Mit der SG Saulheim empfangen die Handballer der SG Zweibrücken am Samstag den derzeitigen Tabellenzweiten und einen der Topfavoriten auf die Meisterschaft. Mit namhaften Verstärkungen wollen die Rheinhessen ins obere Tabellendrittel der Oberliga-RPS, wobei nicht wenige ihnen noch mehr zutrauen. Doch auch die Zweibrücker wollen dahin und haben sich zuletzt mit vier Siegen in Folge auf den siebten Platz verbessert. Anpfiff der Partie ist um 18 Uhr in der Westpfalzhalle.
Beide Mannschaften können mit einem guten Lauf in der Partie gehen, denn beide Teams waren zuletzt vier Mal in Folge als Sieger vom Platz gegangen. Die Saulheimer schlugen aufgrund einer ganz starken zweiten Hälfte die Sportfreunde aus Budenheim verdient und klar mit 35:28 (13:13). Ganz so überzeugend waren die Zweibrücker nicht. Auch sie gewannen ihre Partie verdient, hatten jedoch gegen eine junge Mannschaft des HLZ Friesenheim/Hochdorf doch einige Mühe. „Die Jungs aus Hochdorf haben wirklich einen guten und schnellen Handball gespielt“, sagte Nils Wöschler nach dem 31:33-Auswärtserfolg. Seiner Meinung nach hatte man den Tabellenzwölften nicht auf die leichter Schulter genommen, denn schon im Vorfeld wussten man, dass es eine schwere Partie werden würde. „Sonntagabends auswärts ist es nie leicht zu spielen. Deswegen bin ich trotz der mittelmäßigen Leistung stolz auf uns, dass wir am Schluss locker geblieben sind“, so Wöschler, der sechs Treffer an diesem Abend beisteuerte.
Den Start in die Saison hat sich der 26-jährige Rückraumspieler sicherlich anders vorgestellt. Nach guter Vorbereitung und starken Leistungen, wie gegen den Drittligisten TV Homburg, wo er elf Treffer erzielen konnte, verletzte er sich noch vor Rundenbeginn am linken Ellenbogen. Nicht weniger als sechs Spiele musste er aussetzen und stand seinem Team nicht zur Verfügung. „Ich habe versucht die Jungs von der Bank aus zu unterstützen. Jetzt bin ich natürlich froh auch selbst wieder unmittelbar helfen zu können, weil man irgendwann schon etwas ungeduldig wird“, sagt Wöschler. Seine Hilfe wurde auch dringend gebraucht, denn nach den ersten sechs Spieltagen stand die SG Zweibrücken bei 4:8 Punkten und war durchgereicht worden bis in hintere Tabellendrittel. Seit seiner Rückkehr konnten aber alle vier Spiele siegreich gestaltet werden. Lange Anlauf hat er nicht gebraucht, wie er selbst erklärt: „Dadurch, dass ich mich „lediglich“ an meinem linken Arm verletzt hatte, konnte ich eigentlich nach ein paar Wochen schon wieder Teile der Trainingseinheiten mitmachen, was mir im Nachhinein betrachtet schon geholfen hat nicht komplett rauszukommen. Nichtsdestotrotz ist man natürlich am Anfang schon eingeschränkt, weil es etwas gedauert hat, bis ich wieder nahezu schmerzfrei war.“
Der sympathische Rückraumspieler ist eine Identifikationsfigur, die großes Ansehen im Verein genießt. Er durchlief alle Jugendmannschaften des SV 64 Zweibrücken und schaffte schon im zarten Alter von 17 Jahren den Sprung in die erste Mannschaft. Mit den Junglöwen war er in der Jungendbundesliga aktiv und macht dort genauso auf sich aufmerksam, wie auch in der ersten Herrenmannschaft in der Oberliga-RPS oder der 3. Liga. Studienbedingt zog es ihn nach der Saison 2017 aber aus Zweibrücken weg. Nach seiner Rückkehr in die Stadt der Rosen und der Rosse schloss er sich der zweiten Mannschaft des SV 64 an und führte diese gemeinsam mit seinen Brüdern Till und Aris zur Meisterschaft in der Saarlandliga. Jetzt ist er wieder zurück im Kreis der ersten Mannschaft. Seine Stärken sind seine Dynamik, Agilität und Explosivität. Mit fairen Mitteln ist kaum zu bremsen, versteht es aber auch seine Nebenleute in Szene zu setzen. Trotz hohen Tempos strahlt er jedoch in nahezu jeder Phase Ruhe und Souveränität aus. Er selbst sieht im Moment aber noch Luft nach oben. „Ich denke, dass es bei mir persönlich noch ein paar Trainingseinheiten dauern wird, bis das Selbstverständnis und die Sicherheit wieder komplett da sind. Gerade im Angriff will ich noch torgefährlicher und weniger ausrechenbar werden“, lauten seine Ziele.
