HSG Glan Nahe - SV 64 Zweibrücken 32:37 (16:17)
Die Handballer des SV 64 Zweibrücken können es auch ohne Harz. Die Mannschaft von SV-Trainer Stefan Bullacher gewann ihr Auswärtsspiel in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland gegen die HSG Glan Nahe verdient mit 37:32. In der Sporthalle Meisenheim, eine von zwei Spielstätten der Liga in der kein Haftmittel benutzt werden darf, trafen Philipp Kockler mit zehn Toren und A-Jugendspieler Max Kroner, der acht Treffer erzielte am Häufigsten.
Die personellen Vorzeichen standen alles andere als gut. Neben den langzeitverletzten Niklas Bayer und Tom Ihl, fehlten den 64ern gegen die HSG Glan Nahe auch noch Tom Grieser (Knieprobleme), Benni Zellmer (krank) und Samuel Winter (Privat verhindert). Somit mussten die Zweibrücker Löwen auf ihre eingespielte Abwehrachse Zellmer/Grieser verzichten. Deshalb bildeten Philipp Kockler und Adam Soos das neue Defensivzentrum und die beiden erledigten ihre Aufgabe souverän. Dennoch gehörte die Anfangsphase den Hausherren. Der Aufsteiger aus Rheinhessen zeigte von Beginn an, dass sich die Mannschaft mit großem Kampfgeist und Einsatzbereitschaft gegen den drohenden Abstieg wehrte. Immer wieder kamen sie mit schnell vorgetragenen Angriffen zum Erfolg. Die torgefährliche Rückraumreihe mit Löwen, Sehls und Gehres erzielte trotz Harzverbot sehenswerte Tore aus der Distanz oder setzte ihre Mitspieler mustergültig ein. Nach achtzehn Minuten führten die Gastgeber verdient mit 11:8 und der Zweibrücker Übungsleiter Stefan Bullacher beantragte eine Auszeit, um sein Team neu einzustellen. Und die besprochenen Maßnahmen trugen sofort Früchte. Durch einen 9:5-Lauf bis zum Seitenwechsel drehten die Westpfälzer die Partie und führten zur Pause nun ihrerseits mit 17:16.
In Durchgang zwei wirkten die Gäste von Anfang an konzentrierter und der Druck des „Gewinnen-müssens“ schien den Spielern der HSG auf der anderen Seite immer mehr zur Last zu werden. Die einfachen Fehler in Abwehr und Angriff häuften sich und wurden von den Löwen gnadenlos bestraft. Im Zweibrücker Angriff zog Adam Soos als Spielmacher geschickt die Fäden und setzte vor allem Sebastian Meister am Kreis immer wieder mustergültig in Szene. Der sympathische Kreisläufer, den alle nur „Rudy“ nennen, traf selbst fünfmal ins Schwarze und konnte häufig nur auf Kosten eines Strafwurfes regelwidrig gebremst werden. Mit seiner besten Saisonleistung hatte der 22Jährige großen Anteil am Erfolg seiner Mannschaft. Neben Soos und Meister zeigten sich Philipp Kockler und Max Kroner als treffsichere Schützen aus dem Rückraum und von der Außenposition. Kockler erzielte zehn Treffer bei dreizehn Versuchen, während Youngster Kroner sogar nur neun Würfe benötigte, um seine acht Tore zu markieren. Über die Zwischenstände 20:22 (38.) und 27:32 (50.) steuerten die Löwen dem am Ende auch verdienten 37:32 Auswärtserfolg entgegen. Co-Trainer Klaus Peter Weinert, der in der nächsten Saison den Staffelstab von Chefcoach Stefan Bullacher übernehmen wird, war von Auftritt der Zweibrücker trotz des Haftmittelverbots in Meisenheim begeistert. „Ich hatte vor dem Spiel aufgrund der Ausfälle von Tom Grieser und Benni Zellmer und natürlich auch wegen des Harzverbotes Bedenken, aber die Jungs habe das Klasse gemacht und trotzdem auswärts und ohne Harz 37 Tore erzielt“. Mit dem sechsten Sieg in Folge verteidigten die Löwen den dritten Tabellenplatz. Am kommenden Samstag empfangen sie die Handballfreunde Illtal zum Derby in der Westpfalzhalle.
Es spielten:
Im Tor: Damian Zajac und Benedict Haubeil,
Adam Soos 6/2, Philipp Hammann 2, Lasse Finck, Sebastian Meister 5, Philipp Kockler 10, Fabian Naumann 1, Joshua Eberhard 5/4, Max Kroner 8, Tim Eisel,
Siebenmeter: 2/2, 6/8, Zeitstrafen: 3/1, Zuschauer: 200, Schiedsrichter: Weiler/Bentz