispiel Linkshänder Philipp Woods und Spielmacher Merlin Busse, die nach ihren schweren Verletzungen ins Team zurückgekehrt sind, konnten sich die Rheinländer auch namhaft verstärken. Vor allem Kai Lißmann, der vom Ligarivalen TuS Daun an den Mallendarer Berg wechselte, steht als Königstransfer für die hohe Kaderqualität der Gäste. Lißmann traf während der abgelaufenen Saison in nur 23 Rundenspielen 221 Mal ins gegnerisch Tor und weckte damit das Interesse vieler höherklassigen Vereine. Neben dem torgefährlichen Neuzugang müssen die 64er aber auch dessen Rückraumpendant Christian Schröder und den bulligen Kreisläufer Oliver Lohner in Schach halten. Schröder stellte im März beim Spiel gegen Eckbachtal mit zwanzig Treffern in einer Begegnung auch gleichzeitig einen neuen Saisonrekord auf. Deshalb warnt SV-Coach Stefan Bullacher davor, die Gäste aus dem Rheinland am letztjährigen Tabellenstand zu messen: „Vallendar hat ein ganz schlimmes Jahr mit unfassbar vielen personellen Rückschlägen verkraften müssen. Andere Teams können an so etwas zerbrechen, aber die Jungs von Veit (Waldgenbach/Trainer) sind noch enger zusammengewachsen. Mit den Neuzugängen und den Rückkehrern ist das die Geschichte von Phönix aus der Asche. Die werden für viel Furore sorgen. Da müssen wir eine ganz harte Nuss knacken“.
Bei den Hausherren gibt es am Ende einer guten Vorbereitung auch ein paar offene Fragen bei der Aufstellung. Neben dem langzeitverletzten Tom Ihl (Kreuzbandriss) und Joshua Eberhard, der sich nach seinen Blessuren im Aufbautraining befindet, drohen auch Philipp Kockler und Philipp Hammann mit muskulären Problemen auszufallen. Letzterer freut sich aber trotz der Ungewissheit über seinen Einsatz enorm auf das Spiel. „Wir freuen uns, dass es jetzt endlich wieder losgeht. Wir haben einige anstrengende Wochen Vorbereitung hinter uns und jetzt ist es natürlich spannend zu sehen, ob sich die harte Arbeit gelohnt hat. Wir wollen mit unserer Art Handball zu spielen, wieder viele Zuschauer in die Halle ziehen und freuen uns auf eine gute Stimmung in der Halle“, fiebert der Mannschaftskapitän auf den Rundenstart hin.
Frauen erwarten die HSG DJK Marpingen/Alsweiler zum Derby
Im Anschluss an die erste Herrenmannschaft, starten auch die Zweibrücker Handballfrauen am Samstag ins neue Handballjahr. Gleich zu Beginn erwartet sie ein echtes Highlight, denn zum ersten Spiel der Saison kommt direkt ein Derby auf die Handballerinnen zu. Die 64erinnen empfangen den Drittligaabsteiger der vergangenen Runde, die HSG DJK Marpingen/ Alsweiler.
Mit Marpingen kommt gleich eine schwere Aufgabe auf die Rosenstädterinnen zu. Die starke Rückraumachse mit Michelle Hartz, Solveig Petrak und der zweitligaerfahrenen Lindsey Houben strahlt höchste Torgefahr aus, setzt aber auch ihre Mitspieler immer wieder gut in Szene. Aus ihrer starken 6:0 Deckung mit einer der besten Torfrauen der Liga, Carina Kockler, erzielen sie regelmäßig gute Ballgewinne, die sie durch ihr schnelles Konterspiel in einfache Tore umwandeln.
Die Zweibrückerinnen sind nach einer schweißtreibenden Vorbereitung für die anstehende lange und intensive Runde gut gerüstet. Dennoch bleibt durch personelle Veränderungen und einige ausgefallene Vorbereitungsspiele noch abzuwarten wie gut sich das Team um die neue Kapitänin Annalena Zahm schon gefunden hat. „Wir sind noch nicht da wo wir uns hin entwickeln wollen, aber das junge Team macht von Woche zu Woche Fortschritte, ist motiviert und lernwillig“, lobt SV-Trainer Rüdiger Lydorf den Ehrgeiz seiner Mannschaft. Für das Wochenende wollen die Löwinnen alles daran setzen eine starke Leistung auf die Platte zu bringen und dem Favoriten aus Marpingen die ersten zwei Punkte streitig zu machen.
Anpfiff ist um 20 Uhr in der Westpfalzhalle in Zweibrücken.