HSG Eckbachtal - SV 64 Zweibrücken 28:31 (17:15)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken bleiben auch nach dem vierten Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland das einzige Team mit einer weißen Weste ohne Minuspunkte. Die 64er gewannen am Sonntagabend gegen die heimstarke HSG Eckbachtal verdient mit 31:28 und behaupteten mit nunmehr 8:0 Punkten den zweiten Tabellenplatz hinter dem TV Homburg, der allerdings bei 9:1 Zählern ein Spiel mehr absolviert hat. Bester Werfer der Löwen war Rückraumspieler Philipp Kockler, der mit zehn Treffern maßgeblich an dem hart erkämpften Auswärtssieg beteiligt war.
„Seit dem das Harzverbot in Dirmstein eingeführt wurde, habe ich inklusive dem Sieg heute erst zum zweiten Mal hier gewonnen. Ich bin froh, dass wir diesen schweren Brocken aus dem Weg geräumt haben“, gab ein sichtlich erleichterter SV-Trainer Stefan Bullacher nach dem 31:28 Erfolg bei der HSG Eckbachtal zu Protokoll. Dabei erwischte sein Team einen hervorragenden Start in die Partie. Sebastian Meister, Niklas Bayer, Philipp Kockler und gleich zweimal Tom Grieser warfen innerhalb von sechs Minuten eine komfortable 5:1-Führung heraus. Direkt im Anschluss vergaben Kockler freistehend vorm Tor und Neuzugang Adam Soos per Siebenmeter das möglich 6:1. Die Zweibrücker Löwen spielten in Abwehr und Angriff wie aus einem Guss und schienen die Hausherren förmlich überrennen zu wollen. Doch die HSG Eckbachtal ließ sich nicht beeindrucken und zeigte ab der siebten Spielminute, warum ihre Heimstärke in der Oberliga so gefürchtet ist. Von einem auf den anderen Moment schlug das Pendel zu Gunsten der sogenannten Geckos aus. In nur neunzehn Minuten drehten die Schützlinge von HSG-Trainer Thorsten Koch durch einen fulminanten 14:7-Lauf die Begegnung und stellten den Spielverlauf aus der Anfangsphase auf den Kopf. Kurz vor dem Seitenwechsel erhöhte Timo Kluzik per Tempogegenstoß die Eckbachtaler Führung auf 15:12. Zweibrücker hatte den Faden völlig verloren und die Gastgeber waren bis zum Seitenwechsel die dominierende Mannschaft. Mit der Schlusssirene des ersten Durchgangs traf Philipp Schloss zur 17:15 Halbzeitführung für die Geckos.
Die Zweibrücker Löwen hatten in der Kabine Redebedarf, denn das oft thematisierte Haftmittelverbot hatte definitiv nichts mit der schlechten Defensivleistung zu tun. Siebzehn Gegentreffer in einer Halbzeit, entsprachen ganz sicher nicht dem eigenen Anspruch an die normalerweise gute SV-Abwehr. Bullacher beorderte Patryk Foluszny für Damian Zajac ins Tor und setzte auf die Anfangsformation plus den später in die Partie gekommene Benni Zellmer, der aus beruflichen Gründen unter der Woche kein Training besuchen konnte. Und diese Maßnahme trug direkt Früchte. Foluszny parierte gleich die ersten beiden Bälle und verlieh seiner Deckung wieder die nötige Stabilität. In Angriff wuchs vor allem Philipp Kockler über sich hinaus. Der linke Halbangreifer versenkte dynamisch einen Ball nach dem anderen und war für die Eckbachtaler Abwehrspieler einfach nicht zu fassen. Am Ende sollte Kockler zehnmal ins Schwarze treffen. Mit dem Tor von Philipp Hammann zum 24:23 (44.) gingen die 64er erstmals seit dem zwischenzeitlichen 10:9 wieder in Führung. In der letzten viertel Stunde hatten die Hausherren ihren Gästen aus der Westpfalz nichts mehr entgegenzusetzen. Zweibrücken baute seinen Vorsprung auf drei Tore aus (27:24/50.) und verwaltete ihn souverän bis zum Schlusspfiff. Am Ende gewannen die Löwen verdient mit 31:28.
Am kommenden Wochenende treten die Zweibrücker nach drei Auswärtsspielen in Folge wieder in der heimischen Westpfalzhalle an. Am Samstag, um 18 Uhr treffen die 64er im Stadtderby auf die VTZ Saarpfalz, die nach zwei Siegen in Folge ebenfalls einen erfolgreichen Lauf hat. Wegen dem großen Zuschauerinteresse gibt es im Capito-Store (Hauptstraße 100) eine Vorverkaufsstelle.
Es spielten:
Im Tor: Patryk Foluszny und Damian Zajac,
Adam Soos 3, Lasse Finck, Philipp Hammann 2, Max Kroner, Sebastian Meister 3, Philipp Kockler 10, Niklas Bayer 3, Benni Zellmer 1, Fabian Naumann 1, Tom Grieser 5, Jan Ole Schimmel, Joshua Eberhard 3/3,
Siebenmeter: 3/5, 3/4, Zeitstrafen: 2/2, Zuschauer: 100, Schiedsrichter: Müller/Von Wolff