Es war das erwartet schwere und spannende Spiel, leider mit dem schlechteren Ergebnis für die Zweibrücker. Die SG Zweibrücken verliert auswärts beim Tabellensechsten HV Vallendar nach spannenden 60 Minuten mit 22:21 (11:10). Bester Werfer der Partie war Maximilian Kroner mit acht Treffern, davon sechs per Siebenmeter. Die meisten Tore aus dem Feld erzielte Nils Wöschler und war sechs Mal erfolgreich.
„Ich bin insgesamt mit unserer Leistung zufrieden. Wir haben es zum Schluss aber verpasst die Big-Points zu setzen“, hadert SG-Coach Klaus Peter Weinert nach der Partie. Er nimmt aber auch seine Mannschaft in Schutz, denn neben Benni Zellmer fehlten zudem erneut Rückraumspieler Adam Soos, als auch Joshua Eberhard. Niklas Bayer, der für den Zweibrücker Spielfluss im Angriff eine entscheidende Rolle einnimmt, konnte nach zehn gespielten Minuten nicht mehr werfen und wurde nur noch in der Deckung eingesetzt. Als dann der gute Nils Wöschler in der 44. Minute noch mit Rot vom Feld musste, waren die Möglichkeiten im Rückraum so sehr eingeschränkt, dass den Rosenstädtern von da an nur noch vier Treffer gelangen. „Von da an waren fast keine Rückraumspieler mehr da und dennoch konnten wir die Partie bis zum Schluss offenhalten“, lobte Weinert Einstellung und Biss seiner Truppe.
Dass die Zuschauer in der Konrad Adenauer Halle in Vallendar an diesem Abend kein Torfestival geboten bekommen, sondern sich viel mehr sich auf zwei starke Defensivreihen einstellen können, wurde früh klar. Als die Hausherren, nach erster Führung durch die Zweibrücker Gäste, zum 1:1 ausgleichen konnten, waren bereits mehr als fünf Minuten gespielt. Den etwas besseren Start in die Partie erwischten die Rosenstädter und führten in der 9. Minute mit 1:3. Die Abwehr im Zusammenspiel mit dem guten Norman Dentzer, stand sehr sicher. Im Angriff hingegen haperte es in der Folge. Die Konsequenz: Über zehn Minuten konnten die Rosenstädter keinen eigenen Treffer bejubeln. Die Hausherren hingegen vier und führten deshalb in der 19. Minute 5:3. Obwohl Nils Wöschler die torlosen Minuten mit einem Treffer beenden konnte und auf 5:4 verkürzte, sah sich Coach Weinert nach einem schnellen Treffer durch HVV-Außen Melvin Wheaton in der 20. Minute dazu gezwungen mit einer Auszeit seiner Mannschaft einen neuen Kurs zu verpassen. Unmittelbar danach konnten die Gäste ausgleichen. Die Partie blieb jetzt bis zur Halbzeit ausgeglichen, denn ein jedes Mal, wenn die Hausherren aus Vallendar vorlegen konnten, zogen die Gäste nach. Beim Stand von 11:10 wurden die Seiten gewechselt.
Zu Beginn der zweiten Hälfte erwischten die Rosenstädter erneut den bedeutend besseren Start. Nicht nur, dass sie schnell ausgleichen konnten, sie gingen nach einem Doppelschlag von Maximilian Kroner und Nils Wöschler mit 12:14 in Führung. Um diesen Lauf der Gäste zu unterbrechen, nahm HVV-Coach Veit Waldgenbach daraufhin eine Auszeit, die zu fruchten schien. Seine Jungs verkürzten zunächst und glichen wenig später auch zum 14:14 aus. Die Partie blieb ausgeglichen und jedes Tor musste hart erarbeitet werden. Zunächst konnten die Zweibrücker immer wieder vorlegen. Die Hausherren vom Mallendarer Berg hatten aber immer die richtige Antwort parat. Dann, beim Stand von 17:17, kassierte in der 44. Nils Wöschler nach einer unglücklichen Abwehraktion die rote Karte. Sein Verlust sollte sich im Angriff wie in der Abwehr bemerkbar machen, denn nicht nur seine Tore fehlten in der Folge. „Am Ende haben wir Waldgenbach nicht mehr verteidigt bekommen“, erklärte Klaus Peter Weinert nach der Partie, was auch am Ausfall von Nils Wöschler lag. Torben Waldgenbach wurde jetzt zum entscheidenden Spieler. Etwas mehr als vier Minuten führten die Hausherren nach einem Treffer von Kalani Schmidt mit 22:20 und konnten in einer hitzigen Schlussphase diesen Vorsprung über die Ziellinie retten. Wenige Sekunden vor dem Ende erhitzten sich nochmals die Gemüter, als eine Aktion eines HVV-Spielers zunächst mit Rot und Siebenmeter gegen den HVV ausgelegt wurde. Schlussendlich wurde diese Entscheidung aber revidiert. „Das wurde leider zu Recht noch zurückgenommen“, sagte der faire Verlierer Weinert nach der Partie.
Mit diesem Erfolg konnte der HVV, zumindest vorübergehend, auf den vierten Rang der Oberliga-RPS springen, während die Zweibrücker mit einem ausgeglichenen Punktekonto weiter auf dem neunten Rang verharren. Kommenden Samstag empfangen sie den TV Offenbach.
Für die SG Zweibrücken spielten:
Norman Dentzer, Damian Zajac im Tor, Maximilian Kroner 8/6, Nils Wöschler 6, Tom Ihl 3, Philipp Hammann 2, Tom Grieser 1, Moritz Baumgart 1, Marian Graff, Niklas Bayer, Nico Graeber, Till Wöschler