Nach drei, teilweise eindrucksvollen, Siegen in Folge, klettern die Zweibrücker Handballer langsam aber sicher in Richtung oberes Tabellendrittel. Derzeit belegen sie den achten Rang der Oberliga-RPS. Am kommenden Sonntag werden sie von der mHSG Friesenheim/Hochdorf 3 empfangen. Der Aufsteiger aus der Pfalzliga war vor dem letzten Wochenende vier Spiele unbesiegt, musste aber vergangenes Wochenende eine bittere Niederlage gegen den TuS Dansenberg II einstecken. Anpfiff der Partie ist am Sonntag um 18 Uhr im Sportzentrum Hochdorf.
Das 31:25 (12:10) gegen den TV Nieder-Olm war die SG Zweibrücken der dritte Sieg in Folge. Obwohl die Partie bis in die Schlussviertelstunde eng war, wussten die Jungs von Klaus Peter Weinert auch schon davor zu überzeugen. Dass es so lange so eng war, lag vor allem an der überragenden Leistung von Gästetorhüter Lukas Strüder. Nicht weniger als 18 Bälle konnte er entschärfen und darunter auch diverse völlig freie Würfe der Rosenstädter. Anstatt 12:10 hätte es zur Halbzeit auch leicht 16:10 stehen können, wenn nicht sogar müssen. Am Ende hatten dann aber doch die Löwen den längeren Atem, auch dank einer wieder besser besetzten Bank. Nils Wöschler und Tom Grieser waren ebenso zurückgekehrt, wie auch Linkshänder Niklas Bayer. Den Vorzug auf der rechte Rückraumposition bekam aber zunächst Tom Ihl, der dieses Jahr nach langer Leidenszeit zurückgekehrt ist und sich Woche für Woche wieder zur alten Form zurückkämpft. Der 23-jährige Stundet der Raumplanung hatte sich in der Vorbereitung auf die 2022/2023 einen Kreuzbandriss zugezogen und viel lange aus. Trotz alle dem wurde der Vertrag mit Ihl früh verlängert. „Für uns stand es außer Frage den Vertrag auch gerade jetzt in seiner aktuell Verletzungssituation zu verlängern, da wir von den Qualitäten von Tom als Mensch und Sportler überzeugt sind” ließ sich im noch im Januar der erste Vorsitzende des SV 64, Jürgen Knoch, zitieren.
Früh zog es den sympathischen Linkshänder zum Handball. Von klein auf war es mit seinen Eltern immer in der Handballhalle. Es verwundert nicht, dass auch sein Talent früh erkannt wurde. In der Jugend spielte er lange Jahre für den HSV Püttlingen, ehe er als 17-jähriger sich damals dem SV 64 anschloss. Zu dieser Zeit stand Ihl noch im Kader der deutschen Beachnationalmannschaft und wurde bei der Europameisterschaft in Kroatien Dritter. In Zweibrücken spielte er dann Jugendbundesliga und Oberliga-RPS. Nach einem einjährigen Abstecher zu den HF Illtal kehrte wieder zurück in die Rosenstadt und war seither in Oberliga wie 3. Liga Stammkraft und Leistungsträger. Ihl ist einer der Spieler, denen man die Lust und die Leidenschaft zu jeder Zeit in den Augen sieht. Egal, ob in der Abwehr oder im Angriff, er gibt immer 100 Prozent und geht dahin, wo es andere nicht tun. Er ist ein sehr kompletter Spieler der beliebig zwischen Außen- und Rückraum wechseln kann.
Lange hat man ihn Zweibrücken auf ihn verzichten müssen, denn nach dem Kreuzbandriss gab es einen weiteren Rückschlag. Innen- und Außenmeniskus rissen und zwangen ihn erneut zur Pause. Eine schwierige Zeit für den 23-jährigen Kassenwart des SG-Teams. „Es war natürlich am Anfang ein Schock und ein großer Rückschlag. Vor allem nach dem Kreuzbandriss sich direkt wieder zu verletzten, war für den Kopf sehr schwer. Allerdings wurde ich von meiner Familie und dem Verein zu jeder Zeit unterstützt, wodurch mein Ansporn zurückzukommen immer stärker wurde“, sagt Ihl. Jetzt ist er wieder da und zeigt Woche für Woche worauf sich die SG-Fans freuen dürfen. Auch als unbeteiligter Beobachter erkennt man schnell, welche Leidenschaft in ihm brennt und wieviel es ihm bedeutet wieder mit seinen Jungs auf dem Feld zu stehen. „Erstmal bin ich froh, dass ich zu Beginn der Saison die Mannschaft wieder auf der Platte unterstützen konnte. Ich merke im Training oder auch im Spiel, dass ich noch nicht bei meinem 100 Prozent angekommen bin. Das motiviert mich aber umso mehr hart zu arbeiten, um an meine alten Leistungen anzuknüpfen“, so Ihl.
Am Sonntag geht es für ihn und seine Jungs nach Hochdorf zur mHSG Friesenheim/Hochdorf 3. Der Aufsteiger aus der Pfalzliga hatte nach schwierigem Start zwischenzeitlich eine Serie von vier Spielen ohne Niederlage hingelegt. Dem TV Offenbach und dem heimstarken HB Mülheim-Urmitz trotzten sie jeweils ein Unentschieden ab, gegen die HSG Eckbachtal gewannen sie auswärts. Derzeit belegen sie den geteilten 12. Rang und haben fünf Punkte auf der Habenseite. „Ich denke, dass wir gegen eine junge und engagierte Mannschaft spielen werden, die wir nicht unterschätzen sollten. Wenn wir aber an unsere momentanen Leistungen aus den letzten Spielen anknüpfen, bin ich positiv gestimmt, dass wir an unsere Siegesserie anknüpfen können“, sagt Ihl.
