SV 64 Zweibrücken – TV Wörth 22:23(9:13)
Am Sonntag mussten sich die Zweibrücker Handballerinnen nach einer furiosen Aufholjagd am Ende knapp gegen den TV 03 Wörth geschlagen geben. Dabei lagen die Rosenstädterinnen im ersten Durchgang bereits mit sieben Toren im Rückstand, den sie aber kurz vor dem Ende sogar in eine eigene Führung umwandeln konnten. In der Schlussphase versagten den Schützlingen von Trainer Rüdiger Lydorf allerdings die Nerven und die Gäste aus der Südpfalz gewannen die dramatische Begegnung mit 21:20. Beste Torschützen der 64erinnen waren Janine Baus mit sechs Treffern (davon ein Siebenmeter), sowie Lucy Hilz und Rebecca Knoll (5/3) die jeweils fünfmal trafen.
In den ersten 25 Minuten kamen die Löwinnen nicht so richtig ins Spiel. In der Abwehr fehlte häufig die letzte entschlossene Aktion, um die erfolgreichen Abschlüsse von den Außenpositionen zu verhindern. Obwohl die Defensive der 64er die langen Angriffe der Wörtherinnen gut verteidigte, schlichen sich am Ende doch immer wieder zu viele Unkonzentriertheiten ein und die Gäste kamen über ihre starken Flügelspielerinnen zu Torerfolgen oder konnten nur regelwidrig auf Kosten eines Strafwurfes gestoppt werden. Insgesamt acht Siebenmeter mussten die Löwinnen in Kauf nehmen, von denen Torhüterin Annalena Zahm die Hälfte parierte, und so ihr Team vor einem höheren Rückstand bewahrte. Im Angriff scheiterten die Zweibrückerinnen zu oft am Torabschluss. So liefen die 64erinnen schon in der Anfangsphase einem Rückstand hinterher. Bis fünf Minuten vor der Halbzeit lagen die Hausherrinnen 6:13 zurück und alle Zeichen standen deutlich auf Niederlage. Doch dann starteten die Löwinnen ihre Aufholjagd. Durch einen 4:0 Lauf verkürzten die Rosenstädterinnen bis zur Pause auf 9:13 und schöpften neuen Mut.
In der zweiten Hälfte machten die 64erinnen da weiter wo sie in Halbzeit eins aufgehört haben. Tor um Tor kämpften sich die Zweibrückerinnen weiter heran. In der 39. Spielminute verkürzte Lucy Hilz erstmals auf 14:15 zu einem Ein-Tore-Rückstand. Zwar konnten die Gäste nach einer Auszeit den Abstand wieder auf vier Tore erhöhen, doch die Rosenstädterinnen hielten dagegen. In den letzten zehn Minuten vor dem Schlusspfiff kämpften sie sich nochmal heran und konnten nicht nur den Ausgleichstreffer, sondern in der 57. Spielminute, sogar die 22:21 Führung erzielen. Doch zwei überhastete Abschüsse und zwei unnötige Abwehrfehler brachten die Gäste wieder mit 23:22 in Front. Zweibrücken hatte wenige Sekunden vor Abpfiff noch einmal die Chance zum Ausgleich per Strafwurf, doch Rebecca Knoll, die zuvor sicher vom Siebenmeterpunkt traf, vergab.
Die letzten Sekunden des Spiels, nahmen nun noch dramatische Formen an. Die Wörther Torhüterin Saskia Schlemilch, nahm den Ball nach dem gehaltenen Strafwurf und warf ihn quer über das Spielfeld ins Seitenaus, um die verbleibende Zeit von der Uhr zu nehmen. Diese Aktion würde normalerweise nach dem Regelwerk, eine rote Karte gegen Schlemilch und einen Siebenmeter für die Zweibrücker bedeuten. Doch die bis dahin sehr gut leitenden Schiedsrichter griffen nicht ein und ließen die letzten Sekunden von der Uhr laufen. Somit wurde den 64erinnen die erneute Chance auf einen Ausgleich genommen und der TV Wörth gewann glücklich mit 22:23. Auf Zweibrücker Seite hielt sich der Ärger über diesen Fauxpas des Schiedsrichtergespanns allerdings in Grenzen. Trainer und Spielerinnen waren sich bewusst, dass sie diese Begegnung vor allem durch eigene Fehler selbst negativ beeinflusst hatten und erkannten die tadellos gute Leistung der beiden Unparteiischen bis zu dieser unglücklichen Situation respektvoll an. Nächstes Wochenende haben die SV-Handballerinnen spielfrei und haben somit zwei Wochen Zeit, sich auf den kommenden Gegner Mainz-Bretzenheim vorzubereiten.
Es spielten:
Annalena Zahm und Eva Zöllner im Tor,
Janine Baus 6/1, Lea Bullacher 2, Lara Schlicker, Katrin Hoffmann 1, Rebecca Knoll 5/3, Lucy Hilz 5, Vera Jänicke 3, Lea Luga, Hanna Müller, Renata Wilga, Ella Hartfelder
Siebenmeter: 6/4 – 8/4, Zeitstrafen: 4:3, Rote Karten: Kathrin Pfirrmann (Wörth) 60. Minute , Zuschauer: 125
Schiedsrichter: Romeo / Kipper (HSG Dudweiler/ Fischbach)