Die Handballer der SG Zweibrücken befinden sich derzeit in ihrer verdienten Winterpause. Während die Spieler die Zeit nutzten um sich von den vielen Blessuren und Anstrengungen der letzten Monate zu erholen, haben die Verantwortlichen der SG im Hintergrund weiter am Kader für die kommende Runde gefeilt und können eine nächste Vertragsverlängerung mitteilen. Kapitän Philipp Hammann bleibt den Zweibrücker Fans auch in der kommenden Runde erhalten. Hingegen verlassen wird sie Adam Soos, der sich dem Drittligisten aus Horkheim anschließen wird.
„Philipp hat ein hohes Ansehen in der Mannschaft, weil er schon lange, auch als Kapitän, dabei ist und auch kritische Dinge anspricht, wenn es mal nicht so läuft. Er bringt durch seine Jahre in der 3. Liga viel Erfahrung mit und soll gerade die jungen Spieler, auf die wir in Zukunft auf dieser Position setzen, mit heranführen. Vor allem in der Abwehr ist er sehr stark“, erklärt SG-Coach Klaus Peter Weinert, angesprochen auf die Vertragsverlängerung seines Kapitäns. Seit der C-Jugend ist der 28-jährige Rechtsaußen Teil des SV 64 Zweibrücken und hat die größten Erfolge des Vereins nicht nur begleitet, sondern auch geprägt. Als meinungsstark, loyal und leidenschaftlich wird er beschrieben und genießt auch deswegen großes Ansehen innerhalb der Mannschaft und des Vereins.
„Für mich gab es überhaupt nichts anderes zu überlegen bzw. die Frage hat sich für mich überhaupt nicht gestellt den Verein zu verlassen. Ich kenne nur den SV bzw. jetzt die SG und habe meine gesamte Aktiven-Laufbahn nur hier gespielt und würde auch gerne meine Karriere hier beenden. Solange es die äußeren Umstände hergeben, werde ich weiterhin für die SG auflaufen, solange es natürlich auch leistungsmäßig passt“, begründet der sympathische Rechtsaußen seine Entscheidung den Vertrag erneut zu verlängern. Auch wenn nach eigener Aussage die „Wehwehchen“ mehr werden, macht es ihm mit seinen Jungs noch zu viel Spaß. „Ich komme immer noch so gerne ins Training, zu den Spielen und zu den Fans, dass ich diese körperlichen Gebrechen noch einigermaßen ignorieren kann“, so Hammann.
Auf die Zukunft angesprochen, will er mit dazu beitragen eine neue junge Mannschaft aufzubauen und dem Umbruch mitgestalten. „Wir sind ein bisschen noch in der Findungsphase und in den nächsten Jahren wird es darum gehen eine starke Mannschaft aufzubauen mit unseren Talenten. Perspektivisch sollten wir wieder den Aufstieg in die 3. Liga anstreben“, formuliert der Vertriebsingenieur der TLT seine Wunschvorstellung für die kommenden Jahre. Angesprochen auf seine persönlichen Ziele möchte er in erster Linie gesund bleiben und die nächste Generation beim Fußfassen in der Mannschaft unterstützen, auch in dem Wissen, dass er in seiner Laufbahn viel erlebt hat. „Salopp gesagt, kann ich nicht mehr erreichen, als das, was ich schon erreicht habe“, sagt er und verweist damit auf die Aufstiege und die erfolgreichen Jahre in der 3. Liga.
Seine kurzfristigen Ziele mit der Mannschaft sind Platz 4 oder 5 in der Oberliga-RPS. Derzeit ist die SG Zweibrücken auf dem sechsten Rang zu finden und hat sich nach schwierigem Saisonstart langsam nach oben gearbeitet. „Ich denke der Abschluss der Hinrunde war versöhnlich. Ziel muss es aber sein so gut wie möglich bzw. attraktiv zu spielen, damit die Fans gerne zu unseren Spielen kommen“, so Hammann.
Nächstes Jahr nicht mehr dabei sein wird Adam Soos. Der Rückraumspieler verlässt die SG nach zwei Jahren in Richtung 3. Liga. Er wird sich im Sommer den Horkheim Hunters anschließen. Der gebürtige Ungar hat in dieser Saison seinen Wert für die Mannschaft mehr als einmal unter Beweis gestellt und wird eine Lücke hinterlassen. Dennoch sieht man sich seitens der Rosenstädter für die Zukunft mehr als gut gewappnet. „Mit Nils Wöschler haben wir einen gelernten Rückraum-Mitte, der dann diese Position wieder einnehmen wird. Aber auch Max Kroner, der in der zweiten Mannschaft und in der A-Jugend ebenfalls im Rückraum spielt, wird Nils auf dieser Position dann unterstützen. Es muss sich zwar alles wieder etwas einspielen, aber ich denke nicht, dass die Qualität großartig darunter leiden wird“, sagt der SG-Verantwortliche Steffen Gillner, dessen Meinung auch Coach Klaus Peter Weinert uneingeschränkt teilt. „Adam war letzte und die Saison unser Spielmacher und hat das auch gut gemacht. Er hinterlässt zuerst mal eine Lücke, die wir durch Nils aber gut schließen können und dahinter ergibt sich dann die Möglichkeit unser Eigengewächs Max Kroner aufzubauen“, so Weinert.
„Die Entscheidung ist mir sehr schwergefallen, aber Heilbronn ist zu unserem Wohnort in Pforzheimer Raum deutlich näher. Der Aufwand ist für mich deutlich weniger als nach Zweibrücken. Sportlich ist es natürlich auch interessant“, erklärt Soos seine Entscheidung, wobei er nochmals betont, dass die Fahrerei der Hauptgrund war. Am meisten fehlen werden ihm die Leute, egal ob Fans oder die Jungs aus der Mannschaft. „Dass die Fans auch auswärts immer so dabei waren, habe ich selten erlebt und war bzw. ist schon etwas Besonderes“, sagt ehemalige Jugendspieler der Rhein-Neckar Löwen. Nach dem Abgang von Tim Götz war man auf der Suche nach einem neuen Mann und kam schnell und leicht mit ihm in Kontakt. Über die Jahre hinweg hatten sich im Jugendbereich, als auch in der 3. Liga, die Wege gekreuzt. Unkompliziert und schnell verliefen die ersten Gespräche und so landete er in der Rosenstadt.
Für die Rückrunde hat der 26-Jährige klare Ziele vor Augen. „Wir wollen als Mannschaft dahin, wo wir auch hingehören. Unter die Top drei oder vier ist mein Ziel, genauso wie jedes Heimspiel zu gewinnen. Der Wechsel wird bei mir für die Rückrunde nichts ändern. Ich werde auf jeden Fall Vollgas geben bis zum letzten Spieltag. Darauf kann sich jeder verlassen“, verspricht Soos.