Zweite Mannschaft empfängt HC St. Ingbert-Hassel
Die zweite Welle der SG Zweibrücken hat ihre Prüfung vergangenes Wochenende mit Bravour bestanden. Gegen den Tabellenletzten aus Saarbrücken gaben sie sich keine Blöße und fuhren einen verdienten 34:26-Heimerfolg ein. Die Aufgabe am Samstag ist aber eine mehr als knackige. Sie empfangen mit dem HC St. Ingbert-Hassel eines der Top-Teams der Liga. Die schon ohnehin gut besetzte Truppe konnte nochmals verstärkt werden, unter anderem mit Yannic Klöckner von der HF Illtal, David Szilygyi von Oberliga-Meister TV Homburg sowie mit Ex-Zweibrücker Sebastian Meister. Nicht wenige sehen in dieser Mannschaft einen der Favoriten auf die Meisterschaft. Trotzdem mussten sie bereits zwei Niederlagen einstecken. Eine weitere soll am Wochenende in Zweibrücken nicht hinzukommen.
Will man nicht wie in Merzig erneut unter die Räder kommen, gilt es für die Mannschaft von Spielertrainer Maximilian Sema eine konzentrierte Leistung über die vollen 60 Minuten zu bringen. Dennoch ist aber vollkommen klar, dass die Gäste um Sebastian „Rudi“ Meister Favorit sind und alles andere, als ein klarer Erfolg wohl eine Überraschung wäre. Anpfiff ist am Samstag um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle.
Gipfeltreffen der Saarlandliga – SG Frauen empfangen Merzig
Am Sonntag empfangen die Handballerinnen der SG Zweibrücken den HSV Merzig/Hilbringen zum absoluten Spitzenspiel der Saarlandliga. Während die Zweibrückerinnen aktuell mit 11:1 Punkten an der Tabellenspitze stehen, belegen die Frauen aus Merzig mit 8:0 Punkten, aber weniger Spielen, den zweiten Tabellenplatz. Somit treffen die beiden einzigen noch ungeschlagenen Teams direkt aufeinander. Merzig ist allerdings das einzige Team der Saarlandliga, das noch keinen Punkt abgeben musste und zählt zu den torgefährlichsten Teams der Liga.
Merzig ist ein junges, aber auch eingespieltes Team, das schon einige Jahre zusammen auf der Platte steht. Dass sie in kritischen Momenten einen kühlen Kopf bewahren können, zeigten sie auch wieder am Wochenende im Spiel gegen den TV Merchweiler. Dort holten sie einen zwischenzeitlichen fünf Tore Rückstand auf und konnten in einer bis zum Ende hin spannenden Partie, in der Schlusssekunde das Siegtor erzielen. Merzig bietet einen sehr starken Rückraum auf, der sowohl durch Wurfgewalt, als auch durch körperliche Präsenz überzeugt. Daher gilt es für die Zweibrückerinnen eine stabile Abwehr zu stellen und offensiv gegen die Schützinnen zu agieren. In der Abwehr variieren die Gäste zwischen einer kompakten 6:0 und einer 5:1 Deckung in der sie durch ihre Körpergröße immer wieder Ballgewinne erzielen.
Im Gegensatz zu den Merzigerinnen liegt das letzte Punktspiel der SG Zweibrücken bereits schon fünf Wochen zurück. Nach dem Sieg gegen Birkenfeld, bestritten sie lediglich noch das Pokalspiel gegen die HG Fraulautern/ Überherrn 2 und gingen danach in eine vierwöchige Spielpause. Diese spielfreie Zeit konnten die Rosenstädterinnen nutzen, um kleinere Wehwehchen auszukurieren und weiterhin an ihren Defiziten zu arbeiten. Dennoch gilt es für sie nach vier Wochen ohne Spiel schnell wieder in ihren Rhythmus einzufinden und von Anfang an aufmerksam gegen die HSV-Handballerinnen zu agieren. Das Problem der “verschlafenen Anfangsphase”, dass sie zu Beginn der Saison begleitete, konnten die Löwinnen in den letzten Begegnungen ablegen.
“Merzig ist eine sehr starke Mannschaft, die man nicht unterschätzen darf. Das haben sie in den ersten Spielen klar gezeigt. Sie sind ähnlich wie wir, ein sehr junges Team, das aber jetzt schon einige Jahre zusammenspielt. Für uns gilt es am Wochenende vor allem die Kreise des starken Rückraums einzugrenzen. Dennoch wollen wir uns nach der längeren Pause erstmal auf uns selbst konzentrieren und unsere Leistung möglichst schnell abrufen”, erwartet Trainer Rüdiger Lydorf ein spannendes Spiel. Am Wochenende muss SG-Coach Rüdiger Lydorf voraussichtlich nur auf Nadine Zellmer verzichten. Allerdings gab es unter der Trainingswoche einige krankheitsbedingte Ausfälle, von denen die SG-Frauen aber hoffen, dass sie bis zum Spieltag wieder einsatzfähig sind. Anpfiff ist am Sonntag um 16 Uhr in der Westpfalzhalle in Zweibrücken.