SV 64 Zweibrücken – SG OBKZ 28:30 (17:16)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken unterlagen am Samstagabend in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland gegen die SG Ottersheim/Bellheim/Kuhardt/Zeiskam in heimischer Halle mit 28:30. Das Team von SV-Trainer Stefan Bullacher verlor in der Schlussphase der spannenden Begegnung völlig den Faden. In der letzten viertel Stunde gelang den Hausherren bei einer Zwei Tore Führung bis zum Schlusspfiff lediglich noch drei Treffer. Vor den 350 Zuschauer in der Westpfalzhalle waren Fabian Naumann (7 Tore) und Tom Grieser (5) die erfolgreichsten Torschützen für die Zweibrücker Löwen.
Bereits unter der Woche häuften sich die Hiobsbotschaften im Lager der 64er.
Neben den beiden langzeitverletzten Leistungsträgern Tom Ihl (Kreuzbandriss) und Philipp Kockler (Mittelhandbruch), meldete sich auch noch Niklas Bayer mit Schulterproblemen ab. Der Linkshänder, der in der laufenden Saison in bestechender Form ist und während der letzten Wochen sogar gesundheitlich angeschlagen immer noch zu den besten Spielern seiner Mannschaft zählte, würde wohl nur schwer zu ersetzen sein. Doch damit nicht genug. Denn Spielmacher Adam Soos erlitt beim Spiel in Budenheim einen Riss im Trommelfell und konnte deshalb nur sehr gehandicapt eingesetzt werden. Trainer Bullacher schonte Soos in der Abwehr, um eine Verschlimmerung durch zu viele Zweikämpfe zu vermeiden. Doch auch im Angriff fand der Rückraumspieler durch seine Innenohrverletzung nicht wie gewohnt zu seinem Spiel.
Trotzdem gelang den Hausherren einen guten Start in die Partie. Im Angriff wurde gegen die offensive Deckung der Südpfalztiger immer wieder gute Torgelegenheiten herauskombiniert. Hier spielte sich vor allem Fabian Naumann in den Vordergrund. Der Rückraumspieler entwickelte sich in den letzten Wochen zu einem echten Leistungsträger und Torjäger. Obwohl der Tabellenzweite sogar zwei Strafwürfe von Adam Soos und Joshua Eberhard, sowie einige gute Einwurfmöglichkeiten vergab, lagen die 64er bis zu drei Treffer in Front. Ganz anders sah es in der Defensive aus. Ungewöhnlich pomadig und viel zu unentschlossen gingen die Mannen um die beiden Abwehrchefs Tom Grieser und Benni Zellmer zu Werke. Die beiden Abwehrspezialisten brachten ihre Unzufriedenheit über die häufigen Absprachefehler ihrer Mitspieler, ebenso wie SV-Coach Bullacher von der Seitenlinie, zuweilen auch lautstark zum Ausdruck. Die Gäste aus der Südpfalz bestraften gekonnt jeden einzelnen Fehler und erzielten mit ihren taktischen Auslösehandlungen viele Treffer. Zu allem Unglück erwischte auch das Zweibrücker Torwartgespann einen gebrauchten Tag. Bis zum Seitenwechsel stellten die Südpfälzer beim 17:16 völlig verdient den Anschluss wieder her.
Im zweiten Abschnitt lagen die 64er nach acht Minuten wiederum mit drei Toren in Front (21:18) und alle Fans hofften, dass nun endlich der Knoten platzen würde. Doch genau das Gegenteil trat ein. Neben den bekannten Abwehrproblemen aus der ersten Halbzeit gesellten sich jetzt zunehmend auch Unzulänglichkeiten im Angriff. Die Rückraumspieler schafften es kaum noch sich gegen die lauffreudige Abwehr der Gäste durchzusetzen. Auch bei Fabian Naumann, der als einziger Spieler noch Torgefahr ausstrahlte, ließen nun immer mehr die Kräfte nach. Die Wechselmöglichkeiten waren durch die vielen Verletzten erschöpft und nun wurden die Leistungsträger wie Philipp Kockler und Niklas Bayer noch schmerzlicher vermisst. Zehn Minuten vor dem Ende übernahm der Aufsteiger erstmals die Führung (25:26) und sollte sie nicht mehr hergeben. Mit der Schlusssirene feierten die Südpfalztiger nach einer starken Leistung einen verdienten 30:28 Auswärtssieg, während bei den Zweibrückern die Erkenntnis blieb, dass die verletzten Leistungsträger an diesem Tag nicht ersetzt werden konnten. SV-Trainer Bullacher gratulierte deshalb auch sportlich fair zum verdienten Sieg der Gäste: „Die Südpfalztiger haben uns heute das Leben wie erwartet schwer gemacht. Die Mannschaft hat eine große individuelle und taktische Qualität. Ich habe mir trotz der vielen Verletzten von meinen gesunden Jungs eine bessere Leistung erhofft. Aber letztendlich können wir die Ausfälle von Philipp und Niklas nur schwer kompensieren. Das geht den meisten anderen Teams aber auch so“. Bereits am nächsten Samstag, um 18 Uhr empfangen die Löwen den TuS Dansenberg II in der Westpfalzhalle.
Es spielten:
Im Tor: Patryk Foluszny und Damian Zajac,
Adam Soos 3/1, Lasse Finck 1, Philipp Hammann 4, Max Kroner, Sebastian Meister, Benni Zellmer 4, Fabian Naumann 7, Tom Grieser 5, Joshua Eberhard 3/1, Jan Ole Schimmel 1
Siebenmeter: 2/4, 4/4, Zeitstrafen: 3/5, Zuschauer: 350, Schiedsrichter: Müller/Albes