TV Offenbach - SV 64 Zweibrücken 28:30 (15:14)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken haben am Sonntagabend beim letztjährigen Tabellendritten TV Offenbach einen sogenannten „Big-Point“ gelandet. Die Mannschaft von SV-Trainer Stefan Bullacher bewahrte in einer dramatischen Schlussphase die nötige Ruhe und entführte am Ende beide Punkte aus der gut besuchten Hölle Süd. Beste Werfer im Team der 64er waren Vize-Kapitän Tom Grieser mit sieben Toren und Philipp Kockler, der sechs Mal traf.
Die Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland scheint in dieser Saison ein Zuschauermagnet zu sein. Nach zwei Jahren der Einschränken durch die Corona-Pandemie finden wieder immer mehr Handballfans den Weg in die Hallen. So bot auch die Offenbacher Queichtalhalle, die in der Oberliga wegen ihrer hitzigen Stimmung auch „Hölle Süd“ genannt wird, mit mehr als 300 Zuschauern eine tolle Kulisse für das Spitzenspiel des Tabellendritten aus der letzten Saison und den Gästen aus Zweibrücken, die unglücklich aus der 3. Handball-Bundesliga abgestiegen waren.
Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Beide Teams schenkten sich nichts und gingen in der Abwehr beherzt zur Sache. Doch trotz des hohen körperlichen Einsatzes war die Partie zu jeder Zeit fair. Die Führung wechselte ständig mit nur einem Treffer Differenz und keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Die Gäste aus der Westpfalz verteidigte in ihrer offensiven 3:2:1-Deckung sehr stabil und zwangen den TVO häufig ins Zeitspiel. Doch ausgerechnet unter dem Druck der neuen Regel, nach der nur noch vier Pässe bis zum Abschluss gespielt werden dürfen, trafen die Offenbacher Rückraumspieler beherzt aus der Distanz ins Zweibrücker Tor. Alleine in den ersten dreißig Minuten gelangen ihnen so neun Tore. Die Zweibrücker hingegen setzten auf ihren bekannten Tempohandball. Nicht selten konnten sie ihre Angriffe bereits nach wenigen Sekunden abschließen. Doch Florian Pfaffmann im Offenbacher Tor verhinderte mit seinen Paraden immer wieder einen Rückstand seines Teams. So bewegten sich beide Mannschaften quasi im Gleichschritt Richtung Halbzeitpause. Zwei Sekunden vor dem Seitenwechsel erzielte Niklas Klein wiederum mit einem Wurf aus dem Rückraum die knappe 15:14 Führung für die Hausherren.
Auch in Durchgang zwei sahen die Zuschauer in der Queichtalhalle das gleiche Bild. Eine völlig offene und ausgeglichene Partie nahm ihren Lauf. Mittlerweile mussten die Spieler auf dem Parkett allerdings dem intensiven Abnutzungskampf auch Tribut zollen. Die technischen Fehler und unkonzentrierte Abschlüsse häuften sich. Während die Zweibrücker frühzeitig durchwechselten, spielten die Hausherren mit ihrer erfahrenen Stammbesetzung nahezu durch. Durch diese Strategie sollte das Pendel in der Schlussphase tatsächlich zu Gunsten des TVO ausschlagen. Acht Minuten vor dem Ende erzielte der starke Nico Bader mit dem Treffer zum 27:24 die erste Drei-Tore-Führung des Spiels und die Vorentscheidung in Richtung Heimsieg schien gefallen zu sein. Doch SV-Trainer Bullacher brachte in den letzten Minuten seine Stammformation wieder auf die Platte zurück. Und tatsächlich kippte das Spiel durch einen fulminanten 6:1-Lauf der 64er wieder in die entgegengesetzte Richtung. Offenbach gelang es nicht mehr ins Spiel zurück zu kommen. SV-Neuzugang Adam Soos gelang 30 Sekunden vor dem Ende der 30:28 Siegtreffer. Danach jubelten die Zweibrücker Löwen und feierten nach 2019 und 2020, ausgelassen ihren dritten Auswärtssieg in Folge in der Hölle Süd. „Das war heute ein ganz hartes Stück Arbeit gegen eine starke Mannschaft aus Offenbach. Hier werden nicht viele Teams punkten können. Am Ende hat der breitere Kader den Unterschied ausgemacht. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs“, freute sich ein glücklicher Trainer Stefan Bullacher über den Auswärtssieg im Spitzenspiel.
Am kommenden Wochenende sind die Zweibrücker Löwen spielfrei.
Es spielten:
Im Tor: Patryk Foluszny und Damian Zajac,
Adam Soos 5/2, Lasse Finck 2, Philipp Hammann 1, Max Kroner, Sebastian Meister 3, Philipp Kockler 6, Niklas Bayer 4, Benni Zellmer, Fabian Naumann, Tom Grieser 7, Jan Ole Schimmel 2, Joshua Eberhard,
Siebenmeter: 3/2, 2/2, Zeitstrafen: 2/0, Zuschauer: 300, Schiedsrichter: Antosch/Stadelmeier