SV 64 Zweibrücken – HSG Bingen 33:27 (17:11)
Zum Saisonfinale erlebte die Zweibrücker Westpfalzhalle noch einmal ein echtes Handballfest. Mehr als 600 Zuschauer kamen zum letzten Spieltag der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland und die feierten nach dem überzeugenden 30:22 Sieg der Frauen gegen den HC Koblenz, auch den 33:27-Erfolg der Herren gegen die HSG Bingen. Aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung ragte wieder einmal Torhüter Damian Zajac mit einer Quote von 50% gehaltener Bälle heraus. Beste Werfer im Team der 64er waren Niklas Bayer, Philipp Kockler und Benni Zellmer , die allesamt sechs Treffer erzielen konnten, sowie Fabian Naumann, der fünfmal traf.
Schon im Vorfeld der Partie gab es einiges zu feiern. Der Verein ehrte seine erfolgreichen Jugendmannschaften und lud dazu alle Spieler und ihre Eltern zum Saisonfinale der ersten Herrenmannschaft ein. Stolze sieben Meisterschaften konnte der Zweibrücker Nachwuchs erringen. Die F-Jugend gewann ihre Staffel mit einer makellosen Bilanz von acht Siegen aus acht Spielen. Die männliche B-Junioren und die weibliche C-Jugend wurden ebenfalls ohne Verlustpunkte Meister der Saarlandliga. Die männliche E-Jugend, sowie die männliche und die weibliche D-Jugenden wurden als beste saarländische Teams Saarlandmeister. Und die A-Junioren holten sich den Titel in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saarland. Kein Wunder also, dass in Anbetracht so vieler zukunftsweisender Erfolge, sich die Stimmung in der gut gefüllten Halle prächtig entwickelte.
Auf dem Spielfeld lieferten sich die beiden Teams aus Bingen und Zweibrücken dann einen herzerfrischenden Schlagabtausch. In einem temporeichen und guten Oberligaspiel dominierten vor allem die Angriffsreihen. Obwohl auf beiden Seiten wichtige Spieler pausieren mussten, zeigten die Kontrahenten um den dritten Tabellenplatz ihr ganzes Können. Bei den Gästen aus Rheinhessen sorgten in erster Linie Hendrik Walb und Johannes Sturm mit ihren spektakulären Würfen von den Halbpositionen für beste Unterhaltung. Im Team der Hausherren, die trotz der Ausfälle von Tom Grieser und Adam Soos, durch eine geschlossene Mannschaftsleistung überzeugten, überragte Torhüter Damian Zajac mit etlichen Paraden. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase konnten sich die 64er im Laufe der ersten dreißig Minuten Stück für Stück absetzen. Zur Halbzeit lagen die Löwen verdient mit 17:11 in Führung.
Auch in Durchgang zwei blieb das Spielniveau weiter hoch. Die Spieler auf dem Parkett hatten augenscheinlich Freude vor großem Publikum ihr Können unter Beweis zu stellen und die Zuschauer sparten nicht mit Applaus. Die Gäste aus Bingen konnten den Rückstand allerdings nicht mehr verkürzen und auch die Zweibrücker konnten ihre Führung nicht weiter ausbauen. Die Distanz von sechs Toren blieb über die gesamte Spielzeit bestehen, so dass die 64er am Ende verdient mit 33:27 gewannen.
Nach dem Spiel verabschiedete Abteilungsleiter Jürgen Kroner mit herzlichen Worten die drei SV-Spieler, die den Verein verlassen werden. Lasse Finck zieht es beruflich wieder in seine Heimat Hamburg zurück. Der sympathische Norddeutsche hat in Zweibrücken seine Spuren als Spieler und Trainer hinterlassen. Denn er war als Übungsleiter der Architekt des Meisterstücks der männlichen A-Jugend.
Philipp Kockler spielt in Zukunft für die HG Saarlouis in der 3.Handball-Bundesliga. Die Rückraumschütze kam vor drei Jahren von den Handballfreunden Illtal in die Westpfalz und hat sich seit dem zu einem, auch überregional, begehrten Topspieler entwickelt. Der Verein wird nicht nur seine Tore, sondern auch seinen Fleiß und seine großartige Persönlichkeit vermissen.
Unter großen Applaus und „Rudy, Rudy“-Rufen nahm auch Sebastian Meister Abschied von den Fans. Der 23Jährige konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten und so mancher Fan, sowie Mitspieler hatten ebenfalls glasige Augen. Der Publikumsliebling wird in der neuen Saison wieder für seinen Heimatverein in St.Ingbert spielen. Jürgen Kroner lobte den Kreisläufer als besonderen Menschen mit Kämpferherz. Vor allem als seine Karriere als A-Jugendspieler durch eine komplizierte Schulterverletzung bereits beendet schien, kam Meister eindrucksvoll zurück.
Zum Schluss bedankte sich der scheidende Trainer Stefan Bullacher mit emotionalen Worten bei den Helfern, beim Vorstand und vor allem bei seiner Mannschaft für die tolle Unterstützung in den letzten Jahren. Als besonderes Anliegen stellte er den verständnisvollen und sozialen Umgang in schwierigen Zeiten heraus. Als Paradebeispiel nannte der seine drei Kapitäne Philipp Hammann, Tom Grieser und Benni Zellmer, die als charakterstarke Persönlichkeiten einen sozialen Kompass und eine Werteskala hätten, die sich noch an Loyalität, Zusammenhalt und Mannschaftsgeist orientierten. Bullacher wird in der kommenden Saison hauptamtlicher Jugendkoordinator und soll die ohnehin schon gute Jugendarbeit der 64er weiterentwickeln und für höhere Aufgaben vorbereiten.
In der neuen Saison werden die 64er dann zusammen mit der VTZ Saarpfalz unter einem neuen Namen, SG SV 64/VT Zweibrücken, mit dann sage und schreibe 24 Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen.
Es spielten:
Im Tor: Damian Zajac und Benedict Haubeil,
Niklas Bayer 6, Philipp Hammann 2, Benni Zellmer 6, Lasse Finck 1, Sebastian Meister 2, Philipp Kockler 6, Fabian Naumann 5, Max Kroner 3/2, Samuel Winter 2, Tim Eisel
Siebenmeter: 2/3, 0/2, Zeitstrafen: 2/2, Zuschauer: 650, Schiedsrichter: Mayer/Landgraf