Zwei klare Siege konnten die Zweibrücker Handballer der SG SV 64/VT Zweibrücken zuletzt feiern. Tabellarisch konnten sie sich damit zwar nicht verbessern, aber dennoch merkt eine gewisse Aufbruchstimmung im Umfeld der Mannschaft. Das liegt vor allem auch daran, dass mit Nils Wöschler und Tom Grieser zwei wichtige Stützen der Mannschaft zurück sind. Am Samstag empfangen sie mit dem TV Nieder-Olm einen richtigen Kracher, der sich vor der Saison gut verstärkt hat, unter anderem mit Ex-Zweibrücker Kevin Knieps. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr in der Westpfalzhalle.
Es war noch lange nicht alles Gold was glänzt, aber die beiden letzten Partien waren ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Gegen die HSG Worms und starken Aufsteiger HSG Kastellaun/Simmern konnten zwei überzeugende Siege eingefahren werden. In Kastellaun war es erneut ein sehr gut aufgelegter Norman Dentzer im Tor der Rosenstädter, der seinen Vorderleuten mit zahlreichen Paraden die nötige Sicherheit gab. Aber auch die Rückkehr von Co-Kapitän Tom Grieser und Nils Wöschler machte sich direkt in Angriff wie Abwehr bemerkbar. Während es für Wöschler bereits das zweite Spiel war, war es für Grieser das Saisondebüt. Im letzten Vorbereitungsspiel hatte er sich verletzt und in die lange Liste derer eingereiht, die zum Saisonauftakt Coach Klaus Peter Weinert nicht zur Verfügung standen. Er verletzte sich am Knie und zog sich unter anderem einen Außenmeniskusriss zu. Jetzt ist er wieder fit und freut sich endlich die Mannschaft auf dem Feld unterstützen zu können. „Es war natürlich ein super Gefühl endlich wieder auf der Platte zu stehen und den Jungs auch beim Spiel helfen zu können. Ich habe versucht die Jungs von außen zu pushen als ich verletzt war, aber dennoch war es sehr schwer für mich in dieser Zeit nicht wirklich helfen zu können. Das habe ich wieder genossen“, lässt Grieser tief blicken.
Der 25-jährige Heilerzieher ist ein Zweibrücker durch und durch. In der Jugend wechselte er von VTZ Saarpfalz zum damaligen Stadtrivalen SV 64 Zweibrücken. Früh in der Jugend erkannte man schon, welche großes Talent in ihm schlummert. Mit den Junglöwen wurde er Meister der Oberliga-RPS, spielte später in der A-Jugendbundesliga und wurde auch zur DHB-Sichtung eingeladen. Grieser, der einer der Publikumslieblinge in Zweibrücken ist, ist so etwas wir der emotionale Leader der Mannschaft. Bedingungsloser Einsatz und eine wenig materialschonende Spielweise zeichnen ihn aus. Er geht voran und übernimmt gerne Verantwortung, was ihn trotz jungen Alters schon früh zu einem der Führungsspieler des SV 64 machte. Sowohl im Rückraum als auch am Kreis ist er für das Zweibrücker Spiel ein wichtiger Faktor. Noch größere Bedeutung hat er aber in Defensive, wo er die zentrale Rolle hinten Mitte einnimmt. Mit seinem ersten Saisoneinsatz war er zufrieden, ordnet ihn aber auch ganz nüchtern ein. „Für mich war es einfach wichtig nochmal zu spielen, um Spielpraxis zu sammeln. Die fehlt nach zwei Monaten natürlich. Mit meinem ersten Spiel war ich zufrieden. Es ist natürlich noch nicht alles perfekt und vor allem habe ich noch konditionelle Defizite, die ich aufarbeiten möchte. Es fühlte sich aber gut an der Mannschaft wieder helfen zu können. Mein Spiel liegt vermehrt in der Abwehr und ich versuche dort Stabilität zu bringen und die Jungs mitzureißen“ so Grieser. Diese Stabilität wird am Samstag zwingend gebraucht, denn mit dem TV Nieder-Olm kommt ein ganz starker Gegner nach Zweibrücken.
