Herren 1: „An einem guten Tag können wir auch Mundenheim schlagen“
Ein weiteres Mal heißt es für die SG Zweibrücken die Koffer zu packen und die Rosenstadt zu verlassen. Am sechsten Spieltag der Oberliga-RPS sind sie bereits das fünfte Mal auswärts gefordert. Am Samstag werden sie um 19:30 Uhr von den VTV Mundenheim empfangen. Der Absteiger aus der 3. Liga hat einen guten Start in die Saison hingelegt und musste bislang erst eine verschmerzbare Niederlage hinnehmen.
Mit 4:6 Punkten belegen die Zweibrücker derzeit den 11. Rang der Oberliga-RPS. Am vergangenen Wochenende mussten sie eine bittere Niederlage auswärts bei der HSG Rhein-Nahe Bingen einstecken. Lange Zeit führten sie in dieser Partie, teilweise mit fünf Treffern, doch am Ende drehten die Hausherren in den Schlusssekunden die Partie und sicherten sich so den doppelten Punktgewinn. Trotz Niederlage war man aber seitens der Zweibrücker keineswegs unzufrieden. Nach dem zusätzlichen Ausfall von Benni Zellmer war man sich vor der Partie der Schwere der Aufgabe bewusst. Doch die Mannschaft von SG-Coach Klaus Peter Weinert zeigte über weite Strecken eine starke Partie und hätte sicherlich zumindest einen Punkt verdient gehabt. Sogar der Sieg war kurz vor Schluss zum Greifen nahe. Einer der auffälligsten an diesem Abend, der erst 18-jährige Max Kroner, hatte beim Stand von 28:28 25 Sekunden vor dem Ende per Siebenmeter die Möglichkeit seine Mannschaft auf die Siegerstraße zu führen. Leider konnte er im siebten Versuch an diesem Abend erstmals den Ball nicht unterbringen. Kurz vor Schluss kam es dann noch dicker und die Gastgeber sicherten sich einen glücklichen Heimerfolg. „Ich muss schon sagen, dass mich dieser Wurf noch ein, zwei Tage beschäftigt und geärgert hat. Ich habe viel drüber nachgedacht, aber im Endeffekt habe ich mir dann irgendwann gedacht, dass ich es beim nächsten Mal eben besser machen muss. Im Großen und Ganzen war ich aber mit meinem Spiel davor zufrieden“, sagt Kroner. Auch er war mit dem, was er und seine Jungs in Bingen gezeigt haben, nicht unzufrieden. „Ich finde, dass wir eigentlich eine richtig gute Partie gezeigt haben. Dass es am Ende nicht zu mehr gereicht hat, hat an dem vielleicht zu dünn besetzten Kader gelegen. Eine oder zwei Alternativen hätten sicherlich geholfen, um einfach den einen oder anderen Spieler zu entlasten. Ich finde aber auch, dass wir gegen eine richtig gute Oberligamannschaft mindestens auf Augenhöhe gespielt haben. Für die Zukunft müssen wir aber gerade in der Schlussphase noch etwas abgeklärter werden“, fordert der Linksaußen.
Kroner ist ein Eigengewächs des SV 64 Zweibrücken und hat mit neun Jahren den Handballsport für sich entdeckt. Er bekam letzte Saison seine Chance sich in der ersten Mannschaft zu zeigen und nutzte diese. Im letztjährigen Derby zwischen der VTZ Saarpfalz und dem SV 64 hat er gezeigt wie wertvoll er schon in jungen Jahren für die Mannschaft wurde. Als seine Mitspieler reihenweisen am bärenstarken Norman Dentzer verzweifelten, war es in der zweiten Halbzeit der junge Kroner, der mit viel blitzsauberen Toren seine Mannschaft auf die Siegerstraße führte. Er zeichnet sich vor allem durch seine Schnelligkeit und seine vielen Wurfvarianten aus. Das ist die perfekte Kombination für einen Außenspieler. Obwohl er sich in der ersten Herrenmannschaft bereits etablieren konnte, ist er sich nie zu schade sich in den Dienst des Vereins zu stellen. So spielt er auch dieses Jahr weiter fest in der Oberliga A-Jugend sowie auch teilweise in der zweiten Mannschaft in der Saarlandliga. Der 18-jährige Schüler befindet sich im Endspurt seiner schulischen Laufbahn. Nächstes Jahr steht das Abitur an. „Ich habe zwei oder drei Ideen, aber habe mich noch nicht endgültig entschieden. Das werde ich jetzt in nächster Zeit in Angriff nehmen“, antwortet Kroner auf die Frage nach seinen Plänen nach dem Abitur.
