Die Handballer der SG Zweibrücken gewinnen bei der mHSG Friesenheim/Hochdorf 3 knapp, aber nicht unverdient, mit 31:33 (18:20) und klettern mit dem vierten Sieg in Folge auf Rang sieben der Oberliga-RPS. Zu überzeugen wussten die Jungs von Coach Klaus Peter Weinert nur bedingt, denn gerade in der Abwehr lief es nicht wie erhofft. Auch müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen, den Sack nicht früher zu gemacht zu haben. Bester Werfer der Partie war der Zweibrücker Linksaußen, Maximilian Kroner, mit neun Treffern, zwei davon per Siebenmeter.
Die Zweibrücker Handballer quälen sich lange Zeit gegen den Aufsteiger. Man könnte sich jetzt verschiedener Phrasen bedienen, wie „ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss“, oder auch, dass man es nicht geschafft hat „die PS auf die Straße zu kriegen“. Was aber am Ende bleibt, ist der vierte Sieg in Folge, der nicht unverdient war. „Ich hatte zwar die ganze Woche davor gewarnt, aber wir haben sie glaub ich trotzdem etwas unterschätzt und gerade die Deckung in Verbindung mit Torhüter war in der ersten Halbzeit nicht gut“, analysierte Coach Klaus Peter Weinert nach der Partie. Nach einer temporeichen und wilden ersten Halbzeit, nahmen in der zweiten Hälfte beide Mannschaften die Defensive mehr in den Fokus. Die Rosenstädter, die im zweiten Spielabschnitt zwischenzeitlich schon mit vier Treffern führten, versäumten es aber den Sack zuzumachen. Zum Schluss aber behielten sie die Nerven.
Zu Beginn der Partie spielten beide Teams mit offenem Visier. Das Tempo war extrem hoch und führte dazu, dass es nach nicht einmal vier gespielten Minuten bereits 5:4 für die Gastgeber stand. Für die Zweibrücker wurde es zunächst noch schlimmer, denn die Hausherren führten in der siebten Spielminute bereits mit 7:4. Nach dem zwischenzeitlichen 8:5 aber konnten die Gäste aus der Rosenstadt mit einem 4:0-Lauf binnen etwas mehr zwei Minuten die Partie drehen und mit 8:9 in Front gehen. Die Bank des Aufsteigers reagiert, nahm eine Auszeit und fand die richtigen Worte. Weitere zwei Minuten später hatten sie die Partie erneut gedreht und führten mit 11:9. Da waren gerade einmal 13 Minuten erst gespielt. In der Folge aber bekamen die Jungs von SG-Coach Weinert die Partie besser in den Griff und erarbeiteten sich so bis zur 21. Minute eine 12:15-Führung. Die nötige Sicherheit kam dadurch aber nicht, denn die junge Mannschaft der mHSG Friesenheim/Hochdorf 3 blieb in Schlagdistanz, verkürzte den Rückstand immer wieder und konnte in der 28. Minute sogar zum 18:18 ausgleichen. Beim Stand von 18:20 wurden die Seiten gewechselt.
Den besseren Start in die zweite Hälfte erwischten die Gäste und die Zweibrücker setzten sich so bis zur 37. Minute auf 20:24 ab. In der Phase vergaben sie allerdings einen Siebenmeter und sollten in Hälfte zwei sogar noch zwei weitere Siebenmeterchancen auslassen. „Anfang der zweiten Hälfte hatten wir auch viel Pech im Abschluss, sonst hätten wir uns da schon entscheidend absetzen können. So blieb es halt bis zum Ende eng“, hadert Weinert. Die tapfer kämpfenden Hausherren ließen nicht locker und nutzten die sich ihnen bietenden Chancen den Abstand wieder zu verringern. Doch auch Dank eines guten Damian Zajac, der den an diesem Abend glücklosen Norman Dentzer ersetzte, gaben die Rosenstädter die Partie nicht mehr aus der Hand. Immer dann, wenn der Vorsprung auf ein Tor geschmolzen war, verstanden sie es nachzulegen. Nach einem verwandelten Siebenmeter von Nils Wöschler, knapp zwei Minuten vor dem Ende, war mit dem 30:33 die Vorentscheidung gefallen.
Auch wenn es keine Glanzleistung war, war es dennoch ein wichtiger Erfolg für die SG-Handballer. Noch vor einigen Wochen hätte sie diese Partie vielleicht noch aus den Händen gegeben. Dieses Mal aber bewiesen sie Nervenstärke und sicherten sich so die zwei Punkte. Mit dem vierten Sieg in Folge im Rücken, empfangen sie als nächstes einen der Top-Favoriten auf die Meisterschaft. Kommenden Samstag kommt der aktuelle Tabellenzweite der Oberliga, die SG Saulheim, um Ex-Nationaltorhüter Martin Ziemer. Will man gegen die Mannschaft von Saulheim-Trainer Leo Vuletic bestehen, bedarf es aber einer deutlichen Leistungssteigerung.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Damian Zajac, Norman Dentzer im Tor, Maximilian Kroner 9/2, Nils Wöschler 6/4, Tom Grieser 6, Adam Soos 4, Niklas Bayer 4, Philipp Hammann 3, Benjamin Zellmer 1, Marian Graff, Tom Ihl, Joshua Eberhard, Moritz Baumgart, Nico Gräber