Vor der Saison hatte sich in Nieder-Olm einiges getan. Der „ewige“ Tino Stumps verließ den Verein, weil sich sein Lebensmittelpunkt räumlich verändert hat. Stumps war als Spieler und zuletzt als Trainer lange Jahre das Gesicht des Nieder-Olmer Handballs gewesen. Der letztjährige Co-Trainer, Ude Henß, übernahm gemeinsam mit Jan Ludwig und Roman Walch. Auch am Kader wurde beim Vorjahressiebten gefeilt. Den Abgängen stehen einige Talente aus der A-Jugendbundesligamannschaft gegenüber. Mit Lukas Nagel und Kevin Knieps hat man zudem zwei drittligaerfahrene Spieler verpflichten können. Vor allem Kevin Knieps dürfte den Zweibrücker Fans ein Name sein. „Kevin ist ein top Kreisläufer und hat schon unser Trikot getragen. Ich freue mich auf das direkte Duell mit ihm“, sagt Grieser. Zu Drittligazeiten gingen beide noch gemeinsam auf Torejagd für den SV 64. Derzeit steht der TV Nieder-Olm auf dem sechsten Rang der Oberliga-RPS. Mit 10:6 Punkten ist der Saisonstart in Ordnung, liest sich aber dennoch wie eine Berg- und Talfahrt. Neben Siegen gegen die SF Budenheim, die SG Saulheim, den TV Offenbach oder auch auswärts beim HV Vallendar, gab es aber auch überraschende, teilweise deutliche Niederlagen gegen die HF Illtal auch zuhause gegen den HB Mülheim-Urmitz. Gegen den Spitzenreiter aus Bingen gab es zudem vergangene Woche eine klare 22:32-Heimniederlage. Sicherlich nicht das, was man sich vorgestellt hatte. Neben Knieps und Nagel, sind Niklas Glindemann und Niclas Josten die derzeit auffälligsten Akteure bei den Rheinhessen. Linkshänder Josten ist nach Treffern pro Spiel derzeit bester Torschütze der Oberliga-RPS. „Da wir auch Bockbierfest am Samstag haben, hoffen wir auf eine gut gefüllte Halle. Wir versuchen sehr fokussiert und mit viel Kampf und Emotionen in das Spiel zu gehen. Mit der nötigen Disziplin und Leidenschaft können wir in unserer eigenen Halle gegen jeden gewinnen. Wichtig wird unsere Abwehr sein um daraus schnelle und einfache Tore zu machen“, lautet der Matchplan von Grieser.
Zweite Mannschaft empfängt HF Saarbrücken
Die zweite Mannschaft der SG Zweibrücken empfängt am Samstag die Handballfreunde Saarbrücken. Die neugegründete Spielgemeinschaft der Vereine HSG Dudweiler-Fischbach und HC Sankt Johann bündelt seit dieser Saison die Kräfte. In der Saarlandliga war das bis hierhin noch keine Erfolgsgeschichte, denn mit 0:12 Punkten sind sie derzeit Schlusslicht. Das es aber eine Zeit dauern kann, bis ein Rad in das nächste greift, weiß man auch auf Zweibrücker Seite. Auch der Perspektivkader der Zweibrücker hat bislang keine einfache Runde hinter sich. Verletzungspech in erster wie zweiter Mannschaft haben die Arbeit von Spielertrainer Max Sema keinesfalls einfacher gemacht. So geht es bereits früh in der Saison für beide Mannschaften um sehr viel. Die zweite Welle der SG könnte mit einem Sieg sich etwas von den Abstiegsrängen absetzen. Bei einer Niederlage würden alle Mannschaften aus dem hinteren Tabellendrittel noch näher aneinanderrücken. Anpfiff der Partie ist bereits um 16 Uhr.