Um gegen den kommenden Gegner, die SG Saulheim, bestehen zu können, wird es auch auf seine Torgefahr ankommen. Die Rheinhessen aus Saulheim haben sich vor der Saison eindrucksvoll verstärkt. Viele Neuzugänge konnten gewonnen werden. Vor allem auf der Torhüterposition haben sie sich völlig neu aufgestellt. Torhüter Fabian Tomm kam vom Drittligisten HSG Hanau. Der Königstransfer ist aber Ex-Profi Martin Ziemer. Er kam vor der Saison vom Schweizer Meister, den Kadetten Schaffhausen, und kann auf eine tolle Karriere zurückblicken. So war er nicht nur für den SC Magdeburg, die Füchse Berlin, den TSV Hannover-Burgdorf oder auch den HC Erlangen aufgelaufen, sondern auch gleich 15 Mal als Torhüter der deutschen Nationalmannschaft. In Darren Weber haben sie zudem seit Jahren einen der besten Torschützen und Rückraumspieler der Liga in ihren Reihen. Der Vorjahresneunte ist derzeit nach Minuspunkten gemeinsamer Tabellenführer mit der HSG Rhein-Nahe Bingen und den VTV Mundenheim. Lediglich zwei Partien gingen bislang verloren. „Saulheim wird sicherlich einer der härtesten Gegner in dieser Saison sein. Sie kommen mit lediglich vier Verlustpunkten am Samstag als Favorit zu uns in die Halle. Ich freue mich allerdings sehr auf das Spiel und vor allem darauf gegen Martin Ziemer zu spielen, weil es schon etwas Besonderes ist. Ich denke, dass wir unsere beste Saisonleistung zeigen und voll motiviert sein müssen, um am Wochenende etwas Zählbares mitzunehmen. Allerdings bin ich absolut überzeugt davon, dass wir das als Mannschaft mit unseren Fans im Rücken in der eigenen Halle schaffen können“, gibt sich Wöschler kämpferisch.
SG-Frauen treten zum Ostsaar-Derby in Kirkel an
Am Samstag treten die Handballerinnen der SG SV64/VT Zweibrücken zum Ostsaar-Derby beim TV Kirkel an. Kirkel steht aktuell mit 3:9 Punkten auf Tabellenplatz neun. Dennoch ist der kommende Gegner nicht zu unterschätzen. In den letzten Wochen der hatte Kirkel nämlich mit einigen Ausfällen zu kämpfen und konnte dennoch gute Ergebnisse erzielen.
Vor der Saison verstärkte sich das Kirkeler Team mit einigen Spielerinnen des TuS Wiebelskirchen sowie einigen Spielerinnen, die aus dem Ruhestand zurückgerufen wurden. Dreh- und Angelpunkt des Teams sind aber Larissa Blatt und Emilie Hirschauer. Die beiden wurfgewaltigen Rückraumspielerinnen setzen sich und ihre Mitspielerinnen regelmäßig gekonnt in Szene und machen einen Großteil der Tore des Teams aus. Gegen sie gilt es für die Zweibrückerinnen frühzeitig offensiv zu agieren und im Abwehrverband eng zusammenzuarbeiten.
Vergangene Woche hatten die Rosenstädterinnen speziell bei diesen Aspekten vermehrt Probleme. Daher bedarf es in der Abwehr einer deutlichen Leistungssteigerung. Doch nicht nur die Abwehr, sondern auch die Chancenverwertung gilt es am Samstag deutlich zu verbessern. Zu viele einfache Gegentore und vergebene Torchancen kosteten sie am Sonntag letztendlich den Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Merzig. Daher wollten die 64erinnen die vergangene Trainingswoche nutzen um wieder zu ihrer alten Form zurückzufinden. Doch für die Rosenstädterinnen lief die Vorbereitung auf das Spiel nicht optimal. Aufgrund Hallenbelegungen der Schule konnten die Löwinnen unter der Woche lediglich eine Trainingseinheit absolvieren. Dennoch wollen sie nach der bitteren Niederlage gegen den HSV Merzig/ Hilbringen schnell wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.
“Wir wollen am Samstag wieder schnell unsere Bestform erreichen und eine gute Leistung auf die Platte bringen. Wir nehmen unsere Favoritenrolle an, werden Kirkel aber auf keinen Fall unterschätzen. Wir werden alles geben, um die nächsten beiden Punkte einzufahren und unseren oberen Tabellenplatz zu verteidigen”, gibt SG-Coach Rüdiger Lydorf einen Ausblick auf die anstehende Partie.
Für dieses Vorhaben kann Lydorf voraussichtlich auf seinen kompletten Kader zurückgreifen. Anpfiff ist am Samstag um 15 Uhr in der Burghalle in Kirkel.