Die Zweibrücker Löwen dürfen sich in dieser Saison wieder über sechs tolle Meisterschaften ihrer Jugendmannschaften freuen und haben damit in schwierigen Zeiten den Nachweis erbracht, sehr erfolgreich durch die Corona-Pause gekommen zu sein.
Fünf Handballteams des SV 64 Zweibrücken, die männliche A-Jugend in der RPS-Oberliga, sowie die Bm, die Cw, Dw und Dm jeweils in der Saarlandliga hatten ihre Meisterschaft bereits eingefahren. Hinzu kam dann am vergangenen Wochenende noch die männliche E-Jugend, die ebenfalls ohne Verlustpunkt blieb und somit ebenfalls den Saarlandmeistertitel erspielte.
Auffallend war dabei die Art und Weise, wie die SV-Jungs diese Aufgabe angingen. Denn vor der Saison konnte auch das Trainerteam Christian Gauf und Lukas Wolf, die während der gesamten Saison tatkräftig von Joshua Eberhardt unterstützt wurden, noch nicht so richtig einschätzen, wo ihre Mannschaft tatsächlich stehen würde. Mit Henri Mader, Silas Träutlein und Leo Eckerlein gehörten nur drei der im Laufe der Saison insgesamt 15 eingesetzten SV-Spieler dem „älteren Jahrgang 2012“ an. Alle anderen dürfen auch in der kommenden Saison – dann in einer Spielgemeinschaft mit der VTZ – noch mindestens ein weiteres Jahr in der E-Jugend spielen. Fünf von ihnen, Simon Okafor, Finn Burgard, Mats Vater, Fred Eckerlein und Paul Zellmer waren bereits als F-Jugendliche fest im Meisterkader dabei.
Dass hier aber eine tolle Truppe zusammen ist, zeichnete sich bereits in den ersten Spielen der Qualifikationsstaffel „Mitte“ ab. Denn die SV-Jungs starteten gegen die körperlich überlegenen Mannschaften der VTZ mit einem 29:13 und gegen den JSG St. Ingbert-Kirkel mit einem 29:2-Sieg. „Richtungsweisend war dann aber unser Auswärtssieg bei der JSG Saarbrücken-West“, stellte Christian Gauf vom SV-Trainerteam rückblickend heraus. In den zurückliegenden Jahren waren die Saarbrücker nämlich neben der HG Saarlouis regelmäßig erfolgreichster Verein bei den „kleinen Jugenden“. Auf den souveränen 21:8-Auswärtssieg in Saarbrücken-Burbach folgte mit 40:6 der höchste Sieg gegen die JSG Merchweiler-Quierschied. Da sich die SV-Jungs, die nicht immer in Bestbesetzung angetreten waren, auch in den folgenden Spielen gegen Saarlouis 2 (34:10), HWE Erbach-Waldmohr (25:11) und die JSG Südostsaar (19:10) keine Blöße gaben, qualifizierten sie sich neben dem Tabellenzweiten Saarbrücken-West und der VTZ für die Staffel 1, wo letztlich die besten E-Jugendteams der Vorrunde zusammengefasst wurden.
Und wieder war die Spannung groß, wie sich die Junglöwen nun gegen die anderen starken E-Jugendteams würden behaupten können. Wiederum war das Heimspiel gegen die JSG Saarbrücken-West richtungsweisend. Denn auch im zweiten Spiel gegen diesen Gegner setzten sich die SVler, erneut mit über zehn Toren Unterschied durch. Julius Sattler und Henri Mader waren es, die beim 22:11-Sieg dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Es folgte ein erneuter deutlicher 26:12-Sieg gegen die VTZ, ein klarer 36:16-Auswärtssieg bei der HG Saarlouis 1 und einem 33:7- Auswärtssieg bei der JSG Illtal, ehe es am 19. März zum absoluten Topspiel der beiden bis dahin ungeschlagenen Mannschaften SV 64 und der SG Brotdorf-Losheim kam.
