Mit kleinem Kader zum Spitzenspiel
Am Samstag reisen die Handballer des SV 64 Zweibrücken zum Spitzenspiel der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland nach Mainz-Budenheim. Die Sportfreunde rangieren mit 14:2 Punkten aktuell
auf dem dritten Tabellenplatz und haben somit lediglich zwei Zähler weniger als die Gäste aus der Westpfalz. Budenheim spielte in der letzten Saison in der 3.Handball-Bundesliga und fiel dort, wie die Zweibrücker Löwen, als Absteiger der Ligareform zum Opfer. Durch die unterschiedliche Gruppeneinteilung gab es in Liga Drei allerdings keine Begegnung der beiden Vereine.
In bleibender Erinnerung dürfte noch der Dreikampf im Titelrennen der Oberliga-Saison 2020 sein, als sich die beiden Konkurrenten zusammen mit der SG Saulheim um den Aufstiegsplatz duellierten. Kurz vor der Winterpause, Zweibrücken hatte damals noch keinen Verlustpunkt und trug somit die viel zitierte “weiße Weste'', kam es dann zum direkten Duell der beiden Teams. Nach 60 Minuten purer Spannung und großem Kampf gewannen die Hausherren aus Budenheim denkbar knapp mit 23:22. In dieser Saison, die wenige Monate später aufgrund von Covid-19 abgebrochen wurde, sollten die Sportfreunde Budenheim die einzige Mannschaft bleiben, die den 64ern die Punkte streitig machen konnte. Trotz der abgebrochenen Runde stiegen die Rosenstädter 2020 mit 42:2 Punkten verdient in die 3. Liga auf. Und auch die Budenheimer konnten im darauffolgenden Jahr ihren Aufstieg feiern. Jetzt, drei Jahre nach der letzten Partie stehen beide Teams wieder weit oben in der Tabelle und gehören abermals zum Mitfavoritenkreis um den Meisterschaftstitel.
Mit Stefan Corazolla konnten die Gastgeber vor der Saison einen gestandenen Drittligaspieler als Neuzugang begrüßen, der den Weggang von Rückraumspieler Lukas Nagel kompensieren sollte. Und auch schon in der letzten Saison gelang es ihnen mit Max Grethen und Patrick Hess, zwei absolute Toptorschützen der Oberliga nach Budenheim zu holen und somit für optimale Verstärkung zu sorgen. Budenheim ist ein sehr eingespieltes Team, das mit Karim Ketelaer im Tor einen sehr starken Rückhalt hat, der bei der ersten Mannschaft des HBW Balingen schon einige Spiele in der ersten Handballbundesliga bestreiten konnte.
Auf Zweibrücker Seite ist die personelle Situation vor dem Spitzenspiel angespannt. Neben den Langzeitverletzten Tom Ihl (Kreuzbandriss), Philipp Kockler (Mittelhandbruch) und Jan Ole Schimmel (Knieverletzung), wird auch Joshua Eberhard am Samstag krankheitsbedingt ausfallen. Zusätzlich gab es über die Woche hinweg weitere krankheits- und berufsbedingte Ausfälle, wodurch die erste Trainingseinheit der Woche erst am Donnerstag stattfinden konnte. Die weiteren ausgefallenen Spieler werden aber am Wochenende voraussichtlich wieder auf der Platte stehen. “Das wird am Samstag ein absolutes Spitzenspiel bei dem die Tagesform über Sieg und Niederlage entscheiden wird. Budenheim ist eine sehr starke Mannschaft und unsere Vorbereitung, sowie unsere personelle Situation ist alles andere als gut. Dennoch werden wir am Wochenende natürlich alles geben, um unsere weiße Weste zu behalten und diesmal aus Budenheim etwas Zählbares mitzunehmen”, schätzt SV-Trainer Stefan Bullacher die Situation realistisch ein. Ob der Übungsleiter allerdings am Samstag selbst auf der Bank Platz nehmen kann ist ebenfalls noch ungewiss. Auch er musste krankheitsbedingt das Bett hüten und konnte an keiner Trainingseinheit teilnehmen. Anpfiff ist am Samstag um 19:30 Uhr in der Waldsporthalle in Budenheim.
Auch die SV-Frauen reisen nach Budenheim
Vor dem Spitzenspiel ihres männlichen Pendants müssen auch die Frauen des SV 64 Zweibrücken in Budenheim ran. Budenheim hat in dieser Saison erst sechs Spiele bestritten und steht momentan mit 7:5 Punkten im Mittelfeld der Tabelle. Dabei waren sie in ihren bisherigen Partien immer eine Überraschungsmannschaft. Bei deutlichen Siegen bis hin zu unerwarteten Niederlagen zeigten sich die Mainzerinnen bisher von allen Facetten. Das Team besticht durch sein Tempospiel, das jeden Fehler des Gegners gnadenlos mit einem Konter bestraft. Durch ihre offensive Deckung setzen sie das gegnerische Team immer wieder unter Druck, um in ihr schnelles Umschaltspiel zu gelangen. Genau hier gilt es für die Zweibrückerinnen anzusetzen. Im vergangenen Spiel gegen die TSG Haßloch schlichen sich bei den 64erinnen zu viele unnötige technische Fehler ein, die sie in der kommenden Partie deutlich reduzieren müssen.
Im Angriff überzeugen die Handballerinnen der Sportfreunde durch ihre Ausgeglichenheit und machen sich von jeder Position torgefährlich. Hier gilt es für die Rosenstädterinnen in der Abwehr im Verband zu spielen und sich gegenseitig zu unterstützen.
“Wir bleiben dabei, dass wir unser junges Team immer weiterentwickeln wollen. Dabei konzentrieren wir uns vor allem auf uns. Wenn wir unsere Leistung konstant über 60 Minuten auf die Platte bringen, haben wir in jeder Partie gute Chancen”, glaubt Rüdiger Lydorf an die Entwicklung seiner jungen Mannschaft.
Anpfiff ist am Samstag um 17:30 Uhr in der Waldsporthalle in Budenheim.
Aufsteiger fordert die Löwen II
Am Samstag gastiert die zweite Herrenmannschaft beim Aufsteiger TuS Elm-Sprengen. Elm belegt derzeit den 12. Tabellenplatz und konnte bisher nur eins seiner sechs Spiele gewinnen. Dennoch ist Elm zuhause nicht zu unterschätzen. Durch ein Harzverbot in ihrer Spielhalle haben sie einen enormen Vorteil gegenüber anderen Mannschaften. So verlor Elm ihre Heimspiele gegen die Top-Mannschaften der Liga nur knapp. Zuletzt konnten sie auch eine Phasenweise starke Leistung gegen den Tabellenführer der HSG Völklingen präsentieren Die Zweibrücker müssen für Samstag ihr Spielsystem aufgrund des Harzverbots umstellen. Dennoch kann man auf gute Leistungen im „harzfreien Spiel“ gegen Saarbrücken zurückgreifen und ist somit zuversichtlich. Die Trainingswoche der Zweibrücker war relativ kurz, da an einem Trainingstermin das Nachholspiel gegen die HSG Völklingen auf dem Plan stand. Dennoch ist SV-Coach Wöschler optimistisch und will mit viel Rückenwind in die Partie gegen Elm starten.
Anpfiff ist am Samstag um 17 Uhr in der Jahnsporthalle in Schwalbach.