Am Samstag bestreiten die Handballer der SG Zweibrücken ihr zweites Heimspiel des noch jungen Jahres. Sie empfangen die Südpfalz Tiger, die als Tabellendreizehnter vergangenes Wochenende für eine faustdicke Überraschung sorgten. Sie schlugen zuhause den Tabellendritten, die HSG Rhein-Nahe Bingen, und haben damit ein dickes Ausrufezeichen zu Jahresbeginn gesetzt. Auch die Zweibrücker wissen um ihre Stärken, denn das Hinspiel ging für die Löwen 25:23 verloren. Dieses Mal wollen sie es besser machen. Schon vor der Partie gibt es diese Woche Grund zum Feiern. Linksaußen Nico Graeber hat seinen Vertrag um eine weitere Saison verlängert. Anpfiff ist Samstag um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle.
Wenn am Samstag die Löwen die Tiger empfangen, treffen zwei Mannschaften aufeinander, die einen guten bis sehr guten Start ins neue Jahr hingelegt haben. Beide Mannschaften waren siegreich. Die Zweibrücker fuhren im Heimspiel gegen den Handball Mülheim-Urmitz einen ungefährdeten 26:22-Heimsieg ein. Einziges wirkliches Manko war die nicht ganz optimale Chancenverwertung. Sich aber diese Chancen in der Art und Weise zu erspielen, wie sie es vergangenen Samstag gemacht haben, zeigt welch hohe Qualität in der Mannschaft steckt. Aber auch die Südpfalz Tiger haben ordentlich Selbstvertrauen getankt. Sie schlugen sehr überraschend den Tabellendritten aus Bingen. Gegen eine der besten Offensiven der Liga ließen sie gerade einmal 21 Gegentreffer zu. Die gute Defensive, im Verbund mit dem Torhüter, ist sicherlich eine ihrer Stärken. Sie zeigen sich sehr variabel in der Abwehr und können zwischen verschiedenen Systemen nahezu beliebig wechseln. Mit Christian Job haben sie derzeit noch einen absoluten Handballfachmann und hoch angesehen Trainer an der Seitenlinie. In fünf Jahren hat er tolle Mannschaft geformt, die vor allem letzte Saison als Aufsteiger in der Oberliga-RPS für viel Aufsehen gesorgt hat. Für ihn ist auf eigenen Wunsch im Sommer Schluss.
„Wir wollen die Niederlage aus dem Hinspiel wieder gut machen. In dieser Partie waren wir viel zu oft an dem Torwart gescheitert“, erinnert sich SG-Außen Nico Graeber, der damals selbst verletzungsbedingt nicht mitwirken konnte. Es war die Phase, in der die Zweibrücker besonders stark von Verletzungspech gebeutelt waren und auf diverse Stammkräfte verzichten mussten. „Bei uns kommt es darauf an, dass wir technischen Fehler minimieren und unsere Chancen nutzen. Wir müssen einfach eine knallharte Abwehr spielen und mit viel Tempo dann leichte Tore erzielen“, fordert Graeber, der sicherlich noch motivierter in die Partie gehen wird, als ohnehin schon. Der sympathische Linksaußen hat seinen Vertrag um ein weiteres Jahr verlängert und freut sich auf die kommende Saison.
„Es ist quasi mein Heimatverein. Es ist ein sehr familiärer Verein mit sehr guten Bedingungen in vielerlei Hinsicht. Deswegen bin ich auch sehr froh, dass der Vorstand mir die Chance gibt weiterhin Teil der Mannschaft zu sein und das Vertrauen schenkt“, sagt der 23-jährige Polizist. Erst zu dieser Saison hatte er den Sprung in die erste Mannschaft geschafft und auf Anhieb überzeugt. Engagiert und leidenschaftlich präsentiert er sich auf dem Feld uns ist auf der linken Außenbahn zu einer verlässlichen Kraft geworden, die sich toll mit Max Kroner ergänzt. Er ist ein sehr athletischer Spieler, der mit einer enormen Sprungkraft gesegnet ist. Es gibt wohl keine Person, die das Zweibrücker Eigengewächs innerhalb des Vereins nicht mag. Er ist sich auch nicht zu schade sich für den Verein einzusetzen und einzubringen. So unterstützte er auch die Jugendarbeit und stand als Trainer zur Verfügung, solange es ihm die Zeit erlaubte.
Nico Graeber ist ein Spieler, der für viele junge Talente der SG sicherlich als Vorbild dienen kann. Sein Coach, Klaus Peter Weinert, kennt und schätzt ihn schon lange. Bereits zu A-Jugendzeiten arbeiteten die beiden zusammen. „Er hat sich nach einigen Jahren in der zweiten Mannschaft durch seine guten Leistungen dort einen Platz bei uns verdient und ist somit auch ein Beispiel dafür, dass man mit Geduld und Ehrgeiz viel erreichen kann und nie aufgeben sollte. Ich habe ihn damals schon in der A-Jugend trainiert und da hätte ich noch nicht gedacht, dass er es mal in die 1. Mannschaft schaffen würde“, freut sich Weinert über die Entwicklung seines Außenspielers. Auch Graeber selbst weiß, dass er sich noch verbessern kann. Er sieht vor allem in der Abwehr noch Potential nach oben. „Ich muss mein Stellungsspiel in der Abwehr noch verbessern“, so Graeber.
Seine erste Saison in der Oberliga war bislang keine einfache, denn einige Wochen fiel er verletzt aus. Dadurch war es für ihn kein einfaches Unterfangen sich an das neue Niveau zu gewöhnen. Dennoch hat er immer wieder gezeigt, dass er sich diesen Platz zurecht verdient hat. Zukünftig möchte er noch wertvoller für die Mannschaft werden. „Bislang spiele ich noch keine tragende Rolle. Für die Zukunft will ich einfach noch mehr Leistung bringen und eine wichtige Stütze und Leistungsträger für die Mannschaft werden.“ Daneben will er einfach weiterhin viel Spaß mit seinen Jungs haben und sich sowohl sportlich, als auch persönlich, weiterentwickeln.
Das Spiel der zweiten Mannschaft wird aufgrund der Handball-EM und dem Halbfinaleinzug der deutschen Nationalmannschaft verlegt. Der neue Termin ist noch nicht bekannt.