Hier zeigten beide Mannschaften vor einer für E-Jugendverhältnisse tollen Zuschauerkulisse von etwa 100 interessierten Zuschauern ein klasse Handballspiel, wobei es den SVlern, allen voran ihrem starken Abwehrstrategen Simon Okafor, gelang, die Brotdorfer entsprechend einzubremsen. Zwar war mit dem elffachen Torschützen Justus Will schließlich ein Brotdorfer Spieler der erfolgreichste Torschütze des Spieles – die Zweibrücker Stärke war allerdings auch in diesem Topspiel die Breite im Kader und die Tatsache, dass hier alle SVler ihre Aufgabe bestens erledigten. Durch den letztlich klaren 27:17-Sieg belohnten sich die SV-Jungs und übernahmen zu diesem Zeitpunkt die alleinige Tabellenführung, die, das zeigte sich zu diesem Zeitpunkt auch bereits, allerdings auch mit großem Abstand das beste Torverhältnis erspielten.
Beim 21:11-Auswärtssieg in Elm-Sprengen taten sich die SVler dann zumindest im ersten Durchgang schwer, vergaben bis zum 8:6-Halbzeitstand zu viele klare Torchancen, steigerten sich allerdings auch im zweiten Durchgang und gewannen schließlich auch dieses Spiel mit zehn Toren Unterschied, 21:11.
Somit war das letzte Spiel am Sonntag dann quasi „die Kür“ nach einem beeindruckenden Pflichtprogramm. Und wieder duften sich die SV-Jungs über eine tolle Zuschauerkulisse freuen, darunter mit Philipp Hammann und Tom Grieser auch Spieler der ersten Mannschaft der Zweibrücker Löwen. In einem „offenen Schlagabtausch“ setzten sich die SVler schließlich mit 43:15 durch, wobei sich Henri Mader mit elf, Silas Träutlien mit sieben und Leo Eckerlein mit vier Torerfolgen in die D-Jugend verabschiedeten.
„Saarlandmeister, Saarlandmeister“ skandierten die SV-Jungs, hüpfend vor ihrem Tor, ehe sie den Sonntag mit einer tollen Meisterfeier, organisiert von Eltern und Vereinsvertretern, ausklingen ließen – sehr stolz in ihren neuen Saarlandmeister-Shirts!
Stolz waren nach dem Spiel dann aber auch ihre Trainer. „Die Jungs haben sich im Laufe des Jahres ganz toll weiter entwickelt und heute auch sehr schön zusammen gespielt“, war Trainer Christian Gauf von der gezeigten Leistung sehr angetan. „Ich bin ja jetzt durchaus schon viele Jahre als E-Jugendtrainer im Geschäft. Aber diese Saarlandmeisterschaft ist erst die zweite, die wir mit einer E-Jugend geholt haben“, stellte er die Besonderheit dieser Meisterschaft heraus. „Erst- und Letztmalig war dies mit einer E-Jugend des Jahrgangs 1997, also vor 16 Jahren gelungen!“
Beeindruckend waren schließlich auch die sonstigen Zahlen dieser Meistermannschaft. Neben 14:0 Punkten in der Meisterrunde haben die SVler mit 208:89 auch die meisten Tore erzielt und wenigsten Gegentore zugelassen. Nimmt man die Hinrunde dazu, dann lautete das Torverhältnis bei insgesamt 30:0 Punkten sogar 405:149!.
Für die SV-E-Jugend waren während der Saison im Einsatz: die beiden Torleute Nicklas Wolf und Levi Müller, die sich die Spielzeit genau hälftig aufteilten. Weiter spielten mit:
Henri Mader 111 Tore, Julius Sattler 87, Silas Träutlein 59, Simon Okafor 42, Finn Burgard 41, Moritz Orth 32, Leo Eckerlein 17, Hendrik Rauch 8, Lasse Graß 3, Mats Vater 2, Fred Eckerlein 2, Paul Zellmer 1 und Noor Mahmood.