Der kurzfristige Blick geht aber für Kroner, wie auch seine Mannschaft, in Richtung Wochenende und Mundenheim. Der Absteiger aus der 3. Liga konnte bislang vier Siege nach fünf Spieltage erringen. Die einzige Niederlage gab es gegen die SG Saulheim, die, wie auch die VTV, zu den Topfavoriten auf die Meisterschaft in der Oberliga gezählt werden. Die Mannschaft von Steffen Schneider spielt einen druckvollen und schnellen Handball und ist sehr ausgeglichen und stark besetzt. Vor der Saison hat man sich zudem mit Niklas Klein vom TV Offenbach verstärkt, der letzte Saison zu den besten Rückraumspielern der Oberliga zu zählen war. Aber auch sonst ist der Kader den Schneider zur Verfügung hat nicht von schlechten Eltern. Es gibt nicht den einen Spieler, den es auszuschalten gilt. Sie präsentieren sich als sehr eingespielte und körperlich präsente Mannschaft, die über ihre mannschaftliche Geschlossenheit kommt. Wirft man einen Blick auf die VTV interne Torschützenliste, fällt einem sofort auf, dass ein jeder Spieler bisher seinen Beitrag geleistet hat. Vor allem zuhause sind „Munnremer Hornissen“ seit jeher eine Macht. „Als Absteiger aus der 3. Liga haben sie sicherlich die Ambition vorne mitzuspielen, wenn nicht sogar direkt wieder aufzusteigen. Sie haben eine eingespielte und gute Mannschaft. Ich denke aber trotzdem, dass wir an einem guten Tag auch Mundenheim schlagen können“, zeigt sich Kroner positiv gestimmt im Vorfeld der Partie. Wenn es ihnen gelingt an die gute Leistung aus Bingen anzuknüpfen, ist gegen die favorisierten Mundenheimer sicherlich was drin.
Herren 2: Mit Rückenwind gegen den TuS Brotdorf
Am gestrigen Donnerstagabend konnte die zweite Mannschaft der SG Zweibrücken nun auch endlich den ersten Saisonsieg feiern – und was für einen. Mit 36:27 (18:14) konnten die bislang ebenfalls punktlosen Gäste der HSG Ottweiler/Steinbach klar und verdient geschlagen werden. Nach ausgeglichener Anfangsphase wurde mit zunehmender Spieldauer die Überlegenheit der SG II immer deutlicher und mündete in einem verdienten Sieg.
Gegen die TuS Brotdorf wird aber am Samstag die Aufgabe ungleich schwerer. Vor der Saison hatte sich der TuS stark verstärkt und viel investiert. Neuer Trainer und neue Spieler wurden geholt. Der Weg sollte in Richtung Tabellenspitze gehen, nach Möglichkeit sogar in Richtung Meisterschaft. Verstärkt hatte man sich unter anderem mit drei ehemaligen VTZ-Oberligaspielern. Hendrik Rolshausen, Dominik Rifel und Julian Kreis haben sich den Wombats angeschlossen. Doch auch diese Verpflichtungen konnten die drei Niederlagen, die es bis hierhin gab, nicht verhindern. Mit 6:6 Punkten stehen sie derzeit auf dem fünften Rang der Saarlandliga. Nichts desto trotz wird die Mannschaft von TuS-Trainer Andreas Birk auch weiterhin in der Spitze der Liga erwartet und geht auch am Wochenende als klarer Favorit in die Partie.
Doch die Zweibrücker um Spielertrainer Max Sema brauchen sich keineswegs verstecken. Sie haben Nichts zu verlieren und haben in der Vergangenheit zudem mehr als einmal gezeigt, dass sie auch gegen die Mannschaften aus dem oberen Tabellendrittel gute Leistungen zeigen können. Wieso also auch nicht gegen den TuS Brotdorf. Anpfiff der Partie ist am Samstag um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle
Frauen: SG-Frauen vor schwerer Auswärtshürde in Birkenfeld
Für die Handballerinnen der SG Zweibrücken steht am Wochenende das nächste harzfreie Spiel an. Am Sonntag gastieren sie bei der HSG TV Birkenfeld/Nohfelden - TuS Schwarzenbach. Birkenfeld ist sehr gut in die Saison gestartet. Mit zwei Siegen gegen Ottweiler und Merchweiler konnten sie sich im vorderen Teil der Tabelle platzieren. Vergangene Woche mussten sie allerdings gegen die HSG Marpingen/ Alsweiler einen deutlichen Dämpfer einstecken und stehen somit momentan mit 4:2 Punkten auf Platz fünf der Tabelle. Nach der Auswärtsniederlage gegen Marpingen sind die Birkenfelderinnen in eigener Halle wahrscheinlich hoch motiviert gegen die SG SV64/VT Zweibrücken Wiedergutmachung zu betreiben. Dabei müssen die Rosenstädterinnen vor allem die Kreise von Sarah Zinkgraf einengen. Sie überzeugte in den ersten drei Spielen mit 28 Treffern und ist somit die torgefährlichste Spielerin ihres Teams. Doch die HSG-Handballerinnen zeigten nicht nur im aufgebauten Angriff ihr Können, sondern machten sich in den ersten Partien vor allem durch ihr starkes Tempospiel einen Namen. Deshalb sollten die Zweibrückerinnen einfache Fehler im Angriff vermeiden und ein gutes Rückzugsverhalten zeigen.
