Die SG SV 64/VT Zweibrücken verliert nach zwei Siegen in Folge ihr Auswärtsspiel bei der HSG Rhein-Nahe Bingen mit 29:28 (13:16). Sie investierten viel und ließen ihr Herz auf dem Feld, doch das Happy End blieb ihnen verwehrt. Etwas glücklich sichern sich die Hausherren wenige Sekunden vor dem Ende den doppelten Punktgewinn, nachdem unmittelbar davor die Löwen aus Zweibrücken die Chance hatten auf die Siegerstraße einzubiegen. Beste Zweibrücker Werfer waren Adam Soos und Max Kroner mit jeweils neun Treffern.
„Wir hätten den Sieg oder zumindest einen Punkt verdient gehabt“, sagte ein geknickter SG-Coach Klaus Peter Weinert nach der Partie. Seine Jungs haben zuvor alles aus sich rausgeholt und eine insgesamt gute Partie gezeigt. „Am Ende war die Bank zu dünn besetzt. Ein Spieler hat uns gefehlt“, haderte Weinert, der neben den Langzeitverletzten Nils Wöschler, Tom Grieser, Nico Gräbel, Fabian Naumann auch noch auf Benni Zellmer hat verzichten müssen. Dennoch gelang es seinem Team gegen einen starken Gegner eine richtig klasse Partie zu zeigen und nicht viel hat gefehlt und man hätte sich mit einem oder zwei Punkten belohnt. Doch es kam anders, nachdem sie lange die Partie dominiert und bestimmt hatten. Mit der insgesamt dritten Führung im Spielen konnten die Hausherren schlussendlich den Sieg einfahren.
Anders als in den Spielen und Wochen zuvor fanden die Rosenstädter diesmal besser in die Partie – und wie. Nach etwas mehr als drei gespielten Minuten führten sie bereits 0:3. Auch in der Folge blieben sie die bessere Mannschaft und hatten bis zur achten Spielminute den Vorsprung auf 2:6 ausgebaut. Nach einer eigenen Auszeit aber fand die Mannschaft von HSG-Trainer Markus Herberg besser in die Partie und konnte nach einer Zeitstrafe gegen Till Wöschler bis zur 13. Minute auf 6:7 verkürzen. Die Rosenstädter ließen sich davon keineswegs beeindrucken. Der SG-Express kam jetzt so richtig auf Touren. Die Abwehr mit einem guten Norman Dentzer dahinter stand und im Angriff zeigten sie sich kompromisslos. In der 20. Spielminute hatten sie sich so auf 7:13 abgesetzt. Beim Stand von 10:15 (25.) handelte sich dann SG-Rechtsaußen Marian Graff eine Zeitstrafe ein, die die Gastgeber nutzten um auf 12:15 zu verkürzen. Zur Halbzeit führten die Löwen mit 13:16.
Anders als noch in Hälfte eins, gehörte der Start in den zweiten Spielabschnitt eindeutig der Binger Mannschaft. Es waren gerade knapp drei Minuten gespielt, da konnten die Hausherren den Ausgleichstreffer zum 16:16 bejubeln. Nach einem Doppelschlag von Julius Michel gingen sie etwas später mit 18:17 (38.) selbst erstmals in Führung. In dieser Phase wechselte Weinert im Tor und brachte Damian Zajac um neue Impulse zu geben. Das fruchtete, den auch Zajac zeigte eine gute Partie und seine Jungs drehten die Partie. Nach vier Treffern in Folge hatten sie sich in der 44. Minute auf 19:22 abgesetzt. Die Gastgeber nahmen jetzt den sehr agilen Niklas Bayer in Manndeckung, der neben Adam Soos und Max Kroner zu den auffälligsten Zweibrückern zählte. Doch auch davon ließen sich die Zweibrücker zunächst nicht beirren und führten knapp elf Minuten vor dem Ende noch mit 21:25. Doch jetzt schwanden so langsam aber sicher die Kräfte. Die dünne Bank machte bemerkbar. Die Gastgeber nutzten dies um nach und nach den Rückstand zu verkürzen. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende gelang es ihnen dann auch nach einem Treffer von Lorenzo Lang zum 27:27 auszugleichen. Max Kroner brachte seine Löwen mit seinem sechsten verwandelten Siebenmeter erneut in Führung, doch die Gastgeber hatten die passende Antwort parat und glichen ebenfalls bei Siebenmeter aus. Als nur noch 50 Sekunden zu spielen waren, nahm Weinert seine letzte Auszeit. 25 Sekunden von dem Ende konnten seine Jungs nur noch regelwidrig gestoppt werden und der erst 18-jährige Max Kroner schritt zu seinem siebten Siebenmeter der Partie. Die sechs Versuche vorher konnte er allesamt verwandeln. Beim siebten Versuch aber schafft er erstmals nicht den Ball im Tor unterzubringen. Im letzten Angriff der Partie konnten so die Hausherren in Überzahl, nach einer Zeitstrafe gegen Löwen-Kapitän Philipp Hammann, den Siegtreffer durch Mehmet Süngü zum 29:28 erzielen. Danach ging es nochmal hoch her, denn der Versuch der schnellen Mitte wurde von einem HSG-Spieler gestört. Doch das Schiedsrichtergespann Höger/Hehn sah kein regelwidriges Verhalten und so blieb es dabei.
Was den Spielern und Verantwortlichen der SG Zweibrücken an diesem Abend bleibt ist Enttäuschung. Aber sie dürfen auch zurecht zufrieden sein mit der gezeigten Leistung. Unter anderen Umständen hätte es vielleicht für einen Sieg gereicht. Auf dieser Leistung gegen den Vorjahresvierten der Oberliga-RPS lässt sich aber weiter aufbauen. Man merkt, dass die Mannschaft sich trotz aller Umstände immer besser findet. Die HSG Rhein-Nahe Bingen konnten mit diesem Erfolg zum Spitzenduo aus Saulheim und Mundenheim aufschließen und belegt punkgleich mit beiden den dritten Rang. Die SG Zweibrücken ist derzeit elfter. Nächste Woche geht es zu Drittligaabsteiger VTV Mundenheim.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Norman Dentzer, Damian Zajac im Tor, Adam Soos 9, Max Kroner 9/6, Philipp Hammann 3, Joshua Eberhard 2, Niklas Bayer 2, Marian Graff 1, Moritz Baumgart 1, Till Wöschler 1, Tom Ihl, Tim Eisel