„Wir wollen ein gutes Heimspiel abliefern“ – Ersatzgeschwächte Löwen erwarten Topfavorit auf die Meisterschaft
Am Samstag empfangen die Handballer des SV 64 Zweibrücken den TV Homburg zum Saarderby in der heimischen Westpfalzhalle. Die Gäste aus der Kreisstadt sorgen seit drei Jahren, bedingt durch den damaligen Einstieg eines ortansässigen und vor allem finanzstarken Sponsors, für Schlagzeilen. Nach der Kampfansage das neue „Flaggschiff“ des saarländischen Handballs werden zu wollen, ließen die Homburger bei ihrer Kaderplanung auch Taten folgen. Mit Yves Kunkel wurde ein ehemaliger Nationalspieler vom Bundesligaspitzenverein MT Melsungen verpflichtet. Seit Sommer geht der 28 Jährige als Handballprofi in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland auf Torejagd. Neben Kunkel zeigen aktuell noch weitere international erfahrene Spieler aus der Slowakei, Serbien, Mazedonien, Portugal und Ungarn ihr Können im Homburger Trikot. Insgesamt stehen im Kader der Gäste acht Akteure, die schon Erfahrungen in der 3.Handball-Bundesliga vorweisen können. So hat sich der abmontierte Verein, der allerdings von der F- bis zur A-Jugend als Unterbau über keine einzige Jugendmannschaft verfügt, in Rekordzeit einen komfortablen Spielerkader zusammengestellt. Vor der Saison sagten deshalb viele Experten einen Dreikampf zwischen den Drittligaabsteigern aus Budenheim und Zweibrücken, sowie den finanzstarken Saarländern voraus. Aktuell rangieren die Homburger als ungeschlagener Tabellenführer mit 25:1 Punkten vor den Budenheimern, die 22:2 Zähler aufweisen. Die 64er, die bis zum achten Spieltag noch ohne Punktverlust und mit acht Siegen in Folgen durch die Liga kamen, wurden nach verletzungsbedingten Rückschlägen auf dem dritten Platz (19:5) etwas abgehängt. „In kompletter Besetzung spielen diese drei Vereine absolut auf Augenhöhe um die Meisterschaft. Wir mussten leider in den letzten Wochen erkennen, dass uns die Ausfälle von Tom Ihl, Philipp Kockler und Niklas Bayer doch viel härter treffen, als wir uns das gewünscht haben“, spielt SV-Trainer Bullacher auf den Negativtrend von 1:5 Punkten aus den letzten Wochen an. Mit ihrem dezimierten Kader konnten die Löwen nach der Niederlage in Budenheim auch zu Hause nicht gegen Aufsteiger Ottersheim oder den Tabellenletzten Dansenberg II gewinnen. Erst am letzten Wochenende siegten sie nach vierwöchiger Durststrecke bei Handball Mülheim/Urmitz knapp mit 21:20.
Dennoch ließ sich gerade beim Auswärtsspiel in Mülheim ein Aufwärtstrend erkennen. Die Löwen zeigten trotz lediglich acht Feldspielern eine starke kämpferische Leistung. Co-Kapitän Tom Grieser, der für dieses Spiel vom Kreisläufer zum Rückraumspieler umfunktioniert wurde, war dabei eine wichtige Stütze für die Mannschaft. Er führte sein Team an und steuerte selbst acht Treffer zum Sieg bei. “Das war für die gesamte Stimmung ein sehr wichtiger Sieg. Auch mit der Tatsache, dass wir nur acht Feldspieler waren und wir in der letzten Sekunde gewonnen haben tat richtig gut. Wir konnten sehen, dass wenn man unermüdlich kämpft, alles drin ist”, freut sich Grieser über die tolle kämpferische Leistung. Diese gute Stimmung wollen die SV-Handballer nun für das anstehende Derby mitnehmen.
Aufgrund der personellen Situation des SV 64 wird es zwar nicht zum erwarteten Oberligaspitzenspiel kommen, trotzdem wollen die Zweibrücker vor heimischem Publikum eine gute Leistung zeigen. “Wir geben die Favoritenrolle natürlich klar an Homburg ab. Durch unsere Ausfälle sind wir spielerisch momentan sehr berechenbar. Sie haben momentan in der Breite den viel besseren Kader. Wenn wir wirklich eine Chance haben wollen, muss jeder sein absolutes Leistungsmaximum erreichen und wir brauchen eine sehr gute Torhüterleistung. Dann schauen wir einfach mal was am Samstag geht. Wir wollen aber nochmal ein gutes Heimspiel abliefern, das sind wir unserem Publikum schuldig”, blickt Abwehrchef Grieser positiv, aber auch realistisch auf die kommende Partie. Anpfiff ist am Samstag um 18 Uhr in der Westpfalzhalle in Zweibrücken.
SV-Frauen treten im saarderby gegen Köllertal an
Die Frauen des SV 64 Zweibrücken empfangen am Sonntag die Handballfreunde aus Köllertal zum Saarderby. Köllertal steht momentan mit 8:10 Punkten auf Platz elf der Tabelle. Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Gäste ist die ehemalige tschechische Nationalspielerin Yulia Kucerova. Handballfreunde. Mit Natalie Wagner haben sie eine weitere Rückraumspielerin, die höchste Torgefahr ausstrahlt. Auf diese gilt es für die Zweibrücker Löwinnen ein besonderes Augenmerk zu legen.
Dennoch wollen die 64erinnen ihren Fokus auf sich selbst legen. Um die Punkte in Zweibrücken zu behalten, müssen sie am Sonntag ihre technischen Fehler und Fehlwürfe im Vergleich zu den letzten Wochen deutlich reduzieren. Trotz ihrer aktuellen Tabellensituation, wollen die Rosenstädterinnen im Derby wieder eine gute Leistung abrufen um endlich ihren ersten Heimsieg einzufahren.
Letztes Spiel im Jahr 2022 für die zweite Mannschaft
Am Samstag empfängt die Oberligareserve der Zweibrücker Löwen den TV Niederwürzbach zum letzten Spiel des Jahres 2022. Der TVN belegt derzeit den 6. Tabellenplatz mit 10:10 Punkten. Der TVN stand mit den Abgängen von Maxi Bölke und Yannick Pressmann vor einer neuen Herausforderung. Das Trainergespann Leffer/Schöller reagierte mit der Reaktivierung von Routinier Thorsten Bas, der nun wieder für die erste Mannschaft auf Torejagd geht. Das Angriffsspiel wird vor allem von Johannes Leffer gestaltet. Mit seiner jahrelangen Handballerfahrung steuert er das Spiel des TVN. Weiter kann der TVN auch auf seinen Rückraumschützen Nils Lauer setzen. Lauer machte in den vergangenen Spielen immer wieder mit starken Würfen aus dem Rückraum auf sich aufmerksam. Auch mit Thorsten Bas auf der Rechtsaußenposition kommt ein erfahrener und torgefährlicher Spieler auf die 64er zu.
Auf Seiten der 64er gab es unter der Woche im Trainingsbetrieb einige berufliche und krankheitsbedingte Ausfälle. Dennoch wollen die 64er nach zwei Unentschieden im letzten Spiel im Jahr 2022 noch einmal vor heimischem Publikum eine konsequente Leitung zeigen und mit einem Sieg in die vorzeitige Winterpause gehen.
Anpfiff ist am Samstag um 20:00 Uhr in der Westpfalzhalle in Zweibrücken.