SV 64 Zweibrücken – HB Mülheim/Urmitz 40:31 (18:15)
Die Oberligahandballer des SV 64 Zweibrücken haben aktuell einen Lauf. Die Mannschaft von Trainer Stefan Bullacher gewann auch das zehnte Spiel in Folge gegen die HB Mülheim/Urmitz deutlich mit 40:31. Beste Spieler auf Seiten der 64er waren der zehnfache Torschütze Niklas Bayer, sowie Benni Zellmer (acht Tore, davon ein Siebenmeter) und Tom Grieser der sieben Mal traf.
In der Endphase der Oberligasaison scheinen alle Mannschaften das gleiche Schicksal zu tragen. Ihre Mannschaftsaufstellungen werden aus Krankheits- und Verletzungsgründen immer kleiner. So reisten die personell gebeutelten Handballer aus Mülheim und Urmitz mit lediglich acht Feldspielern zum Auswärtsspiel in die Westpfalz. Vor der Begegnung flachsten die beiden Übungsleiter Hilmar Bjarnason und Stefan Bullacher darüber, wer von beiden den spektakulärsten Ersatzspieler aufbieten könne. Während sich bei Mülheim der Co-Trainer ein Trikot überstreifen musste, nahm bei den Zweibrückern Frauentrainer Rüdiger Lydorf, als Ersatz für den verletzten Damian Zajac, auf der Bank Platz. Zajac musste mit einer Blessur an der Wade passen und der angefragte Alex Sema war zeitgleich mit der zweiten Mannschaft in Niederwürzbach im Einsatz. Gerne hätte Bullacher einem der beiden talentierten Jugendtorhüter Luca Wahl oder Simon Backes, die bereits regelmäßig mit dem Oberliga-Team trainieren, zu ihrem Debüt in der ersten Mannschaft verholfen. Doch Backes war durch seine Einsätze in der A- und B-Jugend aus formalen Gründen nicht spielberechtigt und Luca Wahl verletzte sich wenige Tage vor der Partie im Training. So kam Rüdiger Lydorf zu seinem mittlerweile fünften Einsatz, darunter viermal in der 3.Liga, innerhalb der letzten zwei Jahre. Außer Zajac mussten die Löwen auch noch auf Adam Soos verzichten. Der Spielmacher pausierte wegen Schmerzen an der Achillessehne.
Die Anfangsphase gehörte dann ganz dem Favoriten aus Zweibrücken. Schnell setzten sich die Hausherren durch eine konzentrierte Abwehrleistung und einem fast perfekten Tempospiel auf 10:5 ab. Doch nach dreizehn Minuten sendeten die Gäste aus dem Rheinland die ersten Lebenszeichen und man merkte den aufopferungsvoll kämpfenden Mülheimern an, dass sie sich nicht kampflos geschlagen geben. Tor um Tor holte die Spielgemeinschaft aus Koblenz auf und wenige Minuten vor der Halbzeit erzielten sie den 15:14 Anschlusstreffer. Nach einer kurzen Auszeit-Besprechung konnten die Löwen bis zum Seitenwechsel allerdings noch einmal auf 18:15 erhöhen.
Im zweiten Durchgang sorgten die Gastgeber in nur acht Minuten für klare Verhältnisse. Als der überragend aufspielende Niklas Bayer zum zwischenzeitlichen 26:17 traf, war die Vorentscheidung in dieser Partie längst gefallen. Bayer sprühte an diesem Abend förmlich vor Spielfreude. Zusammen mit Benni Zellmer und Tom Grieser war er die spielbestimmende Persönlichkeit auf dem Feld. In der Schlussphase der Begegnung wechselte das Zweibrücker Trainerteam Bullacher/Weinert noch fleißig durch, damit alle Akteure Spielerfahrung sammeln konnten. So übernahm auch Frauentrainer Rüdiger Lydorf den Part im SV-Gehäuse und zeigte eindrucksvoll, dass er trotz seines frühen Karriereendes nichts verlernt hat. In nur neun Minuten entschärfte Lydorf noch vier Würfe der Mülheimer und wurde lautstark von den Zweibrücker Fans gefeiert. Am Ende gewannen die 64er verdient mit 40:31. SV-Trainer Stefan Bullacher freute sich neben dem Sieg vor allem die Leistung von Niklas Bayer. „Niklas gibt unserem Spiel die Kreativität und das nötige Tempo. Wir haben ihn so lange schmerzlich vermisst. Ich freue mich persönlich, dass ich ihn in meinen letzten Spiele als Cheftrainer noch einmal auf der Platte betreuen kann“. Am kommenden Samstag treten die Löwen beim Tabellenführer aus Homburg an. Da der Zweitplatzierte Budenheim bei noch drei ausstehenden Spielen aber bereits sieben Punkte Rückstand aufweist, ist die Begegnung für das Meisterschaftsrennen bedeutungslos.
Es spielten:
Im Tor: Benedict Haubeil und Rüdiger Lydorf,
Niklas Bayer 10, Tom Grieser 7, Philipp Hammann 4, Benni Zellmer 8/1, Lasse Finck, Sebastian Meister 2, Philipp Kockler 3, Fabian Naumann 2, Max Kroner 2, Samuel Winter, Joshua Eberhard 2,
Siebenmeter: 1/1, 1/1, Zeitstrafen: 2/2, Zuschauer: 200, Schiedsrichter: Höger/Hehn