Am vergangenen Wochenende fand in Merzig ein herausragendes sportliches Event, nämlich der Sparkassen-Cup, eine inoffizielle Europameisterschaft der A-Jugendhandballer, statt, an dem auch 13 junge Sportler der Zweibrücker Löwen teilnehmen durften.
Mit Jerome Müller und Björn Zintel liefen zwei Jungs dabei sogar für die deutsche Nationalmannschaft auf, während elf weitere SV-Akteure das Gerippe der Saarlandauswahl stellten.
„Natürlich sind wir stolz darauf, dass so viele unserer Spieler für diese Maßnahme nominiert wurden“, stellte der Zweibrücker Jugendkoordinator und Trainer der Drittligamannschaft, Stefan Bullacher, bereits während des Turnieres heraus. „Und sicher ist es auch alles andere als selbstverständlich, dass mit Björn und Jerome zwei unserer Spieler erneut in der Nationalmannschaft spielen durften“. Bullacher verdeutlichte aber auch, dass dieses Turnier seine eigenen Trainingsplanungen schon auch deutlich beeinflusst hat, denn eigentlich war geplant, dass im Hinblick auf den Rückrundenstart der dritten Liga am Samstag, den 10. Januar um 19.30 Uhr beim TV Korschenbroich, der Drittligakader nochmals eine echte Vorbereitungsphase durchziehen würde.
„Und das ist nun eben auch die Kehrseite dieser Medaille, denn ich muss heute Abend im Training auf einen Großteil meiner Spieler verzichten“, bekannte der SV-Trainer.
Am schlimmsten erwischte es Torjäger Jerome Müller, der bereits am Finaltag des Sparkassen-Cups aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr mitwirken konnte und sich am gestrigen Dienstag einer MRT-Untersuchung unterziehen musste.
„Zum Glück ist es nur ein Bluterguss, sind die Bänder und Knochen heil geblieben“, konnte Müller am Dienstagmorgen allerdings bereits selbst Entwarnung geben.
Björn Zintel behindert eine Fußverletzung, Erik Pohland ist am Rücken verletzt, Philipp Hammann und Nils Wöschler fingen sich einen Magen-Darm-Virus ein und Robin Egelhof musste schließlich wegen der eingeschränkten Personalsituation der HVS-Auswahl zwei Tage komplett durchspielen und wurde deshalb von Bullacher wegen der drohenden Überlastung vom Dienstagtraining befreit. „Hinzu kommt, dass mit Aris und Kubo ja auch noch zwei weitere Spieler verletzt sind“, so Bullacher.
Aus sportlicher Sicht verlief das letzte Handball-Wochenende des Jahres 2014 für die Zweibrücker Löwen ebenfalls nicht ganz optimal. Björn Zintel, der als Mannschaftskapitän die deutsche Mannschaft auf’s Feld geführt hatte, zeigte insbesondere im Halbfinale gegen die Schweiz (26:22) und im Finale gegen Dänemark, das mit einer 25:30-Niederlage endete, eine starke Leistung. Jerome Müller erbrachte in den drei Vorrundenspielen ebenfalls den Nachweis, dass er einer der Leistungsträger im DHB-Team ist, erzielte beim 25:20-Auftaktsieg gegen die Niederlande sechs Tore, und war damit erfolgreichster Torschütze der DHB-Auswahl.
Gruppensieger wurde die deutsche Nationalmannschaft aber auch deshalb, weil sie die beiden folgenden Spiele gegen Island 27:18 (11:9) und gegen Tschechien (23:15, Hz: 9:8) ebenfalls deutlich gewann.
Gegen Island erzielten Jerome Müller drei und Björn Zintel einen Treffer. Gegen Tschechien waren Müller und Zintel jeweils zweimal erfolgreich.
Zintel, der gegen Tschechien umgeknickt war, wollte am Montag eigentlich gar nicht mehr mitwirken. Während er allerdings am Finaltag auflaufen konnte, dabei sowohl im Halbfinale gegen die Schweiz als auch im Finale gegen Dänemark zu überzeugen wusste, war für Jerome Müller das Turnier zu Ende. Der Torjäger der Zweibrücker Löwen jubelte nach dem 26:22 (13:10)-Halbfinalsieg der deutschen Mannschaft gegen die Schweiz zwar mit seinen Mannschaftskameraden, sein linkes Bein konnte er dabei aber kaum belasten.