Ein wichtiger Baustein für einen möglichen Erfolg der SG-Frauen könnte dabei wieder Linksaußenspielerin Lea Luga werden. Die schnelle Flügelspielerin trieb in den vergangenen Begegnungen das Konterspiel der Rosenstädterinnen an und konnte im Gegenstoß viele Tore für ihr Team erzielen. Das stellte sie auch am Sonntag gegen den HC St. Johann mit neun Treffern unter Beweis. “Unser Tempospiel hat sich in der letzten Zeit deutlich verbessert. Man merkt, dass wir immer eingespielter werden. Gerade auch die zweite Welle klappt immer besser”, freut sich die gebürtige Homburgerin über die positive Entwicklung. Die 19-Jährige hat im Sommer die Zweibrücker Talentschmiede nach dem zweiten Jahr A-Jugend abgeschlossen und spielt nun altersbedingt ausschließlich im Frauenteam. Reinschnuppern, in den Aktivenbereich konnte sie aber schon vor zwei Jahren. Dort spielte sie neben der A-Jugend auch im Nachwuchsteam der Zweibrücker Löwinnen, die in der Saison 2021/22 die Meisterschaft in der Damen Bezirksliga feiern konnten. Schon damals trainierte sie regelmäßig bei der ersten Damenmannschaft und half gelegentlich auch bei Spielen aus. Seit der vergangenen Saison gehörte sie als Jugendspielerin bereits fest zum Kader der Damen eins. Mit sieben Jahren begann Luga beim TV Homburg mit dem Handball spielen, bevor sie aufgrund fehlender Spielmöglichkeiten in die gemischte E-Jugend zur HWE Erbach-Waldmohr wechselte. In der C-Jugend sammelte sie dann mit einem Doppelspielrecht für die VTZ Saarpfalz erste Erfahrungen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/ Saar. Seit der B-Jugend spielt sie nun in der Zweibrücker Spielgemeinschaft. Und in der fühlt sich die Lehramtsstudentin auf Mathe und Sport auch sichtlich wohl. “Der Zusammenhalt zwischen den Mädels, die momentan in der ersten Mannschaft spielen, war eigentlich schon immer sehr gut. Aber ich habe das Gefühl, dass die Stimmung und der Zusammenhalt im Team sogar noch besser geworden sind. Jeder feuert jeden an und freut sich für den anderen. Es macht einfach Spaß, in so einem Team zu spielen”, freut sich Luga über die gute Stimmung in der Mannschaft.
Diesen Zusammenhalt wollen die Zweibrücker Löwinnen nutzen, um auch die kommenden Spiele so erfolgreich zu gestalten wie in der bisherigen Saison. Der nächste Schritt dafür soll in Birkenfeld gemacht werden. Dass das aber kein Selbstläufer wird, ist den Rosenstädterinnen mehr als bewusst. “Das wird am Wochenende auf jeden Fall kein leichtes Spiel. Birkenfeld hat in den ersten Spielen gezeigt, dass sie dieses Jahr gut drauf sind und man sie nicht unterschätzen darf. Wir werden am Sonntag natürlich wieder alles geben, um hoffentlich die nächsten beiden Punkte mit nach Hause zu nehmen”, gibt die Flügelspieler einen Ausblick auf die kommende Partie. Für das Spiel müssen die 64erinnen auf Torhüterin Christina Grünewald verzichten, die beruflich verhindert ist. Ansonsten kann SG-Trainer Rüdiger Lydorf voraussichtlich wieder auf seinen kompletten Kader zurückgreifen.
Anpfiff ist am Sonntag um 19 Uhr in der Sporthalle am Umwelt Campus Arnold Meiborg Halle in Hoppstädten/ Weiersbach.