TV Homburg - SV 64 Zweibrücken 31:31 (14:16)
Nur eine Sekunde trennten die Zweibrücker Handballer noch vom Auswärtssieg beim feststehenden Oberligameister aus Homburg. Aber Lubomir Josic, zehnfacher Torschütze für den TVH, rettete sein Team durch einen Distanzwurf quasi mit dem Schlusspfiff vor der ersten Niederlage der Saison. In einem sehr guten und vor allem spannenden Oberligaspiel lagen die Gäste aus der Homburger Nachbarstadt im zweiten Durchgang immer in Führung. Beste Torschützen auf Seiten der 64er waren Adam Soos und Tom Grieser mit jeweils sechs Treffern, sowie Philipp Kockler, Sebastian Meister und Benni Zellmer, die alle vier Tore erzielten.
Schon lange vor dem Anpfiff sorgten die Fans des SV 64 Zweibrücken für gute Stimmung in der Homburger Robert Bosch Halle. Mit Trommeln, Klatschern und Fanfaren schufen sie auf fremdem Terrain eine echte Heimspielatmosphäre für die Zweibrücker Löwen. In der mit 500 Zuschauern gut gefüllten, aber bei Weitem nicht ausverkauften Halle, fanden über 200 Anhänger der 64er den Weg in die nahegelegene saarländische Kreisstadt. In der kleinen Robert Bosch Halle sorgten die Zuschauer durch teilweise ohrenbetäubenden Lärm für einen würdigen Rahmen für das bevorstehende Spitzenspiel. Und auch die Akteure auf dem Spielfeld zeigten von der ersten Minute an, dass dieses Prestigeduell für sie eine hohe Bedeutung hat. Beide Abwehrreihen packten beherzt zu und die Zweikämpfe wurden mit einer hohen Intensität geführt. Angeführt von Lubomir Josic übernahmen zuerst die Hausherren das Kommando. Bis zur 4:2-Führung traf der torgefährliche Serbe bereits dreimal ins Zweibrücker Tor. Doch die Zweibrücker zeigten sich von dem Rückstand wenig beeindruckt. Unverkennbar wollten sie zeigen, dass sie ganz im Gegensatz zur hohen Hinspielniederlage, als sie nur einen Rumpfkader aufbieten konnten, heute nahezu komplett angetreten waren und dem Meister eine Partie auf Augenhöhe abverlangen wollten. So drehten die Schützlinge von SV-Trainer Stefan Bullacher das Spiel zu ihren Gunsten und führten ihrerseits nach siebzehn Spielminuten mit 10:8. Diese Führung sollten sie bis zum Seitenwechsel auch nicht mehr aus der Hand geben. Spektakulär und vor allem Ausdruck einer ganz besonderen Willensstärke war der Treffer von Adam Soos wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff. Die Gäste eroberten in der eigenen Hälfte den Ball, der Zweibrücker Spielmacher setzte sich kurz hinter der Mittellinie gegen einen Gegenspieler durch und traf aus der Distanz fulminant in den Homburger Torwinkel. Mit dem Halbzeitstand von 16:14 für die 64er ging es für beide Teams in die Kabinen.
Auch in Durchgang zwei lieferten sich beide Mannschaften ein Spiel auf Augenhöhe mit leichten Vorteilen für die Zweibrücker Löwen. Dreizehn Minuten vor dem Ende erhöhte der Tabellendritte seine Führung durch den Treffer von Tom Grieser zum 25:22 erstmals auf drei Tore Differenz. Kurze Zeit später (52.) traf Max Kroner zum 28:25 und es schien, als würden die Gäste dem Ligaprimus tatsächlich die erste Niederlage der Saison zufügen können. Doch eine Zeitstrafe gegen Benni Zellmer leitete die Wende zu Gunsten der Gastgeber ein. In Überzahl erzielte Richard Wilga für seine Farben den Anschlusstreffer zum 27:28 und ein wahres Herzschlagfinale bahnte sich an. Tobias Alt traf eine Minute vor dem Ende zum 30:30, während Max Kroner wenige Sekunden vor dem Abpfiff wiederum die 31:30 Führung für Zweibrücken erzielte. Homburg führte den Anwurf schnell aus und Meti Durmishi verfehlte mit dem letzten Wurf des Spiels das Zweibrücker Gehäuse. Die SV-Spieler und Fans feierten bereits den vermeintlichen Auswärtssieg. Doch TVH-Trainer Steffen Ecker hatte drei Sekunden vor dem Ende eine Auszeit beantragt, die in der allgemeinen Hektik unterging. Die Spieluhr wurde zurückgestellt und die Hausherren bekamen noch einmal eine letzte Chance zum Ausgleich. Lubomir Josic bekam auf der rechten Angriffsseite den Ball und verwandelte zum 31:31 Endstand. SV-Trainer Stefan Bullacher freute sich trotzdem über die gute Leistung und den couragierten Auftritt seines Teams. „Das war heute ein echtes Spitzenspiel. Die Zuschauer sind voll auf ihre Kosten gekommen. Meine Jungs haben sich mit unseren Fans im Rücken trotz des unglücklichen Ausgangs für das hohe Hinspielergebnis revanchiert. Das hat wirklich Spaß gemacht“. Nächste Woche treten die 64er zum zweiten Auswärtsspiel in Folge beim TV Nieder-Olm an.
Es spielten:
Im Tor: Damian Zajac und Benedict Haubeil,
Niklas Bayer 3, Adam Soos 6, Tom Grieser 6/3, Philipp Hammann 2, Benni Zellmer 4, Lasse Finck, Sebastian Meister 4, Philipp Kockler 4, Fabian Naumann, Max Kroner 2, Samuel Winter, Joshua Eberhard,
Siebenmeter: 4/5, 3/4, Zeitstrafen: 5/3, Zuschauer: 500, Schiedsrichter: Krispenz/König