Bei den Zweibrücker Löwen wird es zum Ende dieser Saison eine einschneidende Veränderung geben. Stefan Bullacher, der seit seiner Rückkehr aus Hochdorf 2018 wieder die erste Herrenmannschaft trainierte, wird in der kommenden Saison die Verantwortung für die Männer in andere Hände übergeben. Der A-Lizenzinhaber hat den Vorstand frühzeitig informiert, dass er eine Pause im Herrenhandball einlegen möchte. Der Nachfolger für den langjährigen Übungsleiter, unter dessen Regie die 64er dreimal den Aufstieg in die dritte Liga schafften, steht mit dem jetzigen Co-Trainer der ersten Mannschaft Klaus Peter Weinert auch bereits fest.
Nach einem konstruktiven Austausch über die zukünftige Ausrichtung der 64er wird Bullacher dem Verein allerdings nicht den Rücken kehren, sondern an anderer Stelle zur Verfügung stehen. „Wir sind froh, dass wir Stefan von einem weiteren Engagement in unserem Verein überzeugen konnten“, stellte der Vorsitzende des SV 64 Zweibrücken, Dr. Jürgen Knoch, zufrieden heraus. „Zurück zu den Wurzeln“ lautet dabei die Devise. Der A-Lizenz-Inhaber wird nämlich seinen Aufgabenbereich als Jugendkoordinator beim SV 64 weiterhin ausfüllen, dabei selbst wieder intensiver in die Trainingsarbeit mit den jugendlichen Talenten einsteigen.
„Wir wollen zu dem Konzept zurückkehren, was uns in den letzten beiden Jahrzehnten so erfolgreich gemacht hat. Nämlich mit unseren top ausgebildeten Jugendspielern, die aus unserer Region kommen, sich mit unserem Spielsystem und unserer Ausrichtung identifizieren und dabei eine entsprechende Loyalität zum Verein verspüren, wieder oben anzugreifen“.
Eine wesentliche Erkenntnis für diese Neuausrichtung ist, dass sich die Zweibrücker Löwen hinsichtlich ihres Etats nicht mit anderen Vereinen aus der 3.Handball-Bundesliga vergleichen können, aber in der Vergangenheit durch eine hervorragende Jugendarbeit dennoch erfolgreich waren, „Wir wollen und können uns mit den Möglichkeiten anderer Vereine der 3.Liga nicht messen, die es aufgrund ihrer Finanzmittel leichter haben fertige Spieler zu verpflichten“, merkte Jürgen Knoch hierzu weiter an. „Das passt aber auch weder zu unserer Vereinsphilosophie noch zu unserem Budget. Von daher haben wir uns in der strategischen Ausrichtung bewusst dazu entschieden noch mehr in die Jugend zu investieren“.
Dies war in der jüngeren Vergangenheit genau das Zweibrücker Erfolgsmodell, mit dem die Löwen auch bundesweit für Furore sorgten. In dieser Zeit schafften sieben ehemalige Jugendspieler den Sprung in die Erste- und zweite Bundesliga. Mehr als 15 Talente konnten sich für die Jugendnationalmannschaft empfehlen und die Herrenmannschaft spielte sechs Jahre lang in der 3.Handball-Bundesliga. Mit unterschiedlichen B-Jugendjahrgängen qualifizierte sich der Verein dreimal für die Deutsche Meisterschaft und die A-Jugend spielte fünf Jahre in der Jugendbundesliga.
Dass die 64er hier mit dem A-Lizenzinhaber Stefan Bullacher den genau passenden Trainer haben, der auch in der Vergangenheit bereits sehr erfolgreich Jugendmannschaften gecoacht und Talente entwickelt hat, ist ihnen bewusst. „Deshalb sind wir gemeinsam der Überzeugung, an dieser Stelle den größten Benefit für unseren Verein zu erzielen. Es handelt sich um eine Investition in die
Zukunft“, sagte der zweite Vorsitzende Steffen Gillner.
Aus den gleichen Gründen haben sich die Verantwortlichen auch bewusst für Klaus Peter Weinert als Männertrainer entschieden. Weinert führte lange Jahre als Spielmacher die Regie bei den Löwen und fungierte mit seinen taktischen Fähigkeiten als verlängerter Arm von Stefan Bullacher auf dem Spielfeld. Nach der A- und B-Jugend, sowie der zweiten Mannschaft ist das Oberligateam der Löwen der nächste logische Schritt für den B-Scheininhaber.