Mit sieben Toren war Björn Zintel im Halbfinale schließlich erfolgreichster Torschütze der deutschen Mannschaft, steuerte auch fünf Tore zur 25:30 (15:18)-Finalniederlage bei. „Der Sieg Dänemarks ging allerdings völlig in Ordnung“, sagte „Zuschauer“ Müller nach dem Turnier“, „die Dänen waren stark und hatten uns wirklich gut im Griff“.
Völlig chancenlos gegen die Jugendnationalmannschaften war die Saarauswahl.
Gegen die Nationalmannschaft der Schweiz verlor der HVS mit 11:27 (5:13), gegen Dänemark 15:27 (7:13) und gegen Polen 18:28 (7:15).
Dabei lief es auch für die SV-Jungs nicht gerade optimal, gelang es ihnen nur selten, Akzente zu setzen.
„Andererseits ist das aber auch kein Wunder, wenn die vier besten Spieler nicht dabei sein können“, merkte Bullacher mit Blick auf die Tatsache an, dass neben den beiden Zweibrücker Nationalspielern mit Michael Schulz und Lars Weisgerber auch zwei Spieler der HG Saarlouis im Trikot mit dem Bundesadler aufliefen.
Immerhin vermochte sich die Saarauswahl zu steigern – und mit ihr insbesondere auch die SV-Akteure.
Waren gegen die Schweiz u.a. Erik Pohland 2/1, Nils Wöschler 1, Patrick Bach 1 und Tom Grieser 1 erfolgreich, lief es im Spiel gegen Dänemark alles andere als gut. Lediglich Erik Pohland mit zwei und Niklas Bayer mit einem Treffer waren da für die SV-Jungs erfolgreich.
Im letzten Vorrundenspiel unterlag die Saarauswahl dann gegen Polen mit 18:28 (7:15), wobei in diesem Spiel Robin Egelhof vom SV 64 Zweibrücken mit fünf Toren überzeugte, Von den anderen SV-Akteuren erzielten Erik Pohland, Nils Wöschler, Tom Grieser, Sebastian Mathieu und Patrick Bach ebenfalls jeweils einen Treffer.
In diesem Spiel bekamen insbesondere auch die beiden erst 16jährigen Niklas Bayer und Tom Grieser größere Spielanteile und durften Erfahrung sammeln. „Wir haben uns aber leider als Mannschaft nicht gefunden“, bedauerte Pohland am Sonntagabend, der auch als Interviewpartner des saarländischen Rundfunks gefragt war. „Ich habe aber auch den Eindruck, dass die Nationalmannschaften im Hinblick auf die im Sommer anstehende WM in diesem Jahr mit ihren stärksten Spielern angetreten sind“.
Am Finaltag war es dann insbesondere Pohland, der sich hier ganz wesentlich steigerte, gegen Island mit seinen insgesamt sieben Toren großen Anteil an der 16:12-Halbzeitführung hatte, danach eine Manndeckung erhielt. Gegen die nun wesentlich offensivere Deckung der Isländer tat sich die Saarauswahl im zweiten Durchgang zusehends schwerer und verlor das Spiel am Ende noch mit 25:20.
Die beiden Keeper Yannic Klöckner und Benedikt Berz (beide ebenfalls von den Zweibrücker Löwen) vermochten sich am Finaltag ebenfalls deutlich zu steigern.
„Zum Glück haben wir wenigstens am letzten Tag besser gespielt“ fand Pohland schließlich noch einige versöhnliche Worte. „Mit der gezeigten Leistung in den letzten beiden Spielen können wir jedenfalls zufrieden sein, zumal uns Nils da auf der Spielmacherposition schon gefehlt hat“. Nils Wöschler konnte ebenso wie Philipp Hammann aufgrund eines Magen-Darm-Infektes am letzten Spieltag nicht mehr dabei sein.
Somit endete der diesjährige Sparkassen-Cup mit dem Turniersieg Dänemarks, Zweiter wurde Deutschland, Dritter die Niederlande, Vierter die Schweiz, Fünfter Polen, Sechster Tschechien, Siebter Island und Achter die Saarlandauswahl.