Der SV 64 Zweibrücken unterlag am Samstagabend gegen den TV Homburg deutlich mit 20:31. Die seit Wochen ersatzgeschwächten Löwen waren gegen den Tabellenführer der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland erwartungsgemäß chancenlos. Ohne die drei Leistungsträger Philipp Kockler, Tom Ihl und Niklas Bayer konnten die 64er ihren Gästen aus dem Saarpfalzkreis nur in der Anfangsphase Paroli bieten.
Mehr als 900 Zuschauern gaben dem Saarderby zwischen dem SV 64 Zweibrücken und dem TV Homburg einen großartigen Rahmen. Und die bestaunten während der ersten dreißig Minuten vor allem die handballerischen Künste des ehemaligen Nationalspielers Yves Kunkel, der in der letzten Saison noch beim deutschen Spitzenverein MT Melsungen in der ersten Bundesliga auf Torejagd ging. Der Edeltechniker mit überragender Spielübersicht war nahezu an allen Toren der Homburger beteiligt. Ob als Vorbereiter für den treffsicheren Richard Wilga auf der Außenbahn oder als Passgeber für die Homburger Kreisspieler, fast jede gefährliche Angriffsaktion ging von dem 28 jährigen Unterschiedsspieler aus. Dass Kunkel nebenbei noch zehn Treffer selbst markierte, gibt der Sonderstellung des gebürtigen Völklingers noch einmal eine ganz besondere Note. Doch neben Kunkel spielte sich beim TV Homburg auch noch ein ehemaliger Zweibrücker in den Vordergrund. Benni Berz, der seit zwei Jahren im Tor der Gäste steht, parierte im ersten Durchgang allein acht Mal gegen freistehende Zweibrücker aus der Nahwurfzone. Die Verwertung der klaren Torgelegenheiten sollte in Halbzeit eins auch der ganz große Unterschied zwischen den beiden Mannschaften ausmachen. Während die Spieler des Tabellenführers gegen das Zweibrücker Torhütergespann Foluszny/Zajac bis auf einen einzigen Ball alle Würfe in Tore ummünzten, ließen die 64er ihre Möglichkeiten zu häufig ungenutzt. So ging es schon mit einem deutlichen 8:16 zugunsten des Ligaprimus in die Kabinen.
In der zweiten Halbzeit war die ganz große Anspannungen aufgrund des klaren Ergebnisses nicht mehr zu spüren. Homburg erhöhte bis zur 40. Spielminuten erstmals auf einen zehn Tore Vorsprung (11:21) und auf Zweibrücker Seite wurde mit voranschreitender Spieldauer die limitierten Möglichkeiten aufgrund der vielen verletzten Leistungsträger immer deutlicher. Als dann auch noch Vizekapitän Tom Grieser mit einer Oberschenkelverletzung passen musste, wurde die personelle Situation auf Zweibrücker Seite immer dramatischer. Der emotionale Dauerbrenner droht nun auch noch bis zur Winterpause auszufallen. Am Ende siegte der Topfavorit auch in der Höhe völlig verdient mit 31:20 und führt die Tabelle weiter mit einem Punkt vor den Sportfreunden Budenheim an.
Die Zweibrücker Löwen hingegen blicken wehmütig auf ihren Saisonstart mit 16:0 Punkten zurück, als sie noch einigermaßen in Bestbesetzung antreten konnten. Seit der großen Verletzungsmisere konnten sie allerdings von den letzten fünf Begegnungen lediglich eine Partie für sich entscheiden. „Wir gehen mit dem Ergebnis nach dem Spiel genauso realistisch um wie im Vorfeld. Wir können unser Potential gut einschätzen. Das gilt für die Spiele als wir mit allen Jungs antreten konnten, und auch aktuell wenn unsere Leistungsträger, wie in den letzten fünf Wochen, verletzt ausfallen“, analysierte SV-Trainer Stefan Bullacher die Niederlage sachlich und nüchtern. Bereits am kommenden Samstag empfangen die 64er den TV Nieder-Olm zum letzten Heimspiel des Jahres 2022.
Es spielten:
Im Tor: Patryk Foluszny und Damian Zajac,
Adam Soos 5/1, Lasse Finck 3/3, Philipp Hammann 1, Max Kroner 3, Sebastian Meister, Benni Zellmer 3, Fabian Naumann 4, Tom Grieser, Joshua Eberhard 1,
Siebenmeter: 4/5, 3/3, Zeitstrafen: 4/7, Zuschauer: 950, Schiedsrichter: Meyer